Klaus M. Rarisch (* 17. Januar 1936 in Berlin; † 20. Juli 2016 ebendort) war ein deutscher Lyriker.
Klaus M. Rarisch liest am 11. November 2008 vor der Herrigschen Gesellschaft, Berlin
Leben
Rarisch arbeitete als wissenschaftlicher Archivar. Er wirkte jahrelang maßgeblich als treibende Kraft literarischer Veranstaltungsreihen im Rahmen der Berliner Gesellschaft Massengrab. Zusammen mit Dieter Volkmann begründete er, angesichts der Atomrüstung ausgehend von einem baldigen Kulturende, eine eigene literarische Richtung, den Ultimismus[1], der sich dieser Lage zu stellen hätte (vgl. den Finismus).
Er veröffentlichte Lyrik (zumal Sonette), jedoch auch Essays und Pamphlete über Arno Holz (dessen Nachlass er betreut hat), Lyriktheorie, die Gruppe 47 und literarisches Cliquenwesen. Außerdem übersetzte er Gedichte aus dem Italienischen (u. a. Giuseppe Gioacchino Belli) und Englischen.
Werke (Auswahl)
Not, Zucht und Ordnung, 1963
Das Ende der Mafia, 1977
Das gerettete Abendland, 1982
Donnerwetter. Meteorologisches Handbuch unter besonderer Berücksichtigung kulturatmosphärisch-klimatokultureller Aspekte, zus. m. Robert Wohlleben, 1987
Die Geigerzähler hören auf zu ticken, 1990
Bilanz, 1995
Hieb- und stichfest. Streitsonette, zus. m. Lothar Klünner, 1996
Memento mori. 99 Sonette zwischen Tod und Leben, 2008
Macht die Seelen weit! Tenzone aus 159 Sonetten, zus. m. Matthias Koeppel, (Privatdruck) 2010
Übersetzung
Filippo Tommaso Marinetti und Fillia, Die futuristische Küche, Klett-Cotta, Stuttgart 1983 ISBN 3-608-95007-9; it.: La cucina futurista
Hörspiel
Die Blechschmiede von Arno Holz. Funk-Bearbeitung von Klaus M. Rarisch, Regie Heinz von Cramer. Bayerischer Rundfunk, Oktober 1979. Von der Akademie der Darstellenden Künste (Frankfurt) als „Hörspiel des Monats“ Oktober 1979 ausgezeichnet.
Herausgeberschaft
Ultimistischer Almanach, Wolfgang Hake Verlag, Köln 1965
Arno Holz. Scherz-Phantasus, Erstveröffentlichung aus dem Nachlass, in: die horen, Nr. 88, 1972
Arno Holz. Kennst du das Land. Ein lyrischer Schriftwechsel mit Hans Schlegel, Verlag Eremiten-Presse, 1977
Literatur
Ingeborg L. Carlson, Das gerettete Abendland, in: „Rocky Mountain Review of Language and Literature“, vol. 37, no. 4, 1983
Lars Clausen, »Nur vorwärts Zug um Zug ...«. Klaus M. Rarischs »Neunundneunzig Sonette«, in: „die horen“, Nr. 161, 1991
Ernst-Jürgen Dreyer, Nur ein poète maudit, ein Visionär. Zu den Sonetten von Klaus M. Rarisch, in: „Literatte, Göttinger Zeitschrift für Literatur“, 8. Jg., 15. Ausg., 1990
Günther Emig, Antizyklisch: Sonette, in: „Heilbronner Stimme“, Nr. 178, 3. August 1991
Herbert Fussy, Ein literarisches Domino?, in: „die horen“, Nr. 116, 1979
Herbert Laschet Toussaint, Die Geigerzähler hören auf zu ticken, in: „Ulcus molle Info“, Nr. 7–9, 1990
Theo Meyer, Engagement und Artistik, in: „die horen“, Nr. 128, 1982
Heinz Ohff, Ein Knorzer und Poet dazu, in: „Der Tagesspiegel“, 13. Januar 1991
Arno Reinfrank, Harte Poesie zum Ultimo, in: „Deutsche Volkszeitung“, 24. März 1967
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