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Anne Dacier (* 5. August 1647 in Preuilly-sur-Claise, Saumur als Anne Le Fèvre; † 17. August 1720 in Paris) war eine französische Übersetzerin und Schriftstellerin hugenottischer Abstammung.

Anne Dacier
Anne Dacier

Leben


Anne Dacier war die Tochter des Humanisten Tanneguy Le Fèvre. Um 1670 heiratete sie und wurde sehr kurze Zeit darauf Witwe. Sie kehrte zu ihrem Vater zurück und lernte in dessen Vorlesungen den Protestanten André Dacier kennen. Als 1672 ihr Vater starb, ging sie auf Einladung der Herausgeber der Klassiker-Ausgaben ad usum Delphini nach Paris.

1683 heiratete sie André Dacier, und sie ließen sich im darauf folgenden Jahr in dessen Heimatstadt Castres nieder. Maßgeblich beeinflusst durch den Theologen Eusèbe Renaudot konvertierte das Ehepaar Dacier 1685 zum katholischen Glauben. In dieser Zeit begann auch Daciers Zusammenarbeit mit Jean Chapelain, dem sie unter anderem bei seiner Klassikerausgabe behilflich war. Hier wurden mit der Zeit auch ihre Übersetzungen veröffentlicht. Sie zeichnen sich immer durch genaue Einführungen und Kommentare aus. Daciers Werk umfasste Klassiker wie Anakreon, Aristophanes, Titus Maccius Plautus, Publius Terentius Afer und Homer, aber auch Florus, Sappho, Hippokrates und Eutropius wurden von ihr übersetzt.

An der Querelle des Anciens et des Modernes war sie auf Seiten der Klassiker beteiligt, als sie 1714 gegen ihren Freund Antoine Houdar de la Motte die Unantastbarkeit Homers verteidigte. Dieser Streit wurde 1715 durch Claude Buffier beendet, der in seinem Werk Homère en arbitrage beiden Seiten Recht gab und sie in der gemeinsamen Verehrung Homers zusammenbrachte. Interessant ist vielleicht zu erfahren, dass sich Dacier und La Motte erst am 5. April 1716 anlässlich eines Empfangs des Naturwissenschaftlers Jean-Baptiste-Henri de Valincour persönlich kennenlernten, wo als Höhepunkt dieses Treffens ein Toast auf Homer ausgebracht worden sein soll.

Im Alter von 66 Jahren starb Anne Dacier am 17. August 1720 in Paris.


Übersetzungen (Auswahl)



Werke



Literatur




Commons: Anne Dacier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Dacier, Anne
ALTERNATIVNAMEN Le Fèvre, Anne (Geburtsname); Lefèvre, Anne
KURZBESCHREIBUNG französische Übersetzerin und Schriftstellerin hugenottischer Abstammung
GEBURTSDATUM 5. August 1647
GEBURTSORT Preuilly-sur-Claise, Saumur
STERBEDATUM 17. August 1720
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Anne Dacier

[en] Anne Dacier

Anne Le Fèvre Dacier (1647 – 17 August 1720), better known during her lifetime as Madame Dacier, was a French scholar, translator, commentator and editor of the classics, including the Iliad and the Odyssey. She sought to champion ancient literature and used her great capabilities in Latin and Greek for this purpose as well as for her own financial support, producing a series of editions and translations from which she earned her living.[1] She was the dedicatee of Gilles Ménage's Historia mulierum philosopharum, whose characterisation of her and of Anna Maria van Schurman was used to provide leading examples in treatises arguing for female education across the following centuries.[1][2]

[ru] Дасье, Анна

Анна Дасье (фр. Anne Dacier, урождённая Лефевр фр. Lefèvre, часто просто Мадам Дасье; 1654, Сомюр — 17 августа 1720, Париж) — французский филолог-классик и переводчик. Дочь известного филолога-классика Таннеги Лефевра, жена его ученика, филолога-классика Андре Дасье.



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