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Bo Harald Giertz (* 31. August 1905 in Räpplinge, Öland; † 12. Juli 1998 in Göteborg) war ein schwedischer lutherischer Bischof von Göteborg und christlicher Schriftsteller.

Bo Giertz in Ornat mit Chormantel und Bischofsstab
Bo Giertz in Ornat mit Chormantel und Bischofsstab

Leben


Seine Eltern waren der Chirurg Knut Harald Giertz und Anna Ericsson, Tochter von Lars Magnus Ericsson, Gründer des Ericsson-Konzerns. In seiner Jugendzeit war Giertz Atheist. Nach dem Abitur in Stockholm, wo der Vater 1921 eine Stelle als Chefarzt angenommen hatte, begann Giertz 1924 ein Medizinstudium an der Universität Uppsala, wechselte aber bald zur Klassischen Philologie. 1925 durch eine Predigt von Natanael Beskow zu einem pietistisch geprägten Christentum bekehrt, nahm er auch ein Studium der Theologie auf, wobei Anton Fridrichsen sein wichtigster Lehrer wurde. Studienaufenthalte führten ihn nach Rom und nach Palästina. Er schloss 1928 sein Philologie- und 1931 sein Theologiestudium jeweils mit dem Kandidatenexamen ab.

Ab 1932 arbeitete er zunächst als Reisesekretär einer christlichen Gymnasiastenbewegung (Sveriges Kristliga Gymnasiströrelse). Nach der Ordination im Bistum Linköping 1934 und ersten Gemeindestellen in Östra Husby und Ekeby bei Boxholm übernahm er 1938 ein Pfarramt in Torpa. Hier begann er, Romane zu schreiben, die ihn weithin bekannt machten. 1943 wurde er nebenamtlich zum außerordentlichen Hofprediger bestimmt. Von 1949 (Einführung am 22. Mai) bis zu seinem Ruhestand 1970 amtierte er als Bischof des Bistums Göteborg. Nach der Entscheidung des schwedischen Parlaments und der Schwedischen Kirche, Frauen zur Ordination zuzulassen, wurde Giertz ein Führer der Opposition und gründete eine Gemeinschaft dagegen (Kyrklig samling kring bibeln och bekännelsen, dt. „Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis“). Mit der gleichnamigen Organisation in Deutschland arbeitete Giertz eng zusammen.

Nach der Pensionierung 1970 wandte Giertz sich wieder der literarischen Arbeit zu, die er während des Amts als Bischofs zurückgestellt hatte. So erstellte er eine neue Übersetzung des Neuen Testaments ins Schwedische, begleitet durch eine zwölfbändige Kommentarreihe. Auch weitere Romane und Andachtsbücher verfasste er, die in viele Sprachen übersetzt wurden.

Beigesetzt wurde er in Torpa in Östergötland.


Werk und Bedeutung


Bo Giertz gilt bei vielen als der schwedische C. S. Lewis.[1] Giertz kombinierte pietistische und hochkirchliche lutherische Theologie. Diese Verbindung ist auch in seinen Romanen deutlich zu sehen. Seine Bücher über den christlichen Glauben wurden in ganz Skandinavien populär. Sein Andachtsbuch (1973/74) gehört zu den am meisten gelesenen Andachtsbüchern in Schweden.

In seinem ersten Roman Stengrunden (1941) (deutsch: Und etliches fiel auf den Fels, zuerst 1952) beschreibt er einen Abschnitt schwedischer Theologie- und Erweckungsgeschichte des 19. und des 20. Jahrhunderts. In drei Teilen schildert er das äußere und innere Leben junger Hilfsgeistlicher, die nacheinander im gleichen Kirchspiel Ödesee in Mittelschweden mit Idealismus und ehrlichem Bemühen die Gemeinde zu einer Erweckung führen wollen.

Giertz stand in engem persönlichem und brieflichem Kontakt mit dem deutschen Schriftsteller Edzard Schaper, dem er bei der Flucht und Emigration nach Schweden während der Jahre 1944 bis 1946 in vielerlei Form Hilfe und Zuspruch bot. Die Freundschaft, die sich hieraus entwickelte, beeinflusste das Werk der beiden an theologischen Fragen intensiv interessierten Schriftsteller nachhaltig.[2]

Giertz war auch Pionier bei der Einführung der sonntäglich gefeierten liturgischen Messe, die vorher in der schwedischen Kirche nicht mehr üblich war.


Auszeichnungen


Giertz wurde 1949 in den Nordstern-Orden aufgenommen und erhielt 1961 das Großkreuz als Kommandeur.


Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. About Bo Giertz. In: Pittsburgh Lutheran Student Fellowship. 24. September 2009, abgerufen am 24. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  2. Uwe Wolff: Der vierte König lebt! Edzard Schaper – Dichter des 20. Jahrhunderts. Reinhardt, Basel 2012, ISBN 978-3-7245-1777-1, S. 249–258.
VorgängerAmtNachfolger
Carl BlockBischof von Göteborg
1949–1970
Bertil Gärtner
Personendaten
NAME Giertz, Bo
ALTERNATIVNAMEN Giertz, Bo Harald (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG schwedischer lutherischer Bischof und christlicher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 31. August 1905
GEBURTSORT Räpplinge in Öland
STERBEDATUM 12. Juli 1998
STERBEORT Göteborg

На других языках


- [de] Bo Giertz

[en] Bo Giertz

Bo Harald Giertz (Swedish: [ˈbuː ˈjæʈːʂ]; 31 August 1905 – 12 July 1998) was a Swedish Lutheran theologian, novelist and bishop of the Gothenburg Lutheran Diocese from 1949 to 1970. By the time he became bishop, he was already quite well known in Sweden and elsewhere both as an author and as a priest. He worked hard to promote western Swedish Pietism, an outlook that strongly resembled Neo-Lutheranism. Mostly it was a piety that took Scripture seriously, though not in a fundamentalist, literalist sense, and that centered Christian life on sacraments and prayer. Giertz's combination of pietist pastoral care with High Church Lutheran theology, which can also be noticed in his novels, gained for him a wide readership and made his novels as well as non-fiction books about Christian faith popular in Scandinavia. Giertz wrote more than 600 works but is known in the English-speaking world mostly for his book The Hammer of God.

[ru] Йертс, Бу

Бу Харальд Йертс (швед. Bo Harald Giertz, также на рус. Бо Гирц; 31 августа 1905 (1905-08-31), Репплинге на острове Эланд — 12 июля 1998, Гётеборг) — епископ Церкви Швеции, теолог и христианский писатель.



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