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Christian Gottlieb Jöcher (* 20. Juli 1694 in Leipzig; † 10. Mai 1758 ebenda) war ein deutscher Gelehrter, Bibliothekar und Lexikograf.

Christian Gottlieb Jöcher, Kupferstich von Christian Fritzsch nach Elias Gottlob Haußmann
Christian Gottlieb Jöcher, Kupferstich von Christian Fritzsch nach Elias Gottlob Haußmann

Leben


Christian Gottlieb Jöcher war der Sohn des Kaufmanns Johann Christoph Jöcher und dessen Frau Margaretha, der Tochter des Mediziners Michael Ettmüller. Er wuchs bei seinem Großvater, dem Leipziger Stadtrichter Leonard Baudiß, auf, der ihm in Magister Börner und Magister Paul Abraham König zwei ausgezeichnete Privatlehrer stellte, die seine jugendliche Ausbildung leiteten. Sie weckten in ihm bereits in frühen Lebensjahren ein gewisses Interesse an Geschichte, Geographie und Genealogie. 1708 setzte er seine Ausbildung am Gymnasium in Gera fort und zwei Jahre später am Gymnasium in Zittau, das durch Christian Weise einen hervorragenden Ruf in Deutschland errungen hatte.

1712 begann er an der Universität Leipzig ein Studium der medizinischen Wissenschaften. Der Kontakt mit Gottfried Olearius sorgte dafür, dass er sich während seiner Ausbildung mehr den philosophischen Wissenschaften widmete. So frequentierte er die philosophischen Vorlesungen bei Hardt, Gottfried Polycarp Müller, Rüdinger und August Friedrich Müller. Dabei prägte sich eine besondere Vorliebe zu den morgenländischen Sprachen heraus, die er bei Heinrich Benedikt Stark (1672–1727) und Johann Georg Abicht weiterentwickelte. So hatte er sich bereits 1712 den akademischen Grad eines Bakkalaureus und 1714 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erworben.[1]

Danach begann er selbst Vorlesungen an der Leipziger Hochschule zu halten, etablierte sich ab 1715 als Assessor an der philosophischen Fakultät und erwarb zudem 1716 das Bakkalaureat der theologischen Wissenschaften. 1730 wurde er ordentlicher Professor an der philosophischen Fakultät und übernahm zudem 1732 die Professur der Geschichte an der Leipziger Hochschule. Nachdem er 1735 zum Doktor der Theologie promoviert hatte, übertrug man ihm ab 1742 die Oberaufsicht als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Leipzig, wo er den alphabetischen Gesamtkatalog initiierte.

Seine Schriften sind teils philosophische, teils Sammelwerke. Sein bekanntestes Werk ist das Allgemeines Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1750/51, 4 Bände). Es ist eine Fortsetzung und Erweiterung des Compendiösen Gelehrten-Lexicon von Johann Burckhardt Mencke, welches er in 2. und in 3. Auflage (1725 und 1733) herausgegeben hatte. Dieses Werk ist von Johann Gottlob Wilhelm Dunkel (1755–60) und von Johann Christoph Adelung (1784–87) erweitert worden. Wobei Heinrich Wilhelm Rotermund (Bremen 1810–22, 6 Bände) diese Arbeit fortsetzte. Zudem war Jöcher ab 1720 Redakteur der Deutschen Acta Eruditorum. Eifriger Wolffianer, beherrschte er nicht bloß das Gebiet der theoretischen Philosophie, sondern war auch als Dozent ein vortrefflicher Redner.


Werke


Frontispiz zu Jöchers Compendiösem Gelehrten-Lexicon
Frontispiz zu Jöchers Compendiösem Gelehrten-Lexicon

Literatur




Commons: Christian Gottlieb Jöcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Vergleiche das zu diesem Anlass entstandene Gelegenheitsgedicht seines Freundes Andreas Winckler: Der Ruhm, welchen man Leipzig beyleget, daß es kluge Kinder habe,  []. (Wikisource)
Personendaten
NAME Jöcher, Christian Gottlieb
KURZBESCHREIBUNG deutscher Gelehrter, Bibliothekar und Lexikograph
GEBURTSDATUM 20. Juli 1694 oder 25. Juli 1694
GEBURTSORT Leipzig
STERBEDATUM 10. Mai 1758
STERBEORT Leipzig



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