Zofia Chądzyńska (* 24. Februar 1912 in Warschau, Russisches Kaiserreich als Zofia Szymanowska; † 23. September 2003 in Warschau) war eine polnische Schriftstellerin und literarische Übersetzerin.
Zofia Chądzyńska (um 1930)
Leben
Zofia Szymanowska besuchte die Handelsakademie und arbeitete danach bis 1934 im Bildungsministerium, von wo sie in das Reiseunternehmen Orbis wechselte. Nach der deutschen Besetzung Polens wurde sie 1940 von der Gestapo im Frauengefängnis „Serbia“ des Pawiak inhaftiert. Obschon sie in ihrer Familie katholisch aufwuchs, war sie wegen ihrer jüdischen Herkunft, die sie verbergen musste, gefährdet.[1]
Nach Ende des Krieges heiratete sie Bohdan Chądzyński, der die Stelle eines Konsuls der Volksrepublik Polen in Lyon erhielt. In Lyon freundeten sie sich mit dem Arzt Jean Reverzy an, dessen Romane sie später ins Polnische übersetzte. Nach der kommunistischen Machtübernahme in Polen emigrierten die beiden 1949 nach Argentinien. Ihr Ehemann starb bereits 1951. In Buenos Aires betrieb sie eine Wäscherei und traf in der polnischen Emigrantenkolonie auch auf Witold Gombrowicz, der sie „Zosia“ nannte.
Sie kehrte 1960 nach Polen zurück, wo ihr erster Roman in polnischer Sprache erschien. Den Roman übersetzte sie ins Französische und veröffentlichte ihn 1960 unter dem Pseudonym Sophie Bohdan in Paris.
Chądzyńska schrieb zehn Romane. Sie übersetzte neben Jean Reverzy aus dem Französischen verschiedene südamerikanische Autoren ins Polnische, darunter Julio Cortázar, Jorge Luis Borges, José Donoso, Griselda Gambaro, Gabriel García Márquez und Roma Mahieu, sowie den britischen Dramatiker Tom Kempinski. Auch die Gombrowicz-Biografie von Rita Gombrowicz wurde von ihr aus dem Französischen übersetzt.
Werke (Auswahl)
Ślepi bez lasek. Warschau: Czytelnik 1959
Sophie Bohdan: Comme l'ombre qui passe: roman. Paris: Calmann-Lévy 1960
Chemia. Warschau: Czytelnik 1962
Ryby na piasku. Warschau: Czytelnik 1965
Skrzydło sowy. Warschau: PIW 1967
Przez Ciebie, Drabie. Warschau: Nasza Księgarnia 1969
Życie za życie. Warschau: Nasza Księgarnia 1971
Statki, które mijają się nocą. Warschau: Nasza Księgarnia 1975
Wakacje z Zygą. Warschau: Młodzieżowa Agencja Wydawnicza 1977
Wstęga pawilonu. Warschau: Nasza Księgarnia 1978
Das Band des Pavillons. Übersetzt von Kurt Kelm. Berlin: Kinderbuchverlag, 1982
Maria oder die herbstlichen Augenblicke. Deutsch von Marta Kijowska. Mödling: Verl. St. Gabriel, 1988
Ich bin so, wie ich bin. Deutsch von Marta Kijowska. Würzburg: Arena, 1993
Dorosnąć. Warschau: Nasza Księgarnia 1987
Mein Sohn Michael. Übersetzt von Marta Kijowska. Mödling: Verl. St. Gabriel, 1989
Co mi zostało z tych lat. Łódź: Akapit Press 1996 Autobiografie
Literatur
Mariusz Kubik: Zofia Chądzyńska, bei Gazeta Uniwersytet Śląski w Katowicach, Mai 2000
G.M. Święćkowski: W cieniu dzieła: bibliografia osobowa podmiotowa Zofii Chądzyńskiej. Carlosa Marrodana Casasa i Rajmunda Kalickiego za lata 1965 - 2005. Warszawa, 2007 (Zofia Chądzyńska, bei iberoamericana.pl)
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