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Alo Raun (bis 1935 Aleksei Reissmann, * 25. Apriljul. / 8. Mai 1905greg. in Tartu; † 14. Juni 2004 in Bloomington (Indiana)) war ein estnischer Sprachwissenschaftler und Finnougrist.


Leben


Raun machte 1924 am Hugo-Treffner-Gymnasium cum laude sein Abitur und immatrikulierte sich im gleichen Jahr an der Universität Tartu zum Studium der Sprachwissenschaft. Er studierte ab 1927 vornehmlich Uralistik bei Julius Mark, ferner Indogermanistik bei Ernst Kieckers, Ostseefinnische Sprachen bei Julius Mägiste und Folkloristik bei Walter Anderson. 1931 erlangte er mit einer Arbeit zu den permischen Sprachen den Magistergrad. Seine weiteren Studien führten ihn nach Budapest, wo er sich mit den Turksprachen befasste, 1938 und 1939 war er Estnischlektor an der Universität Turku. Seine Doktorarbeit[1] verteidigte er 1942 während der deutschen Besetzung von Estland.

1944 verließ er Estland und ging zunächst nach Deutschland, wo er von 1946 bis 1949 an der Baltischen Universität tätig war, deren Estnischer[2] Rektor er vom 13. April 1948 bis zum 16. Juni 1949 war. 1949 übersiedelte Raun in die Vereinigten Staaten, wo er zunächst in Parkland (Washington) eine Anstellung erhielt. Ab 1952 war er Professor am Lehrstuhl für Uralische und Altaische Sprachen der Indiana University. Seit 1975 war er im Ruhestand.


Forschungstätigkeit


Raun behandelte in seinen Studien fast alle finnougrischen Sprachen und beschäftigte sich darüber hinaus auch mit den Turksprachen. Einer seiner Schwerpunkte lag auf den Sprachkontakten. Seine wichtigsten Arbeiten erfolgten dennoch auf dem Gebiet des Estnischen. Hier wirkte er vor allem als Etymologe, nachdem er bei der Herausgabe des von Julius Mägiste bei seinem Tod nachgelassenen Manuskript eines Estnischen etymologischen Wörterbuchs entscheidende Mitarbeit geleistet hatte. Nebenher publizierte er ein eigenes kleines etymologisches Wörterbuch (s. u.).

Dank Alo Raun wurde Bloomington „zu einem wichtigen Lehr- und Forschungszentrum für finnougrische Sprachen in Amerika.“[3]


Auszeichnungen



Bibliografie (Auswahl)



Monografien


Vgl. ferner:


Aufsätze



Sekundärliteratur





Einzelnachweise


  1. Zur Komparation in den finnisch-ugrischen Sprachen Diss. phil. Tartu 1941. V, 446 S., Ms., nicht im Druck erschienen.
  2. Die Universität hatte jeweils parallel drei Rektoren, für jede der teilnehmenden Nationen einen.
  3. Paul Alvre: Alo Rauna meenutades, in: Keel ja Kirjandus 5/2005, S. 425.
Personendaten
NAME Raun, Alo
ALTERNATIVNAMEN Reissmann, Aleksei
KURZBESCHREIBUNG estnischer Sprachwissenschaftler und Finnougrist
GEBURTSDATUM 8. Mai 1905
GEBURTSORT Tartu
STERBEDATUM 14. Juni 2004
STERBEORT Bloomington (Indiana)



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