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Gregor Laschen (* 8. Mai 1941 in Ueckermünde; † 2. Juni 2018 in Lingen (Ems)) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Herausgeber.


Leben und Werk


Gregor Laschen, 1970
Gregor Laschen, 1970

Nach dem Abitur in Minden studierte Gregor Laschen in Kiel, Zürich, Berlin, Würzburg und Bonn Neuere Deutsche Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte. 1967 nahm er an der Tagung der Gruppe 47 teil. 1970 promovierte er mit einem Thema zur DDR-Lyrik. Von 1972 bis 2002 war er Dozent für Neue Deutsche Literatur an der niederländischen Universität Utrecht. Laschen initiierte 1988 das Übersetzungsprojekt „Poesie der Nachbarn“, das jährlich im Künstlerhaus Edenkoben stattfindet. In der „Edition Die Horen“ gab er 17 Bände einer Poesie-Reihe mit Länderschwerpunkten heraus. Er übersetzte das Werk der niederländischen Schriftstellerin Judith Herzberg. Laschen entwarf Ausstellungskonzepte und war als Literaturkritiker tätig. Er war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland sowie des niederländischen P.E.N.-Zentrums.

Gregor Laschen lebte in Utrecht und im Kunst- und Kulturzentrum Bahnhof Rolandseck, bis er 2008 nach Bremen übersiedelte.


Jammerbugt Notate


Für den Gedichtband Jammerbugt Notate erhielt Laschen 1996 den „Peter-Huchel-Preis“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vermerkte, dass die Jury ein „Außenseiterwerk“ würdige, das bisher „noch keine einzige Rezension erhalten habe“.[1] Die Entscheidung stelle „eine veritable Entdeckung dar, die auf ein Werk von verstörender Intensität voller Momente der Widerständigkeit“[1] aufmerksam mache. Die Gedichte wirken befremdend und dunkel, haben Beziehung zur modernen Malerei, indem sie sich mit Bildern und Objekten auseinandersetzen. Diesen bitteren Fragmenten stand „die Kritik weitgehend sprachlos gegenüber, auf dem knappen Raum einer Rezension scheinen sie nicht zu bändigen.“[2] Stefan Wieczorek schreibt weiter: „Gelesen werden können die ‚Jammerbugt-Notate‘ auch als Relektüre des eigenen Werks. Keines der Hauptwörter der Dichtung Laschens fehlt und allesamt scheinen sie in das Fragment zu münden.“[2]


Poesie der Nachbarn


Laschen war der Begründer und langjährige Leiter des vom Künstlerhaus Edenkoben und der Stiftung Arp Museum veranstalteten europäischen Lyrik-Übersetzungsprojekts „Poesie der Nachbarn – Dichter übersetzen Dichter“. Bei der „Edition Die Horen“ gab er dazu zahlreiche Gedichtanthologien heraus, in denen jeweils dem Originaltext die deutsche Nachdichtung gegenübergestellt ist. Jeder Band ist das Ergebnis eines europäischen Lyrikertreffens. Als sein Nachfolger leitet Hans Thill das Projekt. In Laschens 2004 erschienenem Gedichtband Die Leuchttürme tun was sie können griff der Autor auf seine Projekttätigkeit zurück, für die er im Laufe der Jahre ein Korrespondentennetzwerk mit Lyrikern und über Lyrik geschaffen hatte. Er hat Beobachtungen und Reflexionen verarbeitet und die Leitmotive seiner Arbeit sichtbar gemacht. Es ist ein Buch „mit bewegenden Gedichten, die von den existenziellen Zerreißproben jener Künstler handeln“, schreibt Michael Braun und fährt fort: „Was dieses neue Gedichtbuch Gregor Laschens so ergreifend macht, ist die emphatische Innigkeit, mit der dieser Autor an dem Wahrheitsanspruch einer sprachmagischen Dichtkunst festhält.“[3]


Zitat


„Ab und aus- / geschrieben epochenlang / die sechs anderen Wälder vorher, / deutsche / Metapher von Kindesbeinen an, Gattung / aus Gründen. Das Naturgedicht / ist der letzte Text über die / Naturgedichte lange vor uns, hölzerne Suche / nach Bäumen in Gedichten / über was man / für ein Verbrechen hielt, als / es / noch / Bäume / gab.“[4]


Einzeltitel



Herausgabe



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 17. Januar 1996.
  2. Stefan Wieczorek: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
  3. Michael Braun in Die Rheinpfalz, vom 30. Oktober 2004.
  4. Zitiert aus: Die andere Geschichte der Wolken. Hanser, München 1983
Personendaten
NAME Laschen, Gregor
KURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter, Schriftsteller und Herausgeber
GEBURTSDATUM 8. Mai 1941
GEBURTSORT Ueckermünde
STERBEDATUM 2. Juni 2018
STERBEORT Lingen (Ems)



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