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Leonhard Adelt (* 17. Juni 1881 in Boizenburg/Elbe; † 21. Februar 1945 in Dippoldiswalde) war ein deutscher Buchhändler, Schriftsteller und Journalist.


Leben


Leonhard Adelt – Sohn des Generalagenten Richard Adelt – verbrachte seine Kindheit und Jugend in Dortmund, wo er von 1890 bis 1898 das Gymnasium besuchte. Während dieser Zeit schrieb er die Schülernovelle Werden (1898), die bei ihrem Erscheinen ein derartiges Aufsehen erregte, dass er seine Lehrstelle als Buchhändler in Kleve aufgeben musste. Seit 1899 arbeitete er in einer Kölner Buchhandlung. Anschließend zog er nach Huckarde bei Dortmund. Er wechselte zum Journalismus; im Jahre 1900 redigierte er den Generalanzeiger in Eberswalde und von 1900 bis 1903 die Neue Stettiner Zeitung. 1903/1904 besuchte er die Universität Berlin. Von 1904 bis 1906 war er Feuilletonredakteur der Wiener Zeit, von 1906 bis 1908 dann der Neuen Hamburger Zeitung.

Seit 1909 lebte Leonhard Adelt als freier Schriftsteller in Überlingen am Bodensee und seit 1911 in Gauting bei München. 1911/1912 war er Flieger in München und Leipzig und lernte den Luftschiffkapitän Ernst A. Lehmann (1886–1937) kennen. Mit dessen Vetter nahm Adelt an der Entstehung und den glücklosen Probefahrten eines halbstarren Stahlluftschiffes 1913 in Düsseldorf teil. Während des Ersten Weltkriegs war er in Österreich Berichterstatter des Berliner Tageblatts. Von 1920 bis 1926 lebte er als Redaktionsvertreter des Berliner Tageblatts und der Neuen Freien Presse (Wien) in München. In mehreren Artikeln unterstützte er Stefan Zweig, mit dem er seit der Jugend befreundet war. 1921/1922 war er Chefredakteur von Deutschland (Zeitschrift für den Aufbau. München) und 1925 der Münchener A.Z. am Abend. Seit 1926 war er Reisekorrespondent.

1935 heiratete er in zweiter Ehe die Journalistin Gertrud Stolte aus Dresden; der Ehe entstammt ein gemeinsamer Sohn (* 1936). Das Ehepaar Gertrud und Leonard Adelt waren überlebende Passagiere der Hindenburg-Katastrophe: Das Luftschiff explodierte bei der Landung in Lakehurst am 6. Mai 1937.

Seit 1939 lebte er in Berlin. Leonhard Adelt starb am 21. Februar 1945 in Dippoldiswalde an Verletzungen, die er beim Luftangriff auf Dresden erlitten hatte.


Positionen


Leonhard Adelts Skandalnovelle Werden schildert in „durchaus naturalistischer Darstellung unter anderem Begebenheiten eines Dortmunder Gymnasiums“. Vor allem gilt Adelt als Begründer des deutschen Fliegerromans als Genre. In seinem vom expressionistischen Pathos gekennzeichneten Roman Der Flieger (1913) thematisierte er die „Konsequenzen und Veränderungen, die sich aus der Möglichkeit des Fliegens für die Menschheit ergeben, und die Frage, wie folglich der ideale Fliegertypus beschaffen sein müsse.“ Der von ihm herausgegebene Band Mit dem Flugzeug durch die Lüfte (1914) wandte sich an ein jugendliches Publikum und thematisiert u. a. den Einsatz von Flugzeugen als Kriegsinstrumente. Das Vorwort ist von nationalistischen Tönen geprägt. Hohe Auflagen erlebte außerdem der von ihm im selben Jahr herausgegebene Band Der Herr der Luft. Adelt versuchte sich auch als Sachschriftsteller mit Bänden über Ernst A. Lehmann (1937) und den Grafen Zeppelin (1938), sowie als Dramatiker.


Veröffentlichungen



Autor



Beiträge (Auswahl)



Herausgeber



Übersetzungen



Literatur




Personendaten
NAME Adelt, Leonhard
ALTERNATIVNAMEN Adelt, L.
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und Buchhändler
GEBURTSDATUM 17. Juni 1881
GEBURTSORT Boizenburg, Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Deutsches Kaiserreich
STERBEDATUM 21. Februar 1945
STERBEORT Dippoldiswalde, Sachsen, Deutsches Reich



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