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Georg Anton Lorenz Diefenbach (* 19. Juli 1806 in Ostheim in der Wetterau, Hessen; † 28. März 1883 in Darmstadt) war Bibliothekar, Pfarrer, Germanist, Lexikograf und Schriftsteller.

Lorenz Diefenbach. Ausschnitt aus einer Lithografie von Ernest Biéler
Lorenz Diefenbach. Ausschnitt aus einer Lithografie von Ernest Biéler

Leben


Diefenbach, ein Sohn des Pfarrers Johann Georg Diefenbach (1757–1831), wurde während seines Studiums 1821 Mitglied der Gießener Burschenschaft Constantia.[1]

Diefenbach war Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und mit Jacob Grimm befreundet. Bekannt geworden ist er durch den, später durch die Nationalsozialisten zynisch missbrauchten, Spruch Arbeit macht frei, der Titel einer 1873 in Bremen erschienenen Erzählung (1872 Vorabdruck in einer Wiener Zeitung).[2] Die Erzählung handelt von einer adeligen Frau, Elodie von Bentem, die Arbeit als eine Möglichkeit erfährt, die Einschränkungen ihrer Individualität durch Standesvorurteile und Geschlecht zu überwinden und nach einer Reihe von oft klischeehaften Abenteuern in den ruhigen Hafen der Ehe einzufahren. Kolportagehafte Elemente in Nebenhandlungen mit Kontrastfiguren heben den Wert der Arbeit noch zusätzlich hervor.

Zudem schrieb Diefenbach Gedichte und zahlreiche sprachwissenschaftliche Werke, darunter Forschungen zu den deutschen Dialekten. Seine lexikografischen Arbeiten, insbesondere die beiden lateinisch-deutschen Glossarien (abgekürzt oft Dfg und Dfng) sind noch heute (2008) von Wert für die Forschung. Viele Angaben aus seinem Glossarium latino-germanicum wurden in das Glossarium ad scriptores mediae et infimae latinitatis übernommen.

Lorenz Diefenbach wurde 1848 zum Ehrenbürger der Stadt Offenbach am Main ernannt. 1848 war er Mitglied des Vorparlaments.[3]


Veröffentlichungen (Auswahl)



Literatur



Einzelnachweise


  1. Paul Wentzcke: Burschenschafterlisten. Zweiter Band: Hans Schneider und Georg Lehnert: Gießen – Die Gießener Burschenschaft 1814 bis 1936. Görlitz 1942, E. Constantia. Nr. 28.
  2. Arbeit macht frei. In: Die Presse, S. 225–263, 17. August bis 24. September 1872 (bei ÖNB/ANNO); J. Kühtmann’s Buchhandlung, Bremen 1873 (beim GDZ).
  3. Bundesarchiv: Mitglieder des Vorparlaments und des Fünfzigerausschusses (PDF-Datei; 79 kB)


Personendaten
NAME Diefenbach, Lorenz
ALTERNATIVNAMEN Diefenbach, Georg Anton Lorenz (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Sprachwissenschaftler
GEBURTSDATUM 19. Juli 1806
GEBURTSORT Ostheim, Hessen
STERBEDATUM 28. März 1883
STERBEORT Darmstadt

На других языках


- [de] Lorenz Diefenbach

[en] Lorenz Diefenbach

Georg Anton Lorenz Diefenbach (19 July 1806, Ostheim, Landgraviate of Hesse-Darmstadt – 28 March 1883, Darmstadt) was a German philologist and lexicographer, as well as a novelist associated with the German Nationalist movement. By career he was a pastor, like his father, and a librarian.

[ru] Дифенбах, Лоренц

Георг Анто́н Ло́ренц Дифенба́х (нем. Georg Anton Lorenz Diefenbach; 19 июля 1806, Остхайм — 28 марта 1883, Дармштадт) — немецкий филолог и беллетрист. Известен как автор выражения «Труд освобождает», которое изначально было названием одного из его сочинений. Впоследствии эта фраза на немецком языке ("Arbeit macht frei") была установлена над главными воротами нацистского лагеря смерти Аушвиц.



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