lingvo.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Christian Friedrich Schwan (* 12. Dezember 1733 in Prenzlau; † 29. Juni 1815 in Heidelberg) war ein deutscher Verleger und Buchhändler.

Christian Friedrich Schwan
Christian Friedrich Schwan

Schwan studierte von 1751 bis 1753 Theologie in Halle (Saale) und Jena. 1758 wirkte er als Korrektor an der Akademie in Petersburg. 1762 war er Auditeur im Regiment des Generals Georg Ludwig von Schleswig-Holstein-Gottorf, im Folgejahr im preußischen Dienst. Nach Aufenthalten in Holland und Frankfurt heiratete er 1765 die Tochter des Hofbuchhändlers Eßlinger aus Mannheim und übernahm dessen Buchhandlung.

Die Buchhandlung und das Haus Schwans wurden zu einem kulturellen Zentrum Mannheims, wo Persönlichkeiten wie Lessing, Goethe, Schubart, Lenz, Wieland, Herder und Sophie von La Roche verkehrten. 1765–1766 gab er die Moralische Wochenschrift Der Unsichtbare heraus, 1774 bis 1779 die Zeitschrift Die Schreibtafel. 1778 erhielt er den Titel eines Hofkammerrates.

Schwan hatte enge Beziehungen zum Mannheimer Theater. Er empfahl dem Direktor von Dalberg Schillers Stück Die Räuber, dessen Theaterfassung er 1782 verlegte. Auch Schillers folgende Werke Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (1783) und Kabale und Liebe (1784) erschienen zuerst bei Schwan, in dem Schiller "den zuverlässigsten unter seinen Freunden in Mannheim" sah[1]. 1785 hielt Schiller bei ihm schriftlich um die Hand seiner Tochter Anna Margaretha (1766–1796) an <2> E. Hermann in ADB 33 (1891), S. 176–177; Willi Mathern: Ein Winterburger bei Goethe und Schiller. Die tragische Geschichte von Schillers Mannheimer Jugendliebe und von seinem Rivalen aus Winterburg. In: Bad Kreuznach Heimatblätter 3/1978; Schwan lehnte höflich ab. Die Tochter war mit dem Sohn des Pfarrers und Anakreontikers Johann Nikolaus Götz (1721–1781), Gottlieb Christian Götz (1758–1803), der bei Schwan gelernt hatte und die Buchhandlung des Schwiegervaters nach dessen Tod als Erbe weiterführte, befreundet. Sie heiratete später Karl Friedrich Treffz (1767–1827), Advokat in Heilbronn und Universitätsprokurator in Tübingen. <3> Josef Kiermeier-Debre, Schillers Frauen, dtv, 2009, 91. <4> ancestry, Historical Persons Search, Karl Friedrich Treffz Family Tree.

1794 verließ Schwan Mannheim wegen der Kriegswirren nach der Französischen Revolution und lebte dann in Heilbronn, Stuttgart und schließlich in Heidelberg.

1764 veröffentlichte Schwan in Den Haag unter dem Pseudonym C.F.S. de la Marche Anecdotes russes ou lettres d'un officier allemand, die im Folgejahr in deutscher Sprache in Frankfurt (fiktiver Druckort: Petersburg) erschienen. Ein sechsbändiges Deutsch-französisches u. Französisch-deutsches Wörterbuch erschien zwischen 1782 und 1798 in Mannheim. Weiterhin veröffentlichte Schwan Abbildungen aller weltlichen u. geistlichen Orden (Mannheim 1779ff.) und Abbildungen derjenigen Orden, welche eine eigene Ordenskleidung haben (Mannheim 1791).


Schwans Wörterbücher



Literatur



Einzelnachweise


  1. E. Hermann in ADB 33 (1891) S. 176–177
Personendaten
NAME Schwan, Christian Friedrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und Buchhändler
GEBURTSDATUM 12. Dezember 1733
GEBURTSORT Prenzlau
STERBEDATUM 29. Juni 1815
STERBEORT Heidelberg



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии