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Wilhelm Heinrich Theodor (von) Schiefler, auch: Guilherme Henrique Theodoro Schiefler (* 5. März 1828 in Hannover; † 1884 in Petrópolis, Rio de Janeiro, Brasilien) war ein deutsch-brasilianischer Schriftsteller, Lehrer und Sprachwissenschaftler.


Leben


Wilhelm Heinrich Theodor Schiefler wurde am 5. März 1828 als Sohn des Kammerrevisors August Schiefler und seiner Ehefrau geb. Tovothe in Hannover geboren. Er war verheiratet mit Sophie Alviene v. Lasperg[1] und hatte mehrere Söhne.

Ab 1848 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen. Während seiner Zeit in Göttingen wurde er Mitglied des Corps Hannovera Göttingen. Nach dem ersten Staatsexamen trat er eine Stelle als königlich hannoverscher Amtsassessor an und wurde an der Universität Göttingen zum Doktor der Rechte promoviert. Nachdem er einige Jahre als Richter gearbeitet hatte, zog er 1853 in das damalige Kaiserreich Brasilien mit der Absicht, sich bei der Kolonisation des Landes zu engagieren.[2] Die Ergebnisse entsprachen jedoch nicht seinen Erwartungen und er zog es vor sich auf das Unterrichten von Sprachen zu spezialisieren.[2]

Er war anschließend für einige Jahre als Lehrer für Latein, Griechisch, Deutsch und Englisch an verschiedenen privaten Schulen des Landes und sogar als Vorleser des Kaisers Pedro II. von Brasilien tätig.

1858 wurde er zum Professor der griechischen Sprachwissenschaften am kaiserlichen Colégio Pedro II in Rio de Janeiro ernannt.[2] Das Colégio Pedro II war die höchste und renommierteste Schule des Landes. Daneben bekam er 1860 eine Professur für deutsche Sprache am Instituto comercial do Rio de Janeiro, wo er gleichzeitig lehrte.[2]

1860 erschien sein Werk zur Grammatik der deutschen Sprache „Grammatica da lingua alemã“ in portugiesischer Sprache, welches eine neue Methode zum Übersetzen und Erlernen der deutschen Sprache beinhaltete. Zudem übersetzte er portugiesische Werke ins Deutsche und deutsche Werke ins Portugiesische. 1865 veröffentlichte er seine portugiesische Übersetzung der deutschsprachigen „griechischen Grammatik“ von Raphael Kühner. 1873 erschien bei F. A. Brockhaus in Leipzig seine deutsche Übersetzung der geographischen Beschreibung Brasiliens des brasilianischen Schriftstellers Joaquim Manuel de Macedo. Seine Übersetzung dieses Werkes wurde 1873 auf der Weltausstellung in Wien im Industriepalast ausgestellt.[3]


Veröffentlichungen



Literatur



Einzelnachweise


  1. Wilhelm Theodor Schiefler in der genealogischen Datenbank von familysearch
  2. Innocencio Francisco da Silva: Diccionario bibliographico portuguez. Lisboa, Na Imprensa Nacional, 1870, S. 435.
  3. Heinrich Wilhelm Wolf: Weltausstellungs-Literatur. In: Verhandlungen der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt. Nr. 4, 17. Februar 1874, S. 13, Jahresband S. 93 (opac.geologie.ac.at PDF; 919 kB).
  4. Eintrag im Katalog der Nationalbibliothek von Brasilien (Biblioteca Nacional do Brasil)
Personendaten
NAME Schiefler, Wilhelm Theodor von
ALTERNATIVNAMEN Schiefler, Wilhelm Heinrich Theodor von; Schiefler, Guilherme Henrique Theodoro
KURZBESCHREIBUNG deutsch-brasilianischer Schriftsteller, Lehrer und Sprachwissenschaftler
GEBURTSDATUM 5. März 1828
GEBURTSORT Hannover
STERBEDATUM 1884
STERBEORT Petrópolis, Rio de Janeiro, Brasilien



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