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Französisch-Westflämisch (Eigenbezeichnung Fransch Vlaemsch, niederländisch Frans-Vlaams, französisch flamand français) ist ein Sammelbegriff für verschiedene westflämische Dialekte, die auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs gesprochen werden. In der älteren germanistischen Literatur sind diese flämischen Dialekte unter den Bezeichnungen Westhoekflämisch (Eigenbezeichnung Westhoek Vlaemsch) und Südflämisch summiert worden. Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung „Westhoekflämisch“, neben der Bezeichnung „Flämisch“, am geläufigsten.

Französisch-Westflämisch

Gesprochen in

Frankreich
Sprecher 80.000–120.000
Linguistische
Klassifikation
  • Indogermanisch
    Französisch-Westflämisch
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3


Geschichte


Zweisprachige Ortsnamen und Entwicklung der Sprachgrenze in der Westhoek
Zweisprachige Ortsnamen und Entwicklung der Sprachgrenze in der Westhoek

Flämische Dialekte werden seit alters her in Französisch-Flandern gesprochen. Heute sprechen noch zwischen 80.000 und 120.000 Menschen in der Region, die sich selbst als Flamen bezeichnen, das sogenannte Westhoekflämische. Es handelt sich um keine einheitliche Sprache, sondern um mehrere Mundarten, die über die Landesgrenze hinweg nahtlos in die benachbarten westflämischen Dialekte Belgiens übergehen.

Bei den französischen Flamen ist seit 1853 das Schulwesen rein französischsprachig. Der Gebrauch des Flämischen als Unterrichtssprache in den Schulen wurde 1880 offiziell untersagt.

Im Westhoekflämischen bestand ein bescheidenes Schrifttum, das von dem 1853 gegründeten Comité Flamand de France gefördert wurde. Da die moderne niederländische Standardsprache nie als Schriftsprache im französischen Westhoek eingeführt worden ist, hat sich hier eine Orthografie erhalten, die sich an dem Anfang des 19. Jahrhunderts im belgischen Flandern eingeführten Südniederländisch orientiert.

Das Westhoekflämische gilt heute als dachloser Dialekt des Niederländischen, der einen großen Anteil seines Grundwortbestandes aus dem Mittelniederländischen übernommen hat und zudem stark vom Französischen beeinflusst ist. Seit den 1920er Jahren gibt es Bestrebungen, sich am modernen Standardniederländischen zu orientieren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der kulturtragende Vlaamsch Nationaal Verbond aufgelöst. Als 1951 die Loi Deixonne (Deixonne-Gesetz) über die Minderheitensprachen Frankreichs verabschiedet wurde, wurden zwar erstmals mehrere Regionalsprachen als fakultative Schulfächer festgelegt (Baskisch, Bretonisch, Katalanisch, Okzitanisch); hingegen blieben Flämisch, Korsisch und Elsässisch zunächst ausgeschlossen, da man sie als Dialekte einer Standardsprache (Niederländisch, Italienisch bzw. Deutsch) und somit nicht als potentielle Schriftsprache betrachtete.

Heute treten kleine belgische Wanderbühnen in Westhoek-Flandern auf und fördern damit dort indirekt den Bestand der niederländischen Sprache.


Sprachprobe


„’t Vlaemsch en is niet geleerd in de schoolen van Fransch-Vlaenderen, ’t is eene schande voor d’overheid van der rechten der Vlaemsche kinders zoo te ontkennen. (…)“

A. Lescroart in Vlaemsche Stemme in Vrankryk, Juli 1925

Wörterverzeichnis


Hierunter steht eine Liste mit französisch-westflämischen Wörtern (und Übersetzungen):


Siehe auch



Literatur



На других языках


- [de] Französisch-Westflämisch

[en] French Flemish

French Flemish (French Flemish: Fransch vlaemsch, Standard Dutch: Frans-Vlaams, French: flamand français) is a West Flemish dialect spoken in the north of contemporary France. Place names attest to Flemish having been spoken since the 8th century in the part of Flanders that was ceded to France at the 1659 Treaty of the Pyrenees, and which hence became known as French Flanders. Its dialect subgroup, called French Flemish, meanwhile, became a minority dialect that survives mainly in Dunkirk (Duinkerke in Dutch, Duunkerke in West Flemish, "dune church"), Bourbourg (Broekburg in Dutch), Calais (Kales), Saint-Omer (Sint-Omaars) with an ethnic enclave Haut-Pont (Haute-Ponte) known for its predominantly Flemish community[3] and Bailleul (Belle). French-Flemish has about 20,000 daily users, and twice that number of occasional speakers. The language's status appears to be moribund,[4] but there has been an active movement to retain French Flemish in the region.[1]

[fr] Flamand de France

Le flamand français (autonyme : Fransch Vlaemsch, /frãnʃ flamʃ/) ou flamand de France (Vlaemsch van Frankryke, /vlamʃ fãn frankrik/) est la variété du flamand occidental qui est traditionnellement utilisée en France dans le département du Nord. D'autre part, ce dialecte est subsistant dans quelques localités du Pas-de-Calais au XIXe siècle.

[ru] Французско-западнофламандский диалект

Французско-западнофламандский диалект (нем. Französisch-Westflämisch; самоназвание: Vlaemsch или Westhoekflämisch) — собирательное название для всех фламандских диалектов, которые распространены на территории современной Франции в области Французская Фландрия. В старой языковедческой традиции используется понятие «южнофламандский диалект» (Südflämisch).



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