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Cristina Peri Rossi (* 12. November 1941 in Montevideo) ist eine uruguayische Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin. Im Jahr 2021 wurde ihr mit dem Cervantespreis der renommierteste Literaturpreis des spanischsprachigen Kulturraums zuerkannt.

Cristina Peri Rossi (2004)
Cristina Peri Rossi (2004)

Leben


Cristina Peri Rossi studierte in Montevideo unter anderem Musik und Biologie und war dann Dozentin für vergleichende Literaturwissenschaft und Mitarbeiterin der Zeitschrift Marcha. 1972, als sie sich mit fünf Veröffentlichungen in ihrer Heimat bereits einen Namen als Schriftstellerin gemacht hatte, floh sie vor der zunehmenden Unterdrückung (Ausnahmezustand wegen Stadtguerilla Tupamaros) nach Barcelona. Bis dahin hatte sie ihr Heimatland nie verlassen. 1980 lebte sie auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ein Jahr in Berlin. Hier entstanden Gedichte, die später in „Europa después de la lluvia“ veröffentlicht wurden. Seit 1975 besitzt sie neben der uruguayischen auch die spanische Staatsangehörigkeit.

Ihr vielfach ausgezeichnetes Werk ist in einer wohlklingenden und präzisen Sprache verfasst, der Ton ruhig und unaufdringlich. Sie schreibt oft in der ersten Person Singular, wobei die Ich-Figur in der Prosa meist männlich ist. In der Lyrik kann das Geschlecht männlich oder weiblich sein oder es ist nicht erkennbar. Manchmal wechselt es auch innerhalb eines Gedichtbandes ("Diáspora"). Dahinter steckt keine Geschlechtsambiguität, sondern die Überzeugung, dass das Begehren, zentral in der Lyrik von Anfang an, später auch in der Prosa, kein Geschlecht kennt. Einige Gedichtbände handeln explizit von lesbischer Liebe (z. B. "Estrategias del amor"). Die Erfahrung des Exils und ein gelehrter, nicht selten nostalgischer Blick auf vergangene Jahrhunderte sind andere wiederkehrende Themen. Daneben stehen ins Humoristische oder Phantastische gewendete Beschreibungen von Phänomenen des täglichen Lebens oder der westlichen Alltagskultur. In diesen Texten zeigen sich Einflüsse von Franz Kafka und Julio Cortázar. In einigen ihrer Erzählungen hat Peri Rossi in metaphorischer Form die Erfahrungen mit der Diktatur verarbeitet; hier äußert sich auch, in surrealer oder satirischer Darstellung, deutlich ihr Zorn, wobei die Form ihrer politischen Stellungnahme literarisch manchmal der Ursula K. Le Guins oder Christiane Rocheforts ähnelt.

Peri Rossi betätigt sich auch als Übersetzerin aus anderen romanischen Sprachen, vor allem von zeitgenössischen Autorinnen wie etwa der Brasilianerin Clarice Lispector. 2019 wurde sie mit dem von der Universität Talca (Chile) verliehenen Premio Iberoamericano de Letras José Donoso und 2021 mit dem Cervantespreis ausgezeichnet.[1]


Literarisches Werk (Auswahl)



Erzählungen



Romane



Lyrik



Essays



In deutschsprachigen Anthologien





Einzelnachweise


  1. Peri Rossi erhält Cervantes-Preis. In: deutschlandfunkkultur.de. 11. November 2021, abgerufen am 4. April 2022.
Personendaten
NAME Peri Rossi, Cristina
KURZBESCHREIBUNG uruguayische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 12. November 1941
GEBURTSORT Montevideo

На других языках


- [de] Cristina Peri Rossi

[en] Cristina Peri Rossi

Cristina Peri Rossi (born 12 November 1941) is a Uruguayan novelist, poet, translator, and author of short stories.

[es] Cristina Peri Rossi

Cristina Peri Rossi (Montevideo, Uruguay, 12 de noviembre de 1941) es una escritora, traductora y activista política uruguaya exiliada en España desde 1972 y residente en Barcelona, donde ha desarrollado la mayor parte de su carrera literaria.[1] En 2021 fue galardonada con el Premio Miguel de Cervantes.[2][3]

[fr] Cristina Peri Rossi

Cristina Peri Rossi, née à Montevideo le 12 novembre 1941, est une poétesse, traductrice, nouvelliste et romancière uruguayenne.

[ru] Пери Росси, Кристина

Кристина Пери Росси (исп. Cristina Peri Rossi; род. 12 ноября 1941 (1941-11-12), Монтевидео) — уругвайская писательница , журналист, переводчик. Пери Росси является единственной женщиной-писателем, связанной с латиноамериканским бумом — движением, которое обычно ассоциируется с такими авторами, как Габриэль Гарсия Маркес, Марио Варгас Льоса и Карлос Фуэнтес[4].



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