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Ulrike Draesner (* 20. Januar 1962 in München) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Ulrike Draesner auf der Frankfurter Buchmesse 2018
Ulrike Draesner auf der Frankfurter Buchmesse 2018

Leben und Schaffen


Ulrike Draesner (2014)
Ulrike Draesner (2014)

Ulrike Draesner wuchs als Tochter eines Architekten in München auf. Nach dem Abitur studierte sie mit einem Stipendium der Stiftung Maximilianeum Rechtswissenschaften, Anglistik, Germanistik und Philosophie an den Universitäten in München, Salamanca und Oxford. Von 1989 bis 1993 war sie wissenschaftliche Assistentin am Münchner Institut für Deutsche Philologie. 1992 promovierte sie über ein mediävistisches Thema. 1993 gab sie ihre wissenschaftliche Laufbahn zugunsten der schriftstellerischen Arbeit auf. Ulrike Draesner ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung[1] und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Seit 2018 ist sie Professorin für Deutsche Literatur und Erasmus-Koordinatorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. In der Zeitschrift Volltext hat Ulrike Draesner sich in ihren verschiedenen Rollen als Schriftstellerin und Professorin für literarisches Schreiben selbst interviewt. Sie reflektiert darin das Spannungsverhältnis zwischen diesen Rollen und gibt Auskunft über ihr Verständnis von der Lehrbarkeit des literarischen Schreibens.[2] Sie lebt in Berlin und Leipzig.

Ulrike Draesner verfasst in erster Linie Lyrik und Prosa und arbeitet häufig zusammen mit bildenden Künstlern und Schriftstellerkollegen an sogenannten „intermedialen“ Projekten. Dabei treten Draesners Texte mit Kunstformen wie Bildhauerei, Aktionskunst und Musik in ein Spannungsverhältnis.

Draesner nimmt den Standpunkt ein, dass sich die Intelligenz eines Romans in seiner Form zeigt.[3] In ihren Frankfurter Poetikvorlesungen im Wintersemester 2016/17 fragt sie danach, „was wir durch Literatur erfahren oder wissen können“.[4] 2019 war Draesner mit ihrem Gedicht Doggerland Preisträgerin des erstmals verliehenen Gertrud-Kolmar-Preises; 2020 erhielt sie den von der VGH-Stiftung ausgelobten und mit 15.000 Euro dotierten Preis der LiteraTour Nord. Mit dieser Entscheidung würdigten Jury und Stifterin Ulrike Draesner sowohl für ihr bisheriges Werk als auch für ihren zuletzt erschienenen Roman Kanalschwimmer.[5] Ebenfalls 2020 erhielt sie für ihren Roman Schwitters den Bayerischen Buchpreis.[6]

2021 erhält Draesner den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds: „Ulrike Draesner konfrontiert uns mit Unvereinbarem und Schmerz. Sie experimentiert mit literarischen Formen und fordert die Sprache heraus, ohne ihr Publikum dabei aus den Augen zu verlieren. Ihre Lust am Erzählen und an der Wirkungskraft des Wortes ist in jedem Band zu spüren – gleich ob Prosa, Lyrik oder Essay – und sie ist so ansteckend, dass ihr die Jury den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds 2021 zuspricht.“[7]. Der Preis wurde am 11. Oktober 2011 im Literaturhaus Leipzig verliehen.

Von Draesner stammen auch einige Übersetzungen aus dem Englischen, darunter zwei Bände der 2020 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten amerikanischen Lyrikerin Louise Glück.


Werke (Auswahl)


kugelblitz. 2005
kugelblitz. 2005

Einzeltitel

Herausgaben

Literarische Übersetzungen


Auszeichnungen (Auswahl)



Literatur




Commons: Ulrike Draesner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Neue Akademiker, sueddeutsche.de, abgerufen am 28. August 2021.
  2. „Als ob“. In: Volltext. Abgerufen am 27. August 2020.
  3. SOMMERSCHREIBKURS Architektur des Romans (Memento vom 25. Juni 2015 im Internet Archive), draesner.de
  4. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Aktuelles, 6. Januar 2017, Interview mit Ulrike Draesner, UniReport 6/16, 15. Dezember 2016
  5. LiteratourNord. 18. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020.
  6. Der Bayerische Buchpreis ist vergeben! Abgerufen am 19. November 2020.
  7. Großer Preis des Deutschen Literaturfonds: Ulrike Draesner erhält den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds 2021. In: deutscher-literaturfonds.de. Abgerufen am 4. September 2021.
  8. Rezension: Eberhard Geisler: Exakt getaktet. Ulrike Draesners gesammelte Essays über Literatur. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Juli 2013, S. 14.
  9. Nicht einmal auf Affenempathie ist Verlass. In: FAZ. 8. Juli 2014, S. 10.
  10. Rezension Perlentaucher.de, 12. Dezember 2016.
  11. Doggerland. In: draesner.de. 4. Oktober 2021, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  12. Ulrike Draesners "Doggerland". In: Österreich 1. 11. Oktober 2021, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  13. Longlist Deutscher Buchpreis 2005. In: deutscher-buchpreis.de. Abgerufen am 23. Juli 2016.
  14. Poetikprofessur an der Universität Bamberg
  15. Informationen zu Autorin, Werk und Recherche. Robert Bosch Stiftung, abgerufen am 23. Juli 2016.
  16. Longlist Deutscher Buchpreis 2014. In: deutscher-buchpreis.de. Abgerufen am 23. Juli 2016.
  17. buchmarkt.de vom 27. September 2019: Ulrike Draesner erhält den Gertrud Kolmar Preis 2019, abgerufen am 27. September 2019.
  18. buchmarkt.de vom 18. Februar 2020: Ulrike Draesner erhält den Preis der LiteraTour Nord 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
  19. Deutscher Preis für Nature Writing, Börsenblatt vom 17. August 2020, abgerufen 17. August 2020
Personendaten
NAME Draesner, Ulrike
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
GEBURTSDATUM 20. Januar 1962
GEBURTSORT München

На других языках


- [de] Ulrike Draesner

[fr] Ulrike Draesner

Ulrike Draesner, née le 20 janvier 1962 à Munich, est une femme de lettres allemande, romancière, poétesse, traductrice, critique littéraire[1].



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