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Eugen Wüster (* 3. Oktober 1898 in Wieselburg; † 29. März 1977 in Wien) war ein österreichischer Interlinguist und Begründer der Terminologiewissenschaft.

Eugen Wüster (1967)
Eugen Wüster (1967)

Leben


Eugen Wüster begeisterte sich mit 15 Jahren für Esperanto und trat bald als Übersetzer und Autor verschiedener Monografien und Artikel insbesondere zu Fragen der Esperanto-Terminologie und -Lexikografie hervor. Zwischen Sommer 1918 und 1920 erarbeitete er als 20- bis 22-jähriger Student im Kern das Großwörterbuch Enzyklopädisches Wörterbuch Esperanto-Deutsch („Enciklopedia Vortaro“), das bis heute hinsichtlich Detailliertheit und Zuverlässigkeit unübertroffen ist.

Er absolvierte 1927 eine Diplomprüfung in Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg.[1]

Die bei seiner lexikographischen Arbeit gesammelten Erfahrungen bildeten die Grundlage für seine 1931 eingereichte Stuttgarter Dissertation „Internationale Sprachnormung in der Technik, besonders in der Elektrotechnik“, die als Grundlagenwerk der Terminologiewissenschaft gilt (2. Aufl. Bonn 1966). Später wandte er sich der Plansprache Interlingua zu und beteiligte sich an der Redaktion der zweiten Auflage der Interlingua Grammar (1971).[2][3]

Aufgrund seiner Forschungsarbeiten zur internationalen technischen Verständigung wurde 1936 der Ausschuss Nr. 37 für Terminologienormung im Internationalen Normenverband (ISA) eingerichtet.

Wüster prägte die internationalen Grundsätze der Terminologienormung entscheidend und trug Wesentliches zur Grundlegung der modernen Informationsgesellschaft bei.

Er unterrichtete ab 1972 an der Universität Wien.[1] Aus seinem Nachlass wurde dort am Institut für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung das Eugen-Wüster-Archiv eingerichtet.

Für besondere Leistungen in der Terminologieforschung und -wissenschaft wurde von Infoterm – finanziell unterstützt durch die Städte Wien und Wieselburg sowie das Internationale Institut für Terminologieforschung (IITF) und ideell unterstützt durch die Österreichische UNESCO-Kommission, die Österreichische Nationalbibliothek und die Universität Wien – der alle drei Jahre vergebene internationale Eugen Wüster Prize gestiftet. 2005 wurde einmalig der Eugen-Wüster-Sonderpreis vergeben.

In Wieselburg wurde der Dr.-Eugen-Wüster-Weg nach ihm benannt.


Veröffentlichungen (Auswahl)



Übersetzungen



Literatur



Einzelnachweise


  1. F. H. Lang: Eugen Wüster — zum 100. Geburtstag. In: e&i Elektrotechnik und Informationstechnik. Band 115, Nr. 11, 1. November 1998, S. 625.
  2. Union Mundial pro Interlingua, abgerufen am 5. Oktober 2014 (Interlingua)
  3. Österreichische Nationalbibliothek, abgerufen am 10. April 2018


Personendaten
NAME Wüster, Eugen
ALTERNATIVNAMEN Wüster, Eugen Bernhard Caspar (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Interlinguist und Begründer der Terminologiewissenschaft
GEBURTSDATUM 3. Oktober 1898
GEBURTSORT Wieselburg
STERBEDATUM 29. März 1977
STERBEORT Wien

На других языках


- [de] Eugen Wüster

[en] Eugen Wüster

Eugen Wüster (10 October 1898 – 29 March 1977) was an industrialist and terminologist.



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