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Erik Simon (* 1950 in Dresden) ist ein deutscher Science-Fiction-Schriftsteller, -Herausgeber und Übersetzer.

Erik Simon (2019)
Erik Simon (2019)

Leben


Nach Abitur und Ausbildung zum Elektromonteur studierte Erik Simon Physik an der TU Dresden. In dieser Zeit wurde er auch aktives Mitglied des später von staatlichen Stellen zerschlagenen Stanislaw-Lem-Klubs, wo er das Aktiv für Auslandsphantastik leitete, das Übersetzungen für die Klubbibliothek anfertigte und Veranstaltungen über ausländische Autoren vorbereitete. Hier wurden bereits zwei seiner Hauptinteressen deutlich: Science-Fiction und Sprachen. Parallel zu seinem Diplom als Physiker erwarb Simon den staatlichen Abschluss als Fachübersetzer für Russisch; er hat seither Science Fiction und Phantastik aus dem Englischen, aus mehreren slawischen Sprachen und aus dem Niederländischen übersetzt. Nach einer kurzen Tätigkeit als Ingenieur in einem Betonwerk wurde Simon 1974 Lektor im Verlag Das Neue Berlin, wo er hauptsächlich Science Fiction aus dem sozialistischen Ausland betreute. Dabei war ein besonderes Verdienst die Publikation der Werke der Brüder Arkadi und Boris Strugazki.

Durch seine Tätigkeit als Lektor, Herausgeber, Übersetzer und Science-Fiction-Theoretiker hatte er einen herausragenden Einfluss auf die Entwicklung der Science Fiction in der DDR. Als Herausgeber erlangte er – neben vielen Anthologien und Erzählungsbänden, die den DDR-Lesern beispielsweise die angloamerikanische und bulgarische Science Fiction näherbrachten – große Verdienste vor allem mit den Lichtjahr-Almanachen, in denen neben in- und ausländischen Erzählungen viele theoretische Arbeiten zur Science Fiction erschienen. Zusammen mit Olaf R. Spittel gab er 1988 das Lexikon Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke heraus, an dem auch Heinz Entner, Otto Werner Förster, Karsten Kruschel, Steffen Peltsch, Ekkehard Redlin und Karlheinz Steinmüller mitarbeiteten.

Als Science-Fiction-Autor bevorzugt Simon die kurze Form. Neben vielen Storys in Zeitschriften und Anthologien veröffentlichte er in der DDR die Erzählungsbände Fremde Sterne (1979) und Mondphantome Erdbesucher (1987), einen Gedichtband, zusammen mit Reinhard Heinrich den Erzählungszyklus Die ersten Zeitreisen (1977) und zusammen mit Olaf R. Spittel eine Broschüre über Science Fiction in der DDR (den Vorläufer des Lexikons). Seit der Verlag Das Neue Berlin Ende 1991 sein Science-Fiction-Programm einstellte, ist Erik Simon als freischaffender Übersetzer und Herausgeber tätig und veröffentlicht Artikel und Buchbesprechungen im Quarber Merkur und in dem Jahrbuch Das Science Fiction Jahr. Auch publizierte er bei Heyne in den 1990er Jahren öfters Kurzgeschichten in Wolfgang Jeschkes SF-Anthologie Internationale Science Fiction Stories (insgesamt 8-mal) und betreute bei Heyne ebenfalls die SF-Anthologien Alexanders langes Leben, Stalins früher Tod (eine Sammlung von Alternativweltgeschichten) und Retter der Ewigkeit (letztere gemeinsam mit Friedel Wahren).

Neben Werken der Strugazkis hat er unter anderem auch Romane und Erzählungen von Andrzej Sapkowski und Vernor Vinge sowie den populärwissenschaftlichen Teil in den Bänden über die Wissenschaft der Scheibenwelt von Terry Pratchett, Ian Stewart und Jack Cohen übersetzt. Er hat auch fremde Übersetzungen redigiert, bearbeitet oder ergänzt, darunter Werke von Sergej Lukianenko und den Strugazkis, sowie darin vorkommende Verse nachgedichtet.

Er errang mehrfach den Kurd-Laßwitz-Preis sowie andere Science-Fiction-Preise. Bücher von ihm erschienen in bulgarischer, polnischer, schwedischer und tschechischer Übersetzung, einzelne Erzählungen und Essays in dreizehn weiteren Fremdsprachen. Seine Werkausgabe Simon’s Fiction erschien 2002 bis 2014 im Berliner Verlag Shayol, 2017 (Band 6) in der Edition Memoranda des Golkonda Verlages; seit 2021 wird sie (auch mit Neuausgaben älterer Bände) im Memoranda Verlag Berlin fortgesetzt.


Bibliografie


Sammlungen
Werkausgabe

Simon's Fiction: Phantastische Geschichten. Herausgegeben von Hans-Peter Neumann und Sara Riffel. Shayol, Berlin 2002–2014. 2017: Herausgegeben von Sara Riffel. Golkonda (Memoranda), München. Seit 2021: Herausgegeben von Hannes Riffel. Memoranda, Berlin.

Erzählungen
Balladen (Erzählungen in Versen)
Anthologien (als Herausgeber)


Außerdem war Simon Herausgeber mehrerer Anthologien mit SF aus der DDR für ausländische Verlage sowie von Erzählungsbänden und Romanen einzelner Autoren, unter anderem von Genrich Altow, H. P. Lovecraft, Michail Puchow, Robert Sheckley, Swetoslaw Slawtschew, Angela und Karlheinz Steinmüller, Arkadi und Boris Strugazki, Janusz A. Zajdel.


Preise und Auszeichnungen


Erik Simon erhielt

Er erhielt den Kurd-Laßwitz-Preis für:


Literatur




Personendaten
NAME Simon, Erik
ALTERNATIVNAMEN Anonymus (Pseudonym); erk Lampadon, Nabla (Pseudonym); er'Xigamon, Lef (Pseudonym); Inomerski, G. W. (Pseudonym); Kemeny, Desiderius (Pseudonym); Lamue, Isidora (Pseudonym); Monke, Iris (Pseudonym); Peter, Simon (Pseudonym); RX 1950364 (Pseudonym); Schlangweiser, Robert (Pseudonym); Schneider, Moritz (Pseudonym); Simsel, Gregor (Pseudonym); Smith, Dr. Kassandra (Pseudonym); Wegbreiter, Ernst (Pseudonym); Zwystein, Simon (Pseudonym); Zyx, Victor (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Science-Fiction-Schriftsteller
GEBURTSDATUM 1950
GEBURTSORT Dresden

На других языках


- [de] Erik Simon

[ru] Симон, Эрик

Эрик Симон (нем. Erik Simon) (род. 1950) — немецкий писатель-фантаст, критик, редактор.



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