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Lykisch war die Sprache des antiken Volks der Lykier. Es war eine indogermanische Sprache und gehörte zur Untergruppe der anatolischen Sprachen. Verwandtschaftlich am nächsten stand es dem Luwischen und wurde in Lykien in Süd-Anatolien gesprochen.

Lykisch

Gesprochen in

vormals in Anatolien
Sprecher ausgestorben
Linguistische
Klassifikation

Indogermanisch

Anatolisch
  • Lykisch
Offizieller Status
Amtssprache in
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ine (sonstige Indogermanische Sprachen)

ISO 639-3

xlc

Im Lykischen gab es verschiedene Dialekte, die als Lykisch A und Lykisch B bezeichnet werden. Lykisch B wird auch Milyisch genannt und zuweilen als eigenständige Sprache bezeichnet.

Einige Namen, die auf Inschriften gefunden wurden, deuten auf vor-indogermanische Bewohner Lykiens hin. Demnach haben sich in Lykien alt-anatolische Elemente sehr lange gehalten, was sich durch die Abgelegenheit und Unzugänglichkeit des Landstrichs erklären lässt.


Schrift und Entzifferung


Die lykische Sprache bediente sich ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. einer Schrift, die vermutlich von einem westgriechischen Alphabet abgeleitet wurde und ist durch circa 180 Steininschriften, u. a. an Felsengräbern,[1] und 200 Münzlegenden aus dem 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. dokumentiert. Der Zeitraum der Sprachdenkmäler umfasst nur etwa 180 Jahre. Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. ist die Sprache starken hellenistischen Einflüssen unterworfen – die Bevölkerung begann, sich griechische Namen zu geben. Die Schrift ist nicht vollständig entschlüsselt, viele Lesarten beruhen auf Hypothesen. Auch die Phonetik ist noch ungeklärt. Wahrscheinlich war Lykisch am Ende des Hellenismus ausgestorben.

Eine Schlüsselrolle bei der Entzifferung der Sprache kommt zwei Sprachdenkmälern zu, zum einen der im Jahre 1974 entdeckten Trilingue vom Letoon aus dem Jahr 337 v. Chr. und zum anderen der Stele von Xanthos um 400 v. Chr., einem Grabpfeiler, der auf allen vier Seiten beschriftet ist. Auf der Trilingue ist eine Lex sacra (Kultregel) in drei Sprachen veröffentlicht: griechisch, aramäisch und lykisch. Auf der xanthischen Stele befindet sich wenigstens eine griechische Zusammenfassung. Dennoch widersteht der lykische Text bisher allen Übersetzungsversuchen. Bislang versteht man nur, dass auf der Stele die Heldentaten des Sohnes eines gewissen Harpagos des Königs Xeriga geschildert werden, der mehrere Burgen erobert und Siege auf Wettkämpfen errungen hatte. Auf den Grabdenkmälern sind offenbar die Namen, die Genealogien und die Verfügungen für Nachbestattungen festgehalten.

Die Schrift ist in Unicode im Block Lykisch enthalten und ist somit für den Gebrauch auf Computersystemen standardisiert.[2]


Literatur


Inschriften



Einzelnachweise


  1. Otto Benndorf, George Niemann: Reisen im südwestlichen Kleinasien. Band 1: Reisen in Lykien und Karien. Carl Gerold’ Sohn, Wien 1884, Minara–Pinara, S. 55 Nr. 21–23 (online).
  2. Michael Everson: Proposal to encode the Lycian and Lydian scripts in the SMP of the UCS. (PDF; 475 kB) ISO/IEC JTC1/SC2/WG2, 5. Februar 2006, abgerufen am 10. März 2013 (englisch).

На других языках


- [de] Lykische Sprache

[en] Lycian language

The Lycian language (𐊗𐊕𐊐𐊎𐊆𐊍𐊆 Trm̃mili)[2] was the language of the ancient Lycians who occupied the Anatolian region known during the Iron Age as Lycia. Most texts date back to the fifth and fourth century BC. Two languages are known as Lycian: regular Lycian or Lycian A, and Lycian B or Milyan. Lycian became extinct around the beginning of the first century BC, replaced by the Ancient Greek language during the Hellenization of Anatolia. Lycian had its own alphabet, which was closely related to the Greek alphabet but included at least one character borrowed from Carian as well as characters proper to the language. The words were often separated by two points.

[es] Idioma licio

El licio era un idioma indoeuropeo, una de las lenguas anatolias, habladas durante la Edad del Hierro en la antigua región de Licia, en Anatolia, la actual Turquía. Algunos especialistas creen que se trata de una lengua descendiente del luvita (a su vez emparentado con el hitita). Hacia el siglo I a. C. fue reemplazado por el griego.

[fr] Lycien

Le lycien est une langue de la famille indo-européenne, de la branche des langues anatoliennes, des Ve et IVe siècles av. J.-C., essentiellement connue par une stèle découverte à Xanthe par l'archéologue français Charles de Linas[réf. nécessaire] et portant une inscription trilingue en grec, araméen et lycien. Dérivée du louvite, on en distingue généralement deux formes :

[it] Lingua licia

Il licio era una lingua indoeuropea, una delle lingue anatoliche parlate dai Lici nella regione della Licia in Anatolia, l'odierna Turchia. Alcuni specialisti credono che sia una lingua discendente dall'ittita o dal luvio o forse da entrambe. Si estinse all'incirca nel I secolo a.C. e venne rimpiazzata dal greco. La lingua è nota solo da poche iscrizioni estese, che sono state divise in Licio A e B a seconda della grammatica. Il licio possedeva un proprio alfabeto che era strettamente imparentato con l'alfabeto greco ma che aveva preso in prestito almeno un carattere dal cario.

[ru] Ликийский язык

Ликийский язык — один из вымерших анатолийских языков. В железном веке был распространен в области Ликия в Анатолии (сегодняшняя Турция). Является ближайшим родственником лувийского языка, поскольку разделяет с ним общие инновации, однако не потомком его, как считалось ранее. Милийский язык, ранее рассматривавшийся как более архаичный вариант ликийского, в настоящее время также считается отдельным языком, синхронным ликийскому.



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