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Wilhelm Benjamin Se’ew Bacher (* 12. Januar 1850 in Lipto-Szent-Miklós, Komitat Liptau; † 25. Dezember[1] 1913 in Budapest) war ein ungarischer jüdischer Gelehrter.

Wilhelm Bacher, 1906
Wilhelm Bacher, 1906

Leben


Wilhelm Bacher war ein Nachkomme von Ja’ir Chajim Bacharach und Sohn des hebräischen Dichters und Übersetzers von Lessings „Nathan“, Simon Bacher. Nach Abschluss seiner Studien in Budapest und Breslau (seine Lehrer dort waren unter anderem Zacharias Frankel und Heinrich Graetz, Promotion 1870 in Leipzig) wurde Bacher 1876 Rabbiner in Szegedin, folgte aber bereits 1877 dem Ruf als Professor der biblischen Wissenschaften (in den Fächern: Schrifterklärung, hebräische Sprachwissenschaft, Aggada) an die neubegründete Landesrabbinerschule in Budapest, an der er bis zu seinem Tod 36 Jahre als Lehrer und zuletzt als Direktor wirkte.

Bacher beherrschte eine Vielzahl orientalischer Sprachen, ganz besonders die persische und ihre Literatur (Prof. Vambery war hierin sein erster Lehrer). Er gilt als „einer der vielseitigsten und fruchtbarsten jüdischen Gelehrten um die Jahrhundertwende, bahnbrechend in der Haggada- und Traditionsforschung“[2].


Publikationen


Bacher verfasste 45 umfangreiche Werke und mehr als 750[3] wissenschaftliche Arbeiten in deutscher, hebräischer, französischer, ungarischer, englischer und italienischer Sprache und publizierte seit 1869 in annähernd fünfzig Zeitschriften und Tageblättern. Er war Herausgeber zahlreicher jüdisch-arabischer (insbes. Ibn Dschanach) und jüdisch-persischer Werke, leitete auch 1898–1908 die Übersetzung des Alten Testaments ins Ungarische (vier Bände im Auftrag des jüdisch-literarischen Vereins Izraelita Magyar Irodalmi Társulat); er war auch Redakteur und der einzige Revisor der 12-bändigen Jewish Encyclopedia, die in New York erschien.

Zu seinen wichtigsten fachwissenschaftlichen Arbeiten zählen:

Weitere Werke Bachers umfassen:


Literatur




Commons: Wilhelm Bacher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Prof. Dr. Wilhelm Bacher (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive). In: Die Wahrheit, Nr. 1/1914, 2. Jänner 1914, Wien 1914, ZDB-ID 2176231-4, S. 7 f.
  2. Bautz, l.c.
  3. Die Bibliographien von Ludwig Blau (Bibliographie der Schriften Wilhelm Bachers, Frankfurt 1910) und D. Friedmann (Nachträge 1910-14, Frankfurt 1928) umfassen insg. 751 Titel.
Personendaten
NAME Bacher, Wilhelm
ALTERNATIVNAMEN Bacher, Wilhelm Benjamin Se’ew (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG ungarischer jüdischer Gelehrter
GEBURTSDATUM 12. Januar 1850
GEBURTSORT Lipto-Szent-Miklós, Komitat Liptau
STERBEDATUM 25. Dezember 1913
STERBEORT Budapest

На других языках


- [de] Wilhelm Bacher

[ru] Бахер, Вильгельм

Вильгельм Бахер (12 января 1850, Липтовски-Микулаш, Венгрия — 25 декабря 1913) — венгерский раввин и ориенталист-гебраист, профессор в Будапеште. Публиковался в периодических изданиях, посвящённых еврейской науке. Его огромные познания, ясный стиль и необычайная подвижность мысли в связи с редкой работоспособностью (750 изданных работ) сделали его имя популярным среди всех, кто интересовался еврейством и его прошлым[5].



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