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Isaak Jakob Schmidt (* 14. Oktober 1779 in Amsterdam; † 27. August 1847 in St. Petersburg) war ein deutscher Kalmückenforscher, Mongolist, Tibetologe und Buddhologe. Er übersetzte die Bibel ins Kalmückische und Mongolische.

Isaac Jacob Schmidt
Isaac Jacob Schmidt

Leben


Er wurde als Sohn eines Buchhalters und Kaufmanns in Amsterdam geboren und besuchte 1785 bis 1791 die Knabenschule der Evangelischen Brüdergemeinde in Neuwied. Nach dem Niedergang der Geschäfte seines Vaters in der Folge der Napoleonischen Besetzung wanderte er 1798 nach Russland aus, um in der Handelsniederlassung der Evangelischen Brüdergemeinde in Sarepta an der Wolga zu arbeiten. Im Rahmen seiner Kaufmannstätigkeit (er sollte Schulden eintreiben) verbrachte er 1804 bis 1806 viel Zeit bei den Kalmücken, lernte Mongolisch und Kalmückisch und beschäftigte sich mit deren Kultur. 1807 bis 1812 war er Buchhalter der Niederlassung in Saratow. 1812 heiratete er und wurde nach Moskau versetzt, ging aber kurz darauf noch vor dem Brand Moskaus nach Sankt Petersburg. Der Großteil seiner Manuskripte samt mongolischer Handschriften ging im Brand Moskaus verloren. In Sankt Petersburg wurde er Schatzmeister der Russischen Bibelgesellschaft, für die er die Bibel ins Kalmückische und Mongolische übersetzte. Ab 1819 konnte er sich ganz der Übersetzungsarbeit widmen. 1824 erschien seine erste größere Arbeit zur Mongolistik (und über die Tibeter), was zu einem Streit mit dem Berliner Orientalisten Julius Klaproth führte. Am 4. April 1827 wurde er an der Universität Rostock ehrenhalber zum Magister promoviert.[1] 1828 erschien eine Schrift über die Wurzeln des Buddhismus. 1833 wurde er russischer Staatsrat und erhielt den Wladimir-Orden. 1837 war er im Verwaltungsrat der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.

1829 erschien seine Übersetzung der Geschichte der Mongolen, 1831 seine mongolische Grammatik und 1835 sein Deutsch-Russisch-Mongolisches Wörterbuch. Er veröffentlichte auch über den Buddhismus und die Kultur der Tibeter und 1839 veröffentlichte er eine Grammatik des Tibetischen und 1841 ein Tibetisch-Deutsches Wörterbuch.

1825 wurde er auswärtiges Mitglied der Société asiatique in Paris und 1826 korrespondierendes (1829 volles) Mitglied der Sankt Petersburger Akademie der Wissenschaften. 1829 wurde er Ehrenmitglied der Royal Asiatic Society sowohl in Großbritannien als auch in Indien (Royal Asiatic Society of Bengal) und außerdem der niederländischen Bataviaasch Genootschap van Kunsten en Wetenschapen.


Werke (Online)



Literatur




Wikisource: Isaak Jakob Schmidt – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
Personendaten
NAME Schmidt, Isaak Jakob
ALTERNATIVNAMEN Schmidt, Isaac Jacob
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kalmückenforscher, Mongolist, Tibetologe und Buddhologe
GEBURTSDATUM 14. Oktober 1779
GEBURTSORT Amsterdam
STERBEDATUM 27. August 1847
STERBEORT St. Petersburg

На других языках


- [de] Isaak Jakob Schmidt

[ru] Шмидт, Яков Иванович

Я́ков Ива́нович Шмидт (при рождении Исаак Якоб Шмидт, нем. Isaak Jakob Schmidt; 14 октября 1779 (1779-10-14), Амстердам, Нидерланды — 27 августа 1847, Санкт-Петербург, Россия) — русский и немецкий учёный-востоковед, переводчик, монголист и тибетолог, буддолог. Шмидт впервые ввел изучение монгольского языка и литературы в европейскую науку.



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