lingvo.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Laura Méritt (* 24. September 1960 in Wadern als Barbara Merziger) ist eine deutsche Kommunikationswissenschaftlerin, Lachforscherin, feministische Linguistin, Autorin und Herausgeberin und Aktivistin der Frauenbewegung. Sie ist Vertreterin des sexpositiven Feminismus. In ihrer Arbeit vereint sie alle Subkulturen und setzt sich besonders für die Gleichstellung von transgender, transsexuellen, intersexuellen, lesbischen, bisexuellen und schwulen Personen ein, ohne heterosexuelle Personen auszuschließen. In Vorträgen und Workshops vermittelt sie Grundlagen des sexpositiven Feminismus, u. a. durch die vorbehaltlose Einbeziehung aller sexuellen Praktiken, wie z. B. Tantra oder BDSM unter konsensuellen Bedingungen.

Méritt ist Mitbegründerin der PorYes-Bewegung, die für feministische Kriterien in der Pornographie und die lustvolle Darstellung aller und besonders der weiblichen Sexualität eintritt.


Leben



Studium und Lehrtätigkeiten


Méritt absolvierte das Abitur an der Europaschule in Luxemburg und studierte an der Universität Trier Germanistik und Politikwissenschaften. Besonders widmete sie sich der feministischen Linguistik bei Ingrid Guentherodt und ist von Senta Trömel-Plötz, Helga Kotthoff und Luise Pusch beeinflusst. Nach ersten Lehrtätigkeiten an der Ligura Sprachschule in Trier arbeitete sie an wissenschaftlichen Projekten wie „Die Sprache der Trümmerfrauen“ und dozierte an der Freien Universität und der Humboldt-Universität Berlin in Germanistik, Kulturwissenschaften und Pädagogik, auch zum Thema Sexarbeit.

Méritt promovierte im Fachbereich Philosophie der Freien Universität Berlin 2005 zum Thema „Lachen der Frauen“ bei dem Sprachwissenschaftler Helmut Richter und der Soziologin Gerburg Treusch-Dieter. Seit 1998 hält sie Vorträge an verschiedenen Universitäten und auf Symposien.

Zusätzlich veranstaltet sie seit 2000 Seminare und Workshops, u.a. zu den Themen „Alltägliche Ekstase“, „Weibliche Ejakulation“, „PorYes: Feministische Pornos“, „Mösenmassage nach Annie Sprinkle“, und „Analmassage nach Jo Kramer“. 2001 ließ sich Méritt zur Mediatorin am Institut für Streitkultur in Berlin ausbilden. Von 2007 bis 2009 absolvierte sie ein Studium an der Hagia, der Internationalen Akademie für moderne Matriarchatsforschung, bei Heide Göttner-Abendroth.


Aktivitäten


Méritt war Gründungsmitglied und Performerin im Frauenkabarett „Die K(r)ampfadern“ sowie der Trierer Landesgruppe der Grünen.

Seit den Achtzigern engagiert sich Méritt in der Frauen-, Lesben- und Hurenbewegung, als Mitarbeiterin in Sexualberatungsstellen und in der internationalen AIDS-Präventionsarbeit zur Erstellung und Übersetzung von Informations- und Aufklärungsmaterialien und -filmen sowie in der Öffentlichkeitsarbeit und Teilnahme an europäischen und internationalen Prostitutions-Kongressen.

1989 gründete Méritt den Verein Nutten & Nüttchen e.V. der emanzipative Seiten der Sexarbeit und die Qualifikationen von Prostituierten hervorhebt. Sie initiierte die erstmalige Ausrufung des Internationalen Hurentags in Deutschland am 2. Juni 1989 in Berlin, der seitdem jährlich begangen wird und an den Streik der Sexarbeiterinnen in Lyon 1975 erinnert, den Beginn der Hurenbewegung.

Laura Méritt führt Europas ältesten feministischen Sexshop „Sexclusivitäten“ in Berlin-Kreuzberg. Jeden Freitag finden dort „Freudensalons“ statt, die Sexualität aktivistisch, theoretisch und politisch thematisieren.

1993 gründete Méritt mit anderen den „Club Rosa“, einen lesbischen Escort-Service für Frauen. 2008 hielt sie Eröffnungsvorträge bei der Ausstellung „Sexarbeit“ in Hamburg und Bern.

2009 initiierte sie den PorYes Award – Feminist Porn Award Europe, der seitdem alle zwei Jahre in Berlin stattfindet. Der PorYes Award zeichnet sexpositive Produktionen aus verschiedenen Generationen und Kulturen aus, die feministische Kriterien wie Konsens, Vielfalt und ethische Arbeitsbedingungen erfüllen. Seit 2017 findet die Verleihung des PorYes Awards im Theater Hebbel am Ufer (HAU) in Berlin statt.

2014 war sie Mitkuratorin und Namensgeberin der Ausstellung Porn That Way im Schwulen Museum Berlin.[1][2] Laura Méritts Schwerpunkt war PorYes und feministische Pornografie der sexpositiven Bewegung.

2015 wurde sie mit dem „Soul of Stonewall Award“ der für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der Berliner CSD e.V. zeichnet alljährlich Personen oder Organisationen mit dem Soul of Stonewall Award (SoSA; früher “Zivilcouragepreis”) aus, um dem vielfältigen Engagement für die Menschenrechte von LSBTTIQ* Respekt auszusprechen.

Für das Missy Magazine[3] schreibt Laura Méritt regelmäßig über Sexualität_en.


Schriften



Bücher



Artikel



Filme/Videos



Literatur





Einzelnachweise


  1. "Porn That Way"
  2. Schwules Museum
  3. Missy Magazine. In: missy-magazine.de. Abgerufen am 25. April 2018.
  4. Pornografisierung von Gesellschaft.
  5. Pauline Curnier Jardin : Pauline Curnier Jardin. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  6. Vulva 3.0 auf lauramedia.de
Personendaten
NAME Méritt, Laura
ALTERNATIVNAMEN Merziger, Barbara (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Kommunikationswissenschaftlerin und Lachforscherin
GEBURTSDATUM 24. September 1960
GEBURTSORT Wadern



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии