Richard Pietraß (* 11. Juni 1946 in Lichtenstein (Sachsen)) ist ein deutscher Lyriker, Übersetzer und Herausgeber.
Richard Pietraß (1996)
Leben
1965 machte Pietraß das Abitur. Er erwarb den Facharbeiterbrief als Metallhüttenwerker, arbeitete als Hilfspfleger und leistete danach seinen Wehrdienst ab. In den Jahren 1968 bis 1975 absolvierte er ein Studium der Klinischen Psychologie und ein Forschungsstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1975 bis 1979 war er Lektor für Lyrik im Verlag Neues Leben und zugleich Redakteur der Literaturzeitschrift Temperamente. Von 1977 an gab Pietraß die Lyrikreihe Poesiealbum heraus. Nach Ablösung der Redaktion und seinem erzwungenen Ausscheiden aus dieser im Jahr 1979 ist er freier Schriftsteller. 1989 wurde er ins PEN-Zentrum Deutschland gewählt, seit 2000 ist er Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und war dort 2001–2011 Sekretär der Klasse Literatur und Sprachpflege. Von 2009 bis 2012 – in Nachfolge von Bernd Jentzsch wie schon in den 1970er Jahren – war er Herausgeber der im Märkischen Verlag Wilhelmshorst erscheinenden Lyrikreihe Poesiealbum. 2019 erfolgte die Wahl zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt.[1] Pietraß lebt und arbeitet in Berlin.
Auszeichnungen
1992 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung Weimar
1994 Literaturpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft
1999 Wilhelm-Müller-Preis des Landes Sachsen-Anhalt
2004 Erwin-Strittmatter-Preis des Landes Brandenburg
Kippfigur. Ein Kiebitzbuch über die Schulter von Richard Pietraß geschaut. Edition ZWIEFACH. Berlin 2009
in: Dichtung des 20. Jahrhunderts: Meine 24 sächsischen Dichter, Hrsg. Gerhard Pötzsch, 2 CDs, Militzke Verlag Leipzig 2009, ISBN 9783861899358
Pariser Lust/Au Plaisir de Paris. Gedichte. Deutsch-Französisch. Ins Französische übertragen von Alain Lance und Gabriele Wennemer. Verlag Ulrich Keicher. Warmbronn 2011
Wandelstern. Die Naturgedichte. Mit Kupferstichen von Baldwin Zettl. Edition Ornament. Bucha bei Jena 2012
Lustwandel. Gedichte. Mit Aquarellen von Gerda Lepke. Edition Petit. Verlag SchumacherGebler. Dresden 2014
Dichterleben. Steckbriefe und Kußhände. Verlag Ulrich Keicher. Warmbronn 2016
LyrikHeft 19. Mit sechs Originalfarbholzschnitten von Andrea Lange. Sonnenberg-Presse Chemnitz und Kemberg 2016
Wünschelrute. Gedichte. Mit Handsiebdrucken von Gerda Lepke. Künstlerbuch 2016
Wünschelrute. Lebenswege, Liebeswege, Reisewege. Mitschnitt der Autorenlesung im Café Canapé in Berlin-Pankow am 21. Januar 2016. Verlag matrosenblau 2016
Nuit Ailée/Beflügelte Nacht. Gedichte. Deutsch-Französisch. Ins Französische übertragen von Alain Lance und Gabriele Wennemer. Editions L´Oreille du Loup. Paris 2017
Amerikanische Grillen. Pennsylvanisches Tagebuch. Mit Collagen von Wolfgang Petrovsky. Edition Petit. Verlag SchumacherGebler. Dresden 2017
Aufgehoben im Labyrinth des Worts. Leben und Werk des Dichters Richard Pietraß. Die Ausstellung im Daetz-Zentrum Lichtenstein 2019. SchumacherGebler Dresden 2020.
Gästeliste. Gedichte. Mit Zeichnungen von Thea Richter. Verlag SchumacherGebler. Dresden 2021
Meine Nackademie. Sächsische Liebesgedichte. Hg. mit Peter Gosse. Halle 2003
Ich bin ein schwaches Boot ans große Schiff gehangen. Die Lebensreise des Paul Fleming in seinen schönsten Gedichten. Mit Grafiken und Lesarten sächsischer Bildkünstler und Dichter. Hrsg. von Richard Pietraß unter Mitarbeit von Peter Gosse. Edition Cornelius. Halle/Saale 2009
Reihe Poesiealbum im Märkischen Verlag Wilhelmshorst:
2009: Heft 282: Georg Heym; H. 283: Seamus Heaney; H. 284: Wolfgang Hilbig; H. 285: Inger Christensen
2010: H. 286: Thomas Rosenlöcher; H. 287: Nelly Sachs; H. 288: Christoph Meckel; H. 289: Christine Lavant; H. 290: Boris Pasternak; H. 291: Hermann Kasack
2011: H. 292: Rose Ausländer; H. 293: Peter Rühmkorf; H. 294: Guillaume Apollinaire; H. 295: Jan Wagner; H. 296: Heinrich von Kleist; H. 297: Wilhelm Lehmann
2012: H. 298: Tomas Tranströmer; H. 299: Tadeusz Rózewicz; H. 300: Gottfried Benn; H. 301: Elke Erb; H. 302: Günter Grass; H. 303: Hans Sahl
2015: H. 318: Les Murray
Marina Zwetajewa: Der Drang nach Haus. Gedichte aus dem Exil. Berlin 2019
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