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Wilhelm Hermann Cläpius (* 20. August 1801 in Köthen; † 4. September 1868 in Köthen) war ein deutscher Sänger (Bassist), Schauspieler, Komponist, Übersetzer und Musikpädagoge. Er war mehrere Jahre Musikdirektor des Königstädtischen Theaters in Berlin.


Leben


Wilhelm Hermann Cläpius verlor seinen Vater, einen Kaufmann und späteren Gutsbesitzer 1806. Seine Mutter weckte in ihm den Sinn für Musik.[1] Er erhielt seine Schulausbildung in Köthen.[2] Von Ostern 1819 bis 1820 Theologie studierte er Theologie in Halle, danach bis Ostern 1823 in Leipzig.[2][3] Nach dem Studium ging er mit einer Empfehlung Eduard Genasts, den er in Leipzig kennengelernt hatte, zu Carl Maria von Weber nach Dresden. Dieser war Königlicher Kapellmeister und Direktor der deutschen Oper am Königliche Hoftheater Dresden.[1] Von Weber engagierte Cläpius als Bassist zunächst für den Chor und förderte ihn.[1][2][4] Cläpius nahm Gesangsunterricht bei Johann Alois Mi(e)tsch (1765–1845), der seine hohe Bassstimme weiterentwickelte, und bildete sich selbst als Autodidakt im Tonsatz.[1][5] Eine erste von ihm komponierte Kantate wurde mit Erfolg in Köthen aufgeführt. In dieser Zeit erlernte er die italienische Sprache.[1] Im September 1825 ging er ans neu organisierte Theater in Bremen.[1][2][3] Er war bis August 1828 als Sänger und Schauspieler tätig und komponierte Musik fürs Theater. In Bremen wohnten Verwandte, unter anderem sein Großonkel, der Astronom Heinrich Wilhelm Olbers.[1] Bis April 1829 war er am Herzoglichen Hoftheater in Hannover.[1][2][3] Darauf wurde er am Theater in Magdeburg Chordirektor, Sänger und Schauspieler.[1][2] Nach Ende seines Vertrags ging er 1834 nach Berlin. Er wurde Ensemblemitglied, Sänger und Schauspieler des Königstädtischen Theaters bis 1842. Auch in dieser Zeit komponierte er wie schon zuvor Bühnenmusiken und begann Opernlibretti aus dem Italienischen ins Deutsche zu übersetzen. Nach seinem Engagement arbeitete er in Berlin als Musiklehrer und war 1847 bis 1848 Musikdirektor am Königstädtischen Theater. Bis zu seinem Tod gab er in Berlin weiterhin Musikunterricht.[5] Einer seiner bekanntesten Schüler war Ferdinand Gumbert.[1][6]

Heinrich Leberecht Cläpius (* 1799), der sich mit Problemstellungen der Meteorologie und Klimaforschung beschäftigte, war sein Bruder.[2]


Werke (Auswahl)



Oper



Ballettmusiken



Schauspielmusiken



Lieder



Instrumentalmusik



Übersetzungen ins Deutsche



Gedichte


Ab 1824 veröffentlichte in einigen Almanachen, in der Abendzeitung (Dresden), in der Wiener Modenzeitung, 1825 in Wendts Taschenbuch zum Geselligen Vergnügen und in anderen Zeitungen verschiedene Gedichte.[2]


Literatur



Digitalisate,


  1. Abendgesang als Digitalisat in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe
  2. Abendgesang als Digitalisat bei Google Books
  3. Leonore als Digitalisat beim Münchner Digitalisierungszentrum
  4. Der Willenlose als Digitalisat in der Abendzeitung beim Münchner Digitalisierungszentrum
  5. An die Entfernte als Digitalisat der Abendzeitung vom 21. September 1824 beim Münchner Digitalisierungszentrum
  6. Selene und Aurora als Digitalisat Abendzeitung Dresden vom 10. Mai 1825 beim Münchner Digitsalisierungszentrum
  7. Cläpius, Wilhelm Hermann (Bernsdorf) als Digitalisat im Münchner Digitalisierungszentrum
  8. Cläpius, Wilhelm Herrmann (Oskar Paul) als Digitalisat beim Münchner Digitalisierungszentrum
  9. Cläpius, Wilhelm Hermann (Gathy) als Digitalisat im Münchner Digitalisierungszentrum

Einzelnachweise


  1. Carl von Ledebur: Cläpius, (Wilhelm Hermann). In: Tonkünstler-Lexicon Berlin's von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Rauh, Berlin 1861, S. 87 f. (mdz-nbn-resolving.de).
  2. Andreas Gottfried Schmidt: Anhaltisches Schriftsteller-Lexikon, oder historisch-literarische Nachrichten über Schriftsteller, welche in Anhalt gebohren sind oder gewirkt haben: aus den 3 letzten Jahrhunderten gesammelt und bis auf unsere Zeiten fortgeführt : nebst einem Anhange. 1830 (google.de [abgerufen am 7. Juni 2021]).
  3. Karl Goedeke: Achtes Buch: Vom Weltfrieden bis zur französischen Revolution 1830: Dichtung der allgemeinen Bildung. Abteilung VI. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-05-005258-8 (google.de [abgerufen am 7. Juni 2021]).
  4. Oskar Paul: Clävius, Wilhelm Herrmann. In: Oskar Paul (Hrsg.): Handlexikon der Tonkunst. Band 1. Heinrich Schmidt, Leipzig 1873, S. 207 (mdz-nbn-resolving.de).
  5. Eduard Bernsdorf: Cläpius, Wilhelm Hermann. In: Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Schaefer, Dresden 1865, S. 111 (mdz-nbn-resolving.de).
  6. Gumbert, Ferdinand. In: Hermann Mendel (Hrsg.): Musikalisches Conversations-Lexikon. Band 4. Heimann, Berlin 1874, S. 456 (mdz-nbn-resolving.de).
  7. Bremen im December 1826, Concerte. In: Allgemeine musikalische Zeitung. Breitkopf und Härtel, Leipzig 31. Januar 1827, S. 78 (mdz-nbn-resolving.de).
  8. Nachrichten. In: Allgemeine Musikalische Zeitung. Breitkopf&Härtel, Leipzig 17. September 1828, Sp. 634 (mdz-nbn-resolving.de).
  9. Andreas Münzmay: „Der Glöckner von Notre-Dame”: Spielräume und Problematik der Schauspielmusikpraxis um die Mitte des 19. Jahrhunderts an einem Beispiel aus dem Stuttgarter Hoftheater. In: Gesellschaft für Musikforschung e.V. (Hrsg.): Die Musikforschung. Band 58, Nr. 2. Bärenreiter, Kassel April 2005, S. 113130, JSTOR:41125727.
  10. Lieder mit Gitarrenbegleitung. In: Verlags-Catalog der Heinrichshofen'schen Musikalien-Handlung in Magdeburg. Dr. Pansa, Magdeburg 1869, S. 63 (mdz-nbn-resolving.de).
  11. Beurtheilung musikalischer Compositionen. In: Berliner musikalische Zeitung. Chaliier, Berlin 16. August 1845, S. 1 (mdz-nbn-resolving.de).
  12. Aus Bremen. In: Zeitung für die elegante Welt : Mode, Unterhaltung, Kunst, Theater. Berlin 19. Juni 1828, S. 943 (mdz-nbn-resolving.de).
Personendaten
NAME Cläpius, Wilhelm Hermann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Sänger, Schauspieler, Komponist, Übersetzer und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM 20. August 1801
GEBURTSORT Köthen
STERBEDATUM 4. September 1868
STERBEORT Köthen



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