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Anne Helene von Canal (* 29. Juni 1973 in Hüttental als Anne Helene Bubenzer; † 20. Oktober 2022 in Winningen) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin.


Leben


Sie wurde 1973 als Anne Helene Bubenzer[1] in der Nähe von Siegen geboren. Sie studierte Skandinavistik, Germanistik und Anglistik in Freiburg im Breisgau und Oslo. Danach absolvierte sie ein Lektoratsvolontariat im Verlag Kiepenheuer & Witsch und arbeitete anschließend als Lektorin in der Verlagsgruppe Lübbe und im Rowohlt Verlag. 2008 machte sie sich als Autorin, Übersetzerin, Lektorin sowie Moderatorin von literarischen Veranstaltungen mit skandinavischen Autoren selbständig.[1]

Ab 2004 veröffentlichte sie unter den Pseudonymen Amelie Fichte und Lena Frey mehrere Geschenkbücher.[2] Unter ihrem Geburtsnamen Anne Helene Bubenzer erschien 2008 mit Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown ein Roman, dessen Erfolg Übersetzungen ins Italienische, Spanische und Amerikanische nach sich zog.[3]

Ein großer Erfolg bei Presse[4] und Publikum war 2014 ihr Roman Der Grund – die erste Publikation unter ihrem Ehenamen[5] Anne von Canal. Die Namensänderung in Verbindung mit einer Information des Verlages[6] gab Anlass zur Verbreitung der irrtümlichen Annahme, bei Der Grund handele es sich um ein literarisches Debüt.[7] Vor dem Hintergrund des schwedischen Großbürgertums in den 1960er-Jahren und der historischen Entwicklungen im Baltikum in den 1990er-Jahren sowie dem Fährunglück der Estonia beschäftigt sich der Roman mit der Frage, wie oft ein Mensch von vorn beginnen kann.[8] Der Grund wurde ins Estnische, Französische und ins Lettische übersetzt.

Anne von Canal war Stipendiatin unter anderem am Baltic Center for Writers and Translators, am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst und bei der Fondation Heinrich & Jane Ledig-Rowohlt. Für die Recherche zu ihrem Roman Whiteout reiste sie in die Arktis und war Gast der Forschungsstation AWIPEV des Alfred-Wegener-Instituts. Darüber hinaus erhielt sie für Whiteout ein Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds.[9] Der Roman wurde vom NDR als „Buch des Monats“ ausgewählt und als stimmungsvoller Roman gelobt, „der das Vergängliche unserer Beziehungen und Träume beleuchtet“.[10] In Zusammenarbeit mit Heikko Deutschmann entstand 2021 das Buch I Get a Bird, ein Briefwechsel zweier fiktiver Figuren.[11]

Anne von Canal lebte in Hamburg[1] und Winningen an der Mosel und starb nach schwerer Krankheit im Oktober 2022 im Alter von 49 Jahren.[12][13]


Publikationen



Als Anne von Canal



Als Anne Helene Bubenzer



Werke unter Pseudonym



Übersetzungen



Als Anne von Canal



Als Anne Bubenzer


Werke von Liza Marklund
Werke von Kjetil Johnsen



Einzelnachweise


  1. Anne Helene Bubenzer. In: thiele-verlag.com. Abgerufen am 7. August 2021.
  2. Autorin – Anne Bubenzer, abgerufen am 8. August 2021.
  3. The incredible story of Henry N. Brown – Thiele Verlag, abgerufen am 8. August 2021.
  4. Rezensionen zum Roman Der Grund auf perlentaucher.de, abgerufen am 30. Mai 2017.
  5. Kristina Maidt-Zinke: „Katastrophen am Klavier. „Am Grund“, ein Kreuzfahrt-Roman von Anne von Canal“. In: Süddeutsche Zeitung, 2. September 2014, auf buecher.de, abgerufen am 8. August 2021.
  6. Vgl. die Information des Mareverlages: "Der Grund ist ihr literarisches Debüt." Der Grund auf mare.de, abgerufen am 8. August 2021.
  7. Vgl. Rezensionen von Der Grund in: Süddeutsche Zeitung (auf buecher.de, abgerufen am 8. August 2021.), Rheinische Post (auf rowohlt.de, abgerufen am 8. August 2021.), HÖRZU, Wienerin, hr2, Kurier, InStyle und freundin (auf mare.de, abgerufen am 8. August 2021.)
  8. Buchbesprechung des Romans Der Grund auf kaffehausbesitzer.de, abgerufen am 30. Mai 2017.
  9. Liste der Werkstipendiaten des Deutschen Literaturfonds, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  10. Buchbesprechung des Romans Whiteout. auf femundo.de, 15. März 2019, abgerufen am 15. März 2019.
  11. Vgl. Rezensionen von I get a bird: Hajo Schumacher: Drei Bücher, die meinen Sommer retteten. In: Hamburger Abendblatt, 21. August 2021, S. 1; Franziska Herold: „I get a bird“. Wilde Fahrt entlang vieler Abgründe. In: Freie Presse, 18. September 2021; Finn Holitzka: Roman „I get a bird“. Paartanz per Post. In: Rhein-Zeitung, 25. September 2021; rbb (zibb vom 1. Oktober 2021).
  12. Claus Ambrosius: Winninger Schriftstellerin gestorben: Anne von Canal stirbt im Alter von 49 Jahren. In: rhein-zeitung.de. 22. Oktober 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022 (nur Teaser einsehbar).
  13. Der mareverlag trauert um seine Autorin: Anne von Canal ist tot. In: Börsenblatt. 21. Oktober 2022, abgerufen am 21. Oktober 2022.
Personendaten
NAME Canal, Anne von
ALTERNATIVNAMEN Canal, Anne Helene von (vollständiger Name); Bubenzer, Anne Helene (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
GEBURTSDATUM 29. Juni 1973
GEBURTSORT Hüttental
STERBEDATUM 20. Oktober 2022



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