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Olly Komenda-Soentgerath, eigentlich Olly Komendová-Soentgerathová (* 23. Oktober 1923 in Prag; † 8. Juni 2003 in Köln) war eine deutsche Schriftstellerin.


Leben


Olly Komenda-Soentgerath entstammt einer deutschen Prager Familie. Sie begann ein Studium der Germanistik und Geschichte an der Prager Karls-Universität und veröffentlichte erste Texte im Prager Tagblatt. 1946 wurde sie aus der Tschechoslowakei ausgewiesen und gelangte nach Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Viehwaggon nach Köln, wo sie seit 1947 lebte.

Sie war in erster Linie Lyrikerin. Bekannt wurde sie vor allem als Übersetzerin des tschechischen Nobelpreisträgers Jaroslav Seifert, deren Übersetzungen bereits zwei Jahre vor dem Erhalt des Nobelpreises veröffentlicht worden waren.[1] In seinem Nachwort in der tschechischen Ausgabe des Lyrikbands Das schläft mir nachts unter den Lidern beschrieb Seifert Komenda-Soentgerath: Mit ihrer tief weiblichen Inspiration. Ihrer Sensibilität, die niemals den klaren Kopf verliert. Ihrer heftigen Intensität, verbunden mit der Reinheit der Form.[2] Der Kritiker Hans-Jürgen Heise schrieb über sie in der Zeit: Die Lyrikerin, die das Leben „Auf dem Trittbrett des Windes“ zu durchreisen versucht, ist zugleich unzeitgemäß und heutig.[3]

Drei ihrer Bücher erschienen in englischer Sprache in London und Boston und ein Auswahlband in deutsch-arabischer Ausgabe in Beirut, Libanon. Ihre Gedichte wurden in Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und in Funk und Fernsehen ausgestrahlt. Es existieren Vertonungen und Übersetzungen in mehrere Sprachen.

Komenda-Soentgerath war Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums, des Verbandes Deutscher Schriftsteller, der Künstlergilde Esslingen und der GEDOK. 1988 wurde sie mit dem GEDOK-Preis ausgezeichnet.[4] 1992 erhielt sie den bayerischen Kulturpreis für Schrifttum sowie 1996 die Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis.

Zum letzten Mal öffentlich trat Komenda-Soentgerath im September 2001 im Lew Kopelew Forum in Köln auf, wo sie zum hundertsten Geburtstag Seiferts Verse vortrug.[5]


Werke (Auswahl)



Lyrik



Prosa



Übersetzungen (Auswahl)



Übersetzungen aus dem Deutschen ins Englische (Auswahl)



Vertonungen





Einzelnachweise


  1. Olly Komenda - Soentgerath, Deutsch-Tschechische und -Slowakische Gesellschaft e.V., abgerufen am 18. November 2016
  2. Die Kölner Lyrikerin Komenda-Soentgerath ist gestorben Kölner Stadtanzeiger vom 11. Juni 2003, abgerufen am 18. November 2016.
  3. Die Zeit: Kritik in Kürze vom 26. April 1985, abgerufen am 18. November 2016.
  4. Who's who: Olly Soentgerath, abgerufen am 18. November 2016
  5. Die Kölner Lyrikerin Komenda-Soentgerath ist gestorben Kölner Stadtanzeiger vom 11.11. Juni 2003, abgerufen am 18. November 2016.
  6. Olly Komenda-Soentgerath, Olly Komenda-Soentgerath (Transl. from the German by Tom Beck): Under my eyelids: love poems. Forest Books, London Boston 1994, ISBN 1-85610-037-5 (dnb.de [abgerufen am 29. Januar 2018]).
  7. Olly Komenda-Soentgerath, Olly Komenda-Soentgerath (Transl. from the German by Tom Beck): Only when the messengers come: poems ; [in dual text]. Forest Books, London Boston 1995, ISBN 1-85610-040-5 (dnb.de [abgerufen am 29. Januar 2018]).
  8. In the shadow of Prague / by Olly Komenda-Soentgerath (Transl. from the German by Tom Beck) - Collections Search - United States Holocaust Memorial Museum. Abgerufen am 29. Januar 2018 (englisch).
Personendaten
NAME Komenda-Soentgerath, Olly
ALTERNATIVNAMEN Komendová-Soentgerathová, Olly
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 23. Oktober 1923
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 8. Juni 2003
STERBEORT Köln



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