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Hans Bickel (* 8. Februar 1957 in Blonay) ist ein Schweizer Germanist. Er war Redaktor am Schweizerischen Idiotikons (und drei Jahre dessen Chefredaktor) sowie Titularprofessor an der Universität Basel. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Variationslinguistik, Lexikographie sowie Digital Humanities.

Hans Bickel (2012)
Hans Bickel (2012)

Leben


Bickel verbrachte seine ersten Jahre im Kanton Waadt, wo seine bernstämmigen Eltern als Landwirte tätig waren. Die Schulen besuchte er im Berner Seeland, und anschliessend studierte er in Basel Germanistik, Ethnologie und Volkskunde; das Lizentiat bestand er 1984. Promoviert wurde er 1994 auf Antrag von Robert Schläpfer mit einer Arbeit über die Traditionelle Schiffahrt auf den Gewässern der deutschen Schweiz, die auf den Daten des Sprachatlasses der deutschen Schweiz aufbaute. Zuvor, 1990, hatte er ein Jahr in den Vereinigten Staaten verbracht, wo er an der Purdue University in West Lafayette, Indiana, am Natural Language Processing Laboratory arbeitete. Von 1993 bis 1996 wirkte er unter Rudolf Trüb am Sprachatlas der deutschen Schweiz mit.

Von 2005 bis zu seiner Pensionierung 2022 arbeitete Bickel als Redaktor am Schweizerischen Idiotikon in Zürich, das er von 2019 bis 2022 zusammen mit Christoph Landolt leitete. Mit einer Sammelhabilitation wurde er 2006 an der Universität Basel Privatdozent, und von 2012 bis 2022 wirkte er dort – parallel zu seiner Arbeit am Idiotikon – als Titularprofessor.


Wirken


Bickel initiierte den digitalen Zugang zum Schweizerdeutschen Wörterbuch sowie dessen digitales Semantikregister. An der Universität Basel war seine bedeutendste Aufgabe das trinationale Projekt Variantenwörterbuch des Deutschen, als dessen Schweizer Leiter er von 1997 bis 2004 und, für die Neuausgabe, von 2012 bis 2015 wirkte. Überdies war er dort an verschiedenen Projekten des Schweizerischen Nationalfonds beteiligt.[1]

Von 2006 bis 2022 war er für ortsnamen.ch – Datenbank der schweizerischen Namenbücher zuständig, einer Plattform der schweizerischen Ortsnamenkunde, die heute vom Schweizerischen Idiotikon unterhalten wird.[2] Seit 2016 ist er Projektleiter des Solothurnischen Orts- und Flurnamenbuches. Zuvor hatte Bickel während längerer Zeit als Stiftungsrat für das Namenbuch der Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft geamtet,[3] das 2017 herauskam.

Bickel ist seit 2003 Mitglied und seit 2017 Präsident des Dudenausschusses des Schweizerischen Vereins für die deutsche Sprache, eines Gremiums, das als offizieller Schweizer Ansprechpartner der Duden-Redaktion dient und für die Repräsentation des Schweizerhochdeutschen in den lexikographischen Publikationen des Verlags zuständig ist.[4] Weiter war er bis 2022 ständiges Mitglied im Ständigen Ausschuss für geographische Namen und ist Beirat der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen, des Wörterbuchs der bairischen Mundarten in Österreich und des Zentrums für digitale Lexikographie der deutschen Sprache.[5]


Publikationen (Auswahl)


Schweizerisches Idiotikon und Sprachatlas der deutschen Schweiz

Monographien

Aufsätze

Herausgeberschaft




Fussnoten


  1. SNF-P3-Projekte, an denen Hans Bickel beteiligt ist/war.
  2. ortsnamen.ch
  3. Stiftung für Orts- und Flurnamenforschung Baselland (Memento vom 11. September 2017 im Internet Archive)
  4. Schweizerischer Dudenausschuss
  5. Prof. Dr. Hans Bickel auf idiotikon.ch
Personendaten
NAME Bickel, Hans
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Germanist, Lexikograph und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 8. Februar 1957
GEBURTSORT Blonay



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