Otto Seel (* 14. Januar[1] 1907 in Annweiler; † 11. Februar 1975 in Erlangen) war ein deutscher Klassischer Philologe (Latinist).
In Annweiler besuchte der Sohn eines königlich-bayerischen Steuereinnehmers bis 1917 die Volksschule und danach das humanistische Gymnasium in Landau. Nach dem Abitur 1926 studierte er zwei Semester Naturwissenschaften an der Universität Freiburg und an der Universität München. Anschließend begann er das Studium der Klassischen Philologie in Frankfurt, wechselte nach zwei Semestern wieder nach München und nach einem weiteren Semester an die Universität Erlangen. Dort wurde er 1929 promoviert.[2] Ebenfalls in Erlangen habilitierte er sich 1935 mit der Schrift Hirtius. Untersuchungen über die pseudocaesarischen Bella und den Balbusbrief und erhielt 1936 eine Dozentur für Klassische Philologie und Alte Geschichte.[3] Nach seiner Ernennung zum planmäßigen außerordentlichen Professor 1940[4] wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, so dass ihn am 18. August 1943 der Ruf zum ordentlichen Professor „im Felde“ erreichte.[5]
Nach Ende des Krieges wurde er erst 1949 erneut als Dozent bestätigt und zum außerplanmäßigen Professor ernannt.[6] 1950 erhielt er zunächst die Vertretung des durch den Tod von Kurt Witte freigewordenen Lehrstuhls für Klassische Philologie und wurde 1951 als ordentlicher Professor auf diesen Lehrstuhl berufen,[7] den er bis zu seiner Emeritierung 1972 behielt.[8]
Zu Seels Schülern zählen u. a. Walter Burkert, Gerhard Pfohl und Günter Wojaczek.
Nach ihm war der Otto-Seel-Preis benannt, ein 1997 bis 2002/03 jährlich vom Universitätsbund Erlangen-Nürnberg gestifteter und von der Philosophischen Fakultät vergebener Habilitationspreis für junge Nachwuchswissenschaftler.
1. Lehrstuhl: Gottlieb Christoph Harleß (1777–1815) | Ludwig Heller (1817–1826) | Ludwig von Döderlein (1826–1863) | Iwan von Müller (1864–1893) | Adolf Römer (1893–1913) | Otto Stählin (1913–1935) | Reinhold Merkelbach (1957–1961) | Alfred Heubeck (1962–1979) | Egert Pöhlmann (1980–2001) | Stephan Schröder (seit 2001)
2. Lehrstuhl: Joseph Kopp (1827–1842) | Karl Friedrich Nägelsbach (1842–1859) | Heinrich Keil (1859–1869) | Alfred Schöne (1869–1874) | Eduard Wölfflin (1875–1880) | August Luchs (1880–1920) | Alfred Klotz (1920–1939) | Otto Seel (1943–1947) | Carl Koch (1947–1956) | Rudolf Till (1958–1976) | Severin Koster (1979–2008) | Walter Kißel (kommissarisch, 2008–2016) | Christoph Schubert (seit 2017)
3. Lehrstuhl: Ferdinand Heerdegen (1902–1920) | Kurt Witte (1920–1950) | Otto Seel (1951–1972) | Klaus Stiewe (1975–1986)
Personendaten | |
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NAME | Seel, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Altphilologe |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1907 |
GEBURTSORT | Annweiler |
STERBEDATUM | 11. Februar 1975 |
STERBEORT | Erlangen |