Nevfel Cumart (* 31. Mai 1964 in Lingenfeld) ist ein deutscher Schriftsteller, Referent, literarischer Übersetzer und Journalist.[1] Seine Arbeit befasst sich häufig mit der Türkei.
Nevfel Cumart 2009
Werdegang
Nevfel Cumart wuchs in Stade auf und besuchte das dortige Vincent-Lübeck-Gymnasium. Nach dem Abitur 1984 absolvierte er eine Lehre als Zimmermann. Ab dem Wintersemester 1986/1987 studierte er Turkologie, Arabistik, Iranistik und Islamwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit 1993 arbeitet er freiberuflich als Schriftsteller, Referent, Übersetzer und Journalist. Er lebt in Deutschland.
1983 erschien sein erster von inzwischen neunzehn Gedichtbänden. Er erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen.
Neben Lyrikbänden veröffentlichte Cumart eine Sammlung mit Erzählungen, zahlreiche Prosabeiträge, Aufsätze und literarische Essays in diversen Anthologien und Fachpublikationen. Einige seiner Gedichte wurden ins Polnische, Russische, Dänische und Griechische übersetzt, zwei Gedichtbände erschienen zweisprachig in deutsch-englischer Ausgabe, zwei weitere in deutsch-türkischer Ausgabe.
Er übersetzte Werke türkischer Autoren u. a. von Yaşar Kemal, Aziz Nesin, Fazil Hüsnü Daglarca, Celil Oker und Yaşar Nuri Öztürk ins Deutsche.
Seit 1992 leitet Cumart die Literaturredaktion des Bamberger Stadtmagazins „Fränkische Nacht“ und ist freier Mitarbeiter im Feuilleton der Tageszeitungen „Fränkischer Tag“ und „Nürnberger Nachrichten“.
Er hält Vorträge und leitet Seminare über diverse türkeikundliche Themen, die Migration in Deutschland sowie über die Religion des Islams. Seine Lese- und Vortragsreisen führten ihn mehrfach ins Ausland (u. a. England, Irland, Türkei, Schweiz, Polen).
Seit 2017 ist er Dozent an der Akademie Faber-Castell in Stein bei Nürnberg. Er lehrt dort „Interkulturelle Kommunikation“ sowie „Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus“.
Cumart ist 1. Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Literatur Erlangen e. V. (NGL), Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, in der europäischen Autorenvereinigung DIE KOGGE, im Rotary Club Bamberg-Domreiter und im Vorstand des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), Regionalgruppe Oberfranken. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der Georges-Anawati-Stiftung zur Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs an.
Auszeichnungen
Autorenförderung der Stadt Stade 1989
Literatur-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz 1992
Autorenstipendium der Stadt Bamberg 1993
Staatlicher Förderungspreis für Literatur des Landes Bayern 1995
Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin (LCB) 1995 und 1996
Übersetzerstipendium der Yamantürk Stiftung Istanbul 1998
Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern AG 2008
Kulturpreis der Oberfrankenstiftung 2009
Pax-Bank-Preis 2011 auf Vorschlag der Georges-Anawati-Stiftung
Poetik-Professur der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck 2012
Bundesverdienstkreuz am Bande 2014
„Künstler des Monats“ der Metropolregion Nürnberg 2016[2]
Eoin Bourke: Die Bürde zweier Welten: Die Lyrik Nevfel Cumarts. In: Denn du tanzt auf einem Seil. Positionen deutschsprachiger Migrantenliteratur. Stauffenburg Verlag, Tübingen 1997.
Stefan Neuhaus: Cumart, Nevfel. In: Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. Band 1, Nymphenburger Verlagsanstalt, München 2003.
Karin E. Yeşilada: Cumart, Nevfel. In: Killys Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums. Band 2, de Gruyter, Berlin/ New York 2008.
Sandra Stalinski: zwischen zwei welten. Eine Untersuchung ausgewählter Gedichte des deutsch-türkischen Schriftstellers Nevfel Cumart. Magisterarbeit. Institut für Deutsche und Niederländische Philologie. Freie Universität Berlin, 2009.
Karin E. Yeşilada: Poesie der Dritten Sprache. Türkisch-deutsche Lyrik der zweiten Generation. Stauffenburg Verlag, Tübingen 2012.
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