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Arthur Adamov (* 23. August 1908 in Kislowodsk, Russisches Kaiserreich; † 15. März 1970 in Paris) war ein französischer Übersetzer, Schriftsteller und Dramatiker armenischer Herkunft.[1] Er gilt neben Eugène Ionesco, Samuel Beckett und Georges Schehadé als einer der wichtigsten Autoren des Absurden Theaters.

Arthur Adamov
Arthur Adamov

Leben


Adamov wurde in Russland geboren und lernte, wie viele seiner Zeitgenossen, Französisch als erste Fremdsprache. 1914 verließ seine Familie Russland, zog nach Genf (1914–1922) und nach Mainz, um sich schließlich 1924 in Paris niederzulassen. Inspiriert von Surrealisten, die er dort traf, veröffentlichte Adamov das Magazin Discontinuité. Sein Vater, ein notorischer Spieler, beging 1933 Selbstmord. Adamovs Nähe zum Marxismus und sein Engagement während des Spanischen Bürgerkrieges auf republikanischer Seite führten 1941 zu einer knapp einjährigen Inhaftierung in einem Konzentrationslager bei Argelès-sur-Mer.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann er, Dramen zu schaffen, und übersetzte Werke u. a. von Maxim Gorki, Anton Tschechow und Georg Büchner. Während Adamov in seinem Frühwerk die Sinnlosigkeit und Gleichförmigkeit der menschlichen Existenz in den Vordergrund rückte, näherte er sich Ende der 1950er Jahre immer stärker dem gesellschaftskritischen Drama Bertolt Brechts an. 1960 unterschrieb er das Manifest der 121 gegen den Algerienkrieg. Daneben verfasste er Prosawerke wie die kurz vor seinem Suizid in der Textsammlung Je … Ils … erschienenen. Er zählt zu den wenigen namhaften Autoren, die damals gesellschaftlich geächteten Themen wie dem Masochismus, den er als „Immunisierung gegen den Tod“ betrachtete, eine literarische Stimme verliehen, z. B. mit der Erzählung Fin Août.

Der renommierte Theaterregisseur Klaus Michael Grüber brachte 1972 am Düsseldorfer Schauspielhaus seine Groteske gegen den Vietnamkrieg, Off Limits, zur deutschen Erstaufführung, aber das erlebte der Autor nicht mehr. Arthur Adamov starb im März 1970, von einer schweren Erkrankung lebensmüde gemacht, an einer Überdosis Schlaftabletten.[2] Seine letzte Ruhestätte fand Arthur Adamov extra muros auf dem Cimetière parisien d’Ivry.


Werke (Auswahl)



Als Autor


Autobiografisches
Prosa
Theaterstücke

Als Übersetzer



Literatur





Einzelnachweise


  1. Absurdism. Archiviert vom Original am 8. März 2016. Abgerufen am 31. Januar 2015.
  2. „Kalenderblatt“ im Deutschlandradio Kultur vom 23. August 2008: Eva Pfister: Von Einsamkeit und Entfremdung. Vor 100 Jahren wurde der Dramatiker Arthur Adamov geboren.
  3. Deutscher Titel: Die Beziehungen zwischen dem ich und dem Unbewussten.
  4. Deutscher Titel: Das Stunden-Buch.
  5. Deutscher Titel: Der Pelikan. Ein Kammerspiel.
  6. Deutscher Titel: Schuld und Sühne.
  7. Deutscher Titel: Der Vater.
  8. Deutscher Titel: Die Mutter.
  9. Deutscher Titel: Oblomow.
  10. Deutscher Titel: Dantons Tod.
  11. Deutscher Titel: Der Revisor.
  12. Deutscher Titel: Die Chinesische Mauer.
  13. Deutscher Titel: Onkel Wanja.
  14. Deutscher Titel; Drei Schwestern.
Personendaten
NAME Adamov, Arthur
KURZBESCHREIBUNG französischer Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer russischer Herkunft
GEBURTSDATUM 23. August 1908
GEBURTSORT Kislowodsk
STERBEDATUM 15. März 1970
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Arthur Adamov

[en] Arthur Adamov

Arthur Adamov (23 August 1908 – 15 March 1970) was a playwright, one of the foremost exponents of the Theatre of the Absurd.[1][2]

[ru] Адамов, Артюр

Артю́р Адамо́в (фр. Arthur Adamov, собственно Адамян, 23 августа 1908, Кисловодск — 16 марта 1970, Париж) — французский прозаик и драматург, переводчик[1].



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