lingvo.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Leopold von Verschuer (* 1961 in Brüssel) ist ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher, -regisseur und -autor sowie Theaterregisseur und Übersetzer.


Leben


Leopold von Verschuer wuchs als Kind deutscher Eltern in seiner Geburtsstadt auf und besuchte dort auch das Conservatoire Royal;[1] sein Vater Helmut von Verschuer war Europabeamter, sein Großvater Otmar von Verschuer einer der führenden Eugeniker während der NS-Zeit. Seine schauspielerische Laufbahn begann er an Berliner Theatern. Von 1986 bis 1993 arbeitete er am Theater an der Ruhr, mit dem er auf weltweite Tourneen ging. In den Folgejahren war von Verschuer an einer Vielzahl von Bühnen im In- und Ausland engagiert, in Deutschland unter anderem an den Theatern in Bonn und Freiburg, am Teo Otto Theater in Remscheid, in Berlin am Hebbel-Theater und an den Sophiensælen, am Staatstheater Kassel, am Münchner Residenztheater und dem Grillo-Theater in Essen. In Österreich spielte er am Wiener Volkstheater und dem Tanzquartier sowie dem Steirischen Herbst, in der Schweiz gastierte von Verschuer am Theater Basel, in Zürich am Theater an der Winkelwiese und dem Theater am Neumarkt, ferner am Théâtre Vidy-Lausanne und der Comédie de Genève. Von Verschuer, der akzentfreies Französisch spricht, hatte darüber hinaus Engagements an Bühnen in Frankreich und Portugal. An vielen der genannten Theatern wirkte von Verschuer in der Vergangenheit auch als Regisseur, so anlässlich verschiedener Ur- und deutscher Erstaufführungen.[2]

Bekannte Rollen seiner Theaterlaufbahn waren die Titelfiguren in Torquato Tasso von Johann Wolfgang von Goethe, in Molières Don Juan, Julius Caesar von William Shakespeare und Heiner Müllers Hamletmaschine.[2]

Von Verschuer ist auch als Übersetzer von Texten aus dem Französischen tätig, und zwar sowohl für die Bühne als auch für Hörfunk und Fernsehen. Hieraus entwickelten sich intensive Zusammenarbeiten mit den Schriftstellern Valère Novarina, Alvaro García de Zúñiga und seiner späteren Ehefrau Kathrin Röggla. Seine Übersetzungen erscheinen vorwiegend im Alexander Verlag Berlin und im Verlag Matthes & Seitz Berlin.[2]

Für den Hörfunk arbeitet von Verschuer seit Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen Bereichen, überwiegend als Sprecher und Regisseur, neben seiner Übersetzertätigkeit auch als Bearbeiter (Wort). Seltener sind seine Ausflüge vor die Kamera. Sporadisch ist er seit Mitte 1980er Jahre auf dem Bildschirm zu sehen, unter anderem gastweise in verschiedenen Krimiserien, darunter Tatort, Polizeiruf 110 oder SOKO Wismar. Weiterhin veranstaltet von Verschuer Lesungen und moderiert selber Autorenlesungen oder Gesprächsreihen mit Autoren.[2]

Leopold von Verschuer lebt in Köln[2] und ist verheiratet mit der Autorin Kathrin Röggla[3].


Filmografie (Auswahl)



Hörspiele


Als Sprecher (Auswahl)

  • 1994: Romantisches Konzert – Autor: Daniel Therriault – Regie: Norbert Schaeffer
  • 1995: Walter Ruttmann: Neue Gestaltung von Tonfilm und Funk. Programm einer photographischen Hörkunst, 1929 – Autor: Jeanpaul Goergen – Regie: Hein Bruehl
  • 1997: Selten habt ihr mich verstanden – Autor: Ulrich Biermann – Regie: Klaus-Dieter Pittrich
  • 1997: Bis die kalte Zeit uns frißt – Hommage an Lotte Lenya – Autor: Karl Lippegaus – Regie: Hein Bruehl
  • 1998: Wsewolod Pudowkin. Kontrapunkt der visuellen und akustischen Formen – Autor: Jeanpaul Goergen – Regie: Hein Bruehl
  • 1999: Kennen Sie Frau Zapf? – Autorin: Kerstin Rech – Regie: Hein Bruehl
  • 1999: Das Echo – Autorin: Minette Walters – Regie: Norbert Schaeffer
  • 2000: Auf fremdem Terrain – Autorin: Alexandra Marinina – Regie: Klaus Mehrländer
  • 2000: Viegelchen – Autorin: Joke van Leeuwen – Regie: Claudia Johanna Leist
  • 2001: Der Humboldt-Effekt – Autor und Regie: Daniel Velasco
  • 2001: Kaspar, Melchior und Balthasar – Autor: Michel Tournier – Regie: Claudia Johanna Leist
  • 2002: Engel – Autor: Denis Johnson – Regie: Fabian von Freier
  • 2002: Bier für Frauen – Autorin: Felicia Zeller – Regie: Leonhard Koppelmann
  • 2003: Die Flügel des Wahns – Autorin: Giovanna Querci Favini – Regie: Jörg Schlüter
  • 2003: Eine Perlenkette – Autorin: Carole Fréchette – Regie: Annette Kurth
  • 2006: Paradise Garage – Autor: Steffen Irlinger – Regie: Thomas Wolfertz
  • 2006: Die Stunde des Metronoms – Autorin: Almut Tina Schmidt – Regie: Susanne Krings
  • 2007: Monsieur Dudron – Autor: Giorgio de Chirico – Regie: Marianne Wendt
  • 2007: Die Störenfriede – Autorin: Marion Aubert – Regie: Ulrike Brinkmann
  • 2009: Ich muss auf einen Sprung weg – Autor und Regie: Jean-Claude Kuner
  • 2012: Der Bericht des Polizisten – Autor: Georges Simenon – Regie: Uwe Schareck
  • 2015: Die Landschaft – Autor: Eugen Egner – Regie: Thom Kubli
  • 2015: creating character/Susan Batson – Autorin und Regie: Marianne Wendt
  • 2015: "Wir können jeden beliebigen Stein vorübergehend in Gold verwandeln" – Autor und Regie: Carsten Hueck
  • 2016: Abu Jürgen. Mein Leben mit dem deutschen Botschafter – Autor: Assaf Alassaf – Regie: Julia Tieke

Als Regisseur

  • 2009: die alarmbereiten – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2012: die unvermeidlichen – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2013: Gilsbrod – Autorin: Sabine Bergk
  • 2014: Lärmkrieg – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2016: Normalverdiener – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2019: Luna Luna – Autorin: Maren Kames

Als Sprecher und Regisseur

  • 2008: recherchegespenst – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2009: der tsunami-empfänger – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2012: NICHT HIER – Autorin: Kathrin Röggla
  • 2019: Der Elefant im Raum (Audio-Installation, Akademie der Künste Berlin) – Autoren: Kathrin Röggla, Eran Schaerf, Mark Lammert

Als Regisseur und Bearbeiter (Wort)

  • 2010: Loslabern – Autor: Rainald Goetz
  • 2015: Die Tigerin – Autor: Walter Serner
  • 2022: Risiko und Idiotie – Autorin: Monika Rinck

Als Sprecher, Regisseur und Autor

  • 2011: publikumsberatung (Co-Autorin: Kathrin Röggla)

Als Sprecher und Übersetzer

  • 2002: Das Theater der Ohren – Autor: Valère Novarina – Regie: Hein Bruehl
  • 2003: Manuel – Autor: Alvaro García de Zúñiga – Regie: Hein Bruehl
  • 2012: Personalausweis – Autor: Diogène Ntarindwa – Regie: Marguerite Gateau

Als Übersetzer und Regisseur

  • 2016: Die Rede an die Tiere, Teil 1: Das Tier der Zeit – Autor: Valère Novarina
  • 2017: Die Rede an die Tiere, Teil 2: Die Unruhe – Autor: Valère Novarina
  • 2018: Die Rede an die Tiere, Teil 3: 1111 Vögel – Autor: Valère Novarina
  • 2020: Ausbreitungszone – Autorin: Mariette Navarro

Als Übersetzer, Regisseur und Bearbeiter (Wort)

  • 2018: Insekten und Einhörner. Der Künstlerbriefwechsel zwischen Jean Dubuffet und Valère Novarina – Autoren: Jean Dubuffet, Valère Novarina

Als Übersetzer, Sprecher und Regisseur

  • 2011: Dem unbekannten Gott – Autor: Valère Novarina

Auszeichnungen



Übersetzungen



Veröffentlichungen



In Medien (Auswahl)



Im Theater (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Agenturprofil, abgerufen am 25. März 2016.
  2. Biographie bei blablalab.net (Memento des Originals vom 22. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blablalab.net, abgerufen am 26. März 2016.
  3. K. Kramer: Die Grammatik der Katastrophe. In: Badische Zeitung, Ausgabe vom 8. Oktober 2008.
Personendaten
NAME Verschuer, Leopold von
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher, -regisseur und -autor sowie Theaterregisseur und Übersetzer
GEBURTSDATUM 1961
GEBURTSORT Brüssel



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии