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Michèle Causse (geboren 29. Juli 1936 in Martel; gestorben 29. Juli 2010 in Zürich[1]) war eine französische Lesbenaktivistin, Übersetzerin und Autorin. Sie führte den Begriff bzw. Neologismus dé/naître in die Literatur ein[2], einen Euphemismus für sterben.


Frühe Jahre


Michèle Causse wurde in Martel im Département Lot in Frankreich geboren. Später unterrichtete sie in Tunesien und lebte dann in Rom, wo sie Chinesisch studierte.[3]

Danach ging sie nach Martinique und dann in die USA, bevor sie nach Kanada emigrierte.


Überzeugungen


Der kanadische Gelehrte Clive Thompson sieht in ihr eine Autorin „radikal-lesbischer Texte“[4]. In ihren Arbeiten sieht sie Heterosexualität kritisch, indem sie ausführt: „as long as a woman wishes to please a man, she is inauthentic... She does not have the integrity, the un-corruptibility that comes with not wishing to please.“[5] Causse war ebenso kritisch eingestellt gegenüber Frauenbewegung und Lesben- und Schwulenbewegung und hielt fest: „I am not a feminist, I am not a homosexual, I am a radical lesbian.“ Sie glaubte, dass „die Frauenbewegung in jedem Land von Lesben getragen wird; es ist eine lesbische Bewegung, zutiefst lesbisch.“[6] Sie kritisierte auch den Einfluss des Patriarchats auf Lesben und behauptete, dass Lesben in den 1980er Jahren von den Männern phallisiert wurden durch die Homosexuellen-Bewegung.[7]


Übersetzungen


Causse übersetzte zwischen den Sprachen Französisch, Englisch und Italienisch, die sie alle fließend beherrschte. Sie übersetzte u. a. Werke von Herman Melville, Gertrude Stein, Ti-Grace Atkinson, Djuna Barnes, Jane Bowles, Willa Cather, Mary Daly, Ignazio Silone und Alice Munro.

→ Überblick über ihre Übersetzungen in der französischsprachigen Wikipedia

Letzte Jahre und Tod


In ihren letzten Jahren lebte sie im Südwesten Frankreichs. Sie entschied sich, ihr Leben an ihrem 74. Geburtstag zu beenden, und tat dies mit Hilfe der Schweizer Organisation Dignitas.[8][9]

Obwohl Michèle Causse an keiner unheilbaren Krankheit litt und bis zum letzten Atemzug voller Energie und Vitalität war, nahm sie eine Reihe kleinerer, potenziell beherrschbarer Leiden und deren Auswirkungen auf ihre Lebensqualität zum Anlass zu sterben. Ihr assistierter Suizid wurde gefilmt und dann u. a. im Schweizer Fernsehen gezeigt und ist dauerhaft im Internet abrufbar (siehe Weblinks).


Werke



Multimedia



Artikel





Einzelnachweise


  1. http://www.letelegramme.com/ig/generales/france-monde/france/suisse-deces-de-michele-causse-ecrivain-et-militante-lesbienne-30-07-2010-1005494.php Le Telegramme
  2. Michèle Causse a choisi de dé/naître
  3. Michèle Causse. Causse. 2009. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
  4. Thompson, Clive. Bakhtin and Feminist Projects: Judith Butler's Gender Trouble in: Bakhtin: Carnival and Other Subjects, Herausgeber: David Shepherd 1993 Rodopi, S. 213
  5. Causse, Michele. La Parole métèque, 1991, Montreal, Seiten 17–18
  6. Frédéric Martel, Jane Marie Todd, The Pink and the Black: Homosexuals in France Since 1968, Stanford University Press, 1999, S. 81
  7. Frédéric Martel, Jane Marie Todd, The Pink and the Black: Homosexuals in France Since 1968, Stanford University Press, 1999, S. 176
  8. Archived copy. Archiviert vom Original am 6. August 2010. Abgerufen am 12. Juli 2011. France Soir
  9. http://michele-causse.com/
Personendaten
NAME Causse, Michèle
KURZBESCHREIBUNG französische Lesbenaktivistin, Übersetzerin und Autorin
GEBURTSDATUM 29. Juli 1936
GEBURTSORT Martel
STERBEDATUM 29. Juli 2010
STERBEORT Zürich



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