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Zabihollah Safa (persisch ذبیحالله صفا; * 7. Mai 1911 in Schahmirzād, Iran; † 29. April 1999 in Lübeck) war Professor der Iranistik der Universität Teheran. Bedeutung erlangte er durch sein umfassendes Werk zur Geschichte der persischen Literatur, seine Editionen klassischer Texte sowie die Beleuchtung einzelner Aspekte der Geistes- und Wissenschaftsgeschichte des Iran. Er lieferte regelmäßig Beiträge für die Encyclopædia Iranica.

Zabihollah Safa in seinem Büro in Teheran, ~ 1975
Zabihollah Safa in seinem Büro in Teheran, ~ 1975

Ausbildung


Zabihollah Safa besuchte in Babol die Schule, in Teheran das Gymnasium und legte 1933 sein Abitur ab. Sein Studium der Philosophie und Persischen Literatur an der Universität Teheran beendete er 1943 mit der Promotion.


Beruflicher Werdegang


Danach wurde er 1943 Privatdozent an der Universität Teheran, 1948 wurde er dort zum ordentlichen Professor für Persische Literatur und Literaturgeschichte berufen, 1961/62 war er Gastprofessor in Hamburg, 1963 wurde er Direktor der Abteilung für Persische Literatur an der Universität Teheran bis zu seiner auf eigenen Wunsch erfolgten Emeritierung im Jahre 1968. Außerdem war er Chefredakteur der Zeitschrift Mehr (1937–1941), zusammen mit Parwiz Natel Chanlari Mitherausgeber der Zeitschrift Sokhan (1941–42), Begründer der literarischen Zeitschrift Shabâhang (1942–1946) und Chefredakteur der Zeitschrift für die Fakultät der Literatur an der Universität Teheran (1946–1968).

Daneben hatte er eine Reihe administrativer Tätigkeiten inne. So war er beispielsweise Generalsekretär der Iranischen UNESCO-Kommission (1948–1964), seit 1964 stellvertretender Direktor derselben Kommission, außerdem Mitglied der UNESCO-Kommission bei ihren internationalen Tagungen in Beirut (1948), in Paris (1949), in Florenz (1950), in Paris (1952), in Montevideo (1954) und in Neu-Delhi (1956), sowie Mitglied bei weiteren UNESCO-Versammlungen in Damaskus, Kalkutta, Brüssel, Jakarta und Paris. 1971–1978 war er Generalsekretär des „Ministeriums der Kultur und Künste“ (Wesarat-e Farhang o Honar), 1973 Mitglied des Obersten Rates der Nationalen Fernseh- und Rundfunkanstalten Irans, ständiges Mitglied der Akademie für persische Sprache und Literatur (Farhangestân-e Sabân o Adab-e Fârsi) und administratives Mitglied des iranischen Roten Kreuzes (Shir o Khorshid-e Sorkh – Roter Löwe mit roter Sonne) (1946–1975).


Wissenschaftliches Schaffen


Das wissenschaftliche Schaffen Safas umfasst den gesamten Bereich der persischen Literatur, aber auch Gebiete iranischer Kultur wie die Mystik, die iranischen Feste und manches mehr. Hinzu kommen einige Übersetzungen aus dem Französischen.

Wie viele seiner Zeitgenossen im Iran fand er Gefallen an den französischen Romantikern. Aus dieser Zeit stammt die Übersetzung zweier Werke Lamartines. Später widmete er sich der Übersetzung des Werkes Les Kayanides von Arthur Christensen, einem dänischen Gelehrten auf dem Gebiet der Iranistik.

Eine Sammlung seiner eigenen Gedichte mit dem Titel Naš’at-e gâm („Rausch des Bechers“) wurde seit 1976 mehrmals aufgelegt.


Bedeutung


Zabihollah Safa in Lübeck/Travemünde, 1996
Zabihollah Safa in Lübeck/Travemünde, 1996

Von den zwei Formen der persischen Dichtung, dem Epischen und dem Lyrischen, lag ihm, zumindest seinem Schaffen nach zu urteilen, die erstere – und hier speziell die Heldendichtung – mehr am Herzen. Sein Buch Hamâse- sarâ’î dar Irân („Geschichte der Heldendichtung im Iran“), das zu seinen ersten wissenschaftlichen Arbeiten gehört, war auf diesem Gebiet bahnbrechend. Dieses Thema, das zuvor von Gelehrten wie J. Mohl, Th. Nöldeke, W. Barthold und H. Taqizade lediglich einführend behandelt worden war, erfuhr erst durch Zabihollah Safa eine ausführliche Untersuchung, die seit dem ersten Erscheinen im Jahre 1945 bis heute nicht übertroffen wurde. Die ersten zwei Kapitel widmet er der Vorgeschichte des persischen Epos; im dritten Kapitel behandelt er ca. fünfzig Werke der persischen Heldendichtung, die er in nationales, historisches und religiöses Epos aufteilt. Darunter nimmt naturgemäß das Schahname den größten Raum ein. Im vierten Kapitel befasst er sich mit dem Inhalt der iranischen Heldendichtung.

Das andere Gebiet, mit dem sich Safa etliche Jahre beschäftigte, ist die Geschichte der persischen Literatur, über die acht Bände (5920 Seiten) erschienen sind.

„Der Begriff adabiât (‚Literatur‘) bedeutet für Safa hier nicht im engeren Sinne allein das Schöngeistige, sondern das gesamte persische Schrifttum. So wuchs diese Literaturgeschichte zu einem wahren Monumentalwerk an. Was die schöngeistige Literatur im besonderen anbelangt, so hat der Autor das Leben und die Werke mancher Dichter beleuchtet, von denen die Iraner zuvor kaum mehr als die Namen kannten.“

Djalal Kaheleghi-Motlagh: Iranzamin, Bonn 1991,1

Auszeichnungen


Für seine jahrelangen Dienste im kulturellen Leben des Landes erhielt Zabihollah Safa u. a. folgende Auszeichnungen: den Orden für Wissenschaft erster Klasse vom Kultusministerium im Jahre 1936 (evtl. Datumsfehler), den Orden der Dankbarkeit (Neshân-e Sepâs) erster Klasse im Jahre 1947, die Palmes académiques Rang Commandeur von der französischen Regierung am 11. Februar 1970, den Neshân-e Tâj (Auszeichnung der Krone) 1977, außerdem den Yarshater lectureship Preis der Roudaki Foundation (Rudaki) (Vancouver, Canada) 1997.


Schriften



Persische Literatur



Persische Geschichte, Geistes- und Wissenschaftsgeschichte



Editionen und Werke zu spezifischen historischen Persönlichkeiten



Auf Französisch herausgegebene Werke



Übersetzungen ins Persische



Eigene Dichtung



Zitate über Zabihollah Safa



Literatur


Personendaten
NAME Safa, Zabihollah
KURZBESCHREIBUNG iranischer Literaturwissenschaftler, Professor der Iranistik der Universität Teheran
GEBURTSDATUM 7. Mai 1911
GEBURTSORT Schahmirzād, Iran
STERBEDATUM 29. April 1999
STERBEORT Lübeck

На других языках


- [de] Zabihollah Safa

[en] Zabihollah Safa

Zabihollah Safa (Persian: ذبیح‌اللّه صفا; May 7, 1911 in Shahmirzad, Iran – April 29, 1999 in Lübeck, Germany) was a scholar and professor Emeritus of Iranian Studies at the University of Tehran.



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