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Rosemarie Tietze (* 1944 in Oberkirch, Baden) ist eine deutsche Literaturübersetzerin, Dolmetscherin und Dozentin.


Leben und Werk


Rosemarie Tietze wuchs in Oberkirch auf und studierte in Köln, Wien und München Theaterwissenschaft, Slawistik und Germanistik. 1969/70 verbrachte sie einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Moskauer Theaterhochschule (GITIS). Nach einem Zusatzstudium am Sprachen & Dolmetscher Institut München legte sie 1972 die Staatsprüfung als Übersetzerin und Dolmetscherin für Russisch ab.

Zunächst in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur vorwiegend als Dolmetscherin tätig, konnte sie gegen Ende der 70er Jahre als Literaturübersetzerin Fuß fassen. In den Jahren 1984 bis 2009 unterrichtete sie am Münchner Sprachen- und Dolmetscherinstitut. Sie leitet Fortbildungsseminare für Literaturübersetzer. Im Sommersemester 2012 hatte sie eine Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig inne, im Wintersemester 2012/13 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung am Peter-Szondi-Institut der FU Berlin.

Daneben präsentiert Rosemarie Tietze russische Autoren und die Übersetzungskunst auf Lesungen und in den Medien, z. B. in der Veranstaltungsreihe „Übersetzerprofile“; sie arbeitete an Fernsehsendungen von Alexander Kluge mit.

Sie hat sich außerdem für ihre Berufsgruppe in großem Umfang eingesetzt. 1976–1988 war sie ehrenamtlich Vorstandsmitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke VdÜ; 1981–1989 arbeitete sie in der Redaktion von dessen Zeitschrift „Der Übersetzer“ (heute „Übersetzen“). Von 1994 bis 2001 war sie Präsidentin des Freundeskreises zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen. Sie war Initiatorin und von 1997 bis 2009 Vorsitzende des Deutschen Übersetzerfonds.[1]

Tietze hat eine von ihr konzipierte Münchener Veranstaltungsreihe „Übersetzerprofile“ genannt:

„Das Oeuvre eines Übersetzers, so viele unterschiedliche (Ursprungs-)Autoren es aufweisen mag, verbindet ein gewisses Etwas, ein eigener sprachlicher Fingerabdruck, eine eigene Auffassung vom Übersetzen. Das wird deutlich, wenn Übersetzer mit Passagen aus verschiedenen Büchern Auskunft über ihre Übersetzungspraxis und ihr Selbstverständnis geben. Derart in Schattenriss und Profil wurden im Literaturhaus München zwischen 2008 und 2012 acht Übersetzerinnen und Übersetzer vorgestellt, unter ihnen Susanne Lange, Elisabeth Edl, Terézia Mora und Kristof Magnusson.“

Katrin Lange, Programmreferentin, 2014[2]

Rosemarie Tietze wohnt in München und Oberkirch. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland sowie Lehrbeauftragte für den Master-Studiengang „Literarisches Übersetzen“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München, angesiedelt im Fachbereich Slawische Philologie.


Auszeichnungen



Übersetzungen



Herausgeberin und Übersetzerin



Herausgeberin und Mitübersetzerin



Mitübersetzerin


  1. Tagebücher 1869–1897. Zuerst 1982
  2. Tagebücher 1898–1910. Zuerst 1983

Theater und Hörspiele



Literatur





Einzelnachweise


  1. vgl. Rosemarie Tietze: „Wie wäre es, wenn ...“ Eine Anekdote aus grauer Seminarvorzeit, in Souveräne Brückenbauer. 60 Jahre Verband der Literaturübersetzer VdÜ. Sonderheft Sprache im technischen Zeitalter, SpritZ. Im Auftrag des Verbands deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke - Bundessparte Übersetzer des VS in ver.di, Hrsg. Helga Pfetsch. Böhlau, Köln 2014, ISBN 9783412222840 ISSN 0038-8475 S. 186–188.
  2. Katrin Lange, Einzug in die Arena, in: Souveräne Brückenbauer. 60 Jahre Verband der Literaturübersetzer. Hrsg. Helga Pfetsch. Sonderheft Sprache im technischen Zeitalter, SpritZ. Böhlau, Köln 2014, ISBN 9783412222840 ISSN 0038-8475 S. 168–172
  3. Mitteilung des Bundespräsidialamts, abgerufen am 4. Oktober 2013
  4. Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 14. Juli 2021
  5. Jürgen Verdofsky: Gaito Gasdanow: „Schwarze Schwäne“ – Im Heer der schlaflosen Emigranten, Rezension auf fr.de vom 6. Mai 2021, abgerufen 19. Juni 2021
  6. Tietze: 18 Nennungen, darunter mehrseitige
Personendaten
NAME Tietze, Rosemarie
ALTERNATIVNAMEN Tietze, Mascha
KURZBESCHREIBUNG deutsche Übersetzerin, Dolmetscherin und Dozentin
GEBURTSDATUM 1944
GEBURTSORT Oberkirch, Baden-Württemberg



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