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Harald Grill (* 20. Juli 1951 in Hengersberg) ist ein deutscher Schriftsteller. Sein Werk umfasst bairische und schriftdeutsche Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Radio-Features.

Harald Grill (2013)
Harald Grill (2013)

Leben


1956 kam Harald Grill mit seinen Eltern nach Regensburg, wo er das Goethe-Gymnasium besuchte.[1] Von 1973 bis 1988 arbeitete er als Pädagogischer Assistent, seither ist er freier Schriftsteller. Er lebt seit 1978 mit seiner Familie in der Gemeinde Wald (Oberpfalz). In den 1980er Jahren wurde er mit kritischen Texten zu Themen wie Heimat, Krieg und Umweltzerstörung bekannt; sein Stück Jorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald (UA 1988 im Theater Regensburg) bezieht sich auf die Kontroverse um die geplante Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf. 1989/90 war Harald Grill Stipendiat in der Drehbuchwerkstatt der Hochschule für Fernsehen und Film München. Überregionale Aufmerksamkeit fand 2000/01 sein Projekt Zweimal heimgehen: zwei Spaziergänge, einmal vom Nordkap und danach von Syrakus zu Fuß nach Regensburg.

Im Zentrum des Schaffens von Harald Grill steht zwischen 1989 und 2014 eine Romantrilogie des Gehens. 1995 erschien der Roman Hochzeit im Dunklen. Harald Grill erzählt darin die Liebesgeschichte seiner Eltern, von der Heimkehr eines beinamputierten Bauernsohnes und dessen Liebe zu einem schlesischen Flüchtlingsmädchen. Hinter dem Markt Steinberg im Roman verbirgt sich der niederbayerische Markt Hengersberg.

2010 folgte Gehen lernen, ein Roman in Geschichten, in dem Harald Grill eine Kindheit in den 1950er und 1960er Jahren beschreibt. Eine wichtige Rolle spielt hier auch das Gehenlernen in der Sprache, ob es nun um die Schriftsprache handelt, um den unterdrückten bairischen Dialekt, das unverständliche Latein der Ministranten oder das geheimnisvolle Englisch der Ami-Soldaten.

Bereits seit 2002 arbeitet der Autor an einem Doppelroman-Projekt. Auch in diesen beiden bisher noch nicht erschienenen Reiseromanen steht das Gehen im Mittelpunkt, das Gehen, das Tragen und das Sammeln, ob es nun konkret um den Rucksack geht oder um Erinnerungen und Materialsammlungen. Als Folge seines Projektes Zweimal heimgehen (2000/2001) „erging“ er sich mit zwei Spaziergängen den Kontinent Europa als Raum der Erinnerung, in den sich das eigene Leben und die Biografien von Freunden und Bekannten, auch von Leuten, die er unterwegs getroffen hat, ebenso einordnen lassen wie geschichtliche und geografische Gegebenheiten. Die Gedichte des Bandes auf freier strecke kann man als Wegemarkierungen verstehen, die den Weg von der Liebesgeschichte der Eltern über die Kindheit in Regensburg, die mit dem Tod des Vaters endet, bis zu den „Spaziergängen durch Europa“ abstecken.

Harald Grill ist Mitglied im Vorstand der Oskar Maria Graf Gesellschaft sowie Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, im Verband deutscher Schriftsteller, in der Regensburger Schriftstellergruppe International und in der Neuen Gesellschaft für Literatur Erlangen.[2]

Grill ist verheiratet und hat zwei Söhne.[3]


Auszeichnungen (Auswahl)


Harald Grill mit dem Bayerischen Poetentaler (2022)
Harald Grill mit dem Bayerischen Poetentaler (2022)

Ausstellungen



Veröffentlichungen (Auswahl)



Lyrik



Übersetzt in andere Sprachen


Prosa



Theaterstücke



Hörspiele



Radio-Features



Hörbücher



Filme



Übersetzungen



Herausgabe



Vertonungen


1. kreuzblume („stengel die / quader pfeiler und streben…“; aus nachricht vom lachenden engel) – 2. im paradies („du reichst mir einen apfel…“; aus wenn du fort bist) – 3. schlussstein („staub bist du gewesen…“; aus nachricht vom lachenden engel)



Einzelnachweise


  1. Wochenblatt: Das Goethe-Gymnasium wird hundert und feiert mit seinen Dichtern und Denkern! 8. Juli 2017, abgerufen am 9. Mai 2021.
  2. Harald Grill - Schriftsteller - Bio-Bibliographie. Abgerufen am 22. April 2020.
  3. Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. Begründet von Walter Habel. Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 407.
  4. Grill, Harald. In: Festschrift zum 22. Bayerischen Nordgautag in Waldmünchen. Druck und Verlag Michael Laßleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7847-1127-8, S. 78.
Personendaten
NAME Grill, Harald
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 20. Juli 1951
GEBURTSORT Hengersberg



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