lingvo.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Heinrich Rudolf Hildebrand (* 13. März 1824 in Leipzig; † 28. Oktober 1894 ebenda) war ein deutscher Germanist, Lehrer, Erzieher und Sprachwissenschaftler.

Rudolf Hildebrand, Grabmedaillon von Carl Seffner
Rudolf Hildebrand, Grabmedaillon von Carl Seffner

Leben


Hildebrand wurde 1824 in Leipzig geboren. Er war der Sohn des Schriftsetzers Heinrich Hildebrand (gestorben 1850) und dessen Frau Amalia Hildebrand, geborene Porges (gestorben 1867). Sein Vater stammte ursprünglich aus dem thüringischen Arnstadt und zog aus beruflichen Gründen nach Leipzig. Er arbeitete als Faktor, in der hiesigen Brockhaus-Druckerei. Damit gehörte er zur so genannten Arbeiteraristokratie.

Vor seiner Einschulung erhielt er durch seinen Vater Privatunterricht in Latein und Französisch. Von 1829 bis 1836 lernte er an der Naumannschen Schulanstalt, einer Privatschule für ärmere Bevölkerungsschichten in Naundorf. Im Jahr 1836 wechselte er zur Thomasschule zu Leipzig, an der er 1843 sein Abitur ablegte.

Zunächst besuchte er ab 1843 Vorlesungen bei Moritz Wilhelm Drobisch, Christian Wilhelm Niedner, Johann Christian Friedrich Tuch und Christian Hermann Weisse in den Fächern Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig. Von 1844 bis 1848 studierte er Klassische und Deutsche Philologie. Neben Niedner, Tuch und Weisse zählten zu seinen Professoren Gustav Hartenstein, Moriz Haupt und Gottfried Hermann. Im Jahr 1848 legte er mit der Arbeit über Walther von der Vogelweide bei Haupt sein Staatsexamen ab.

Danach wurde er Korrektor und Übersetzer bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig. Von 1848 bis 1868 wirkte er als Lehrer für Deutsch, Latein, Altgriechisch, Geographie und Geschichte an der Thomasschule. Zusätzlich lehrte er an der Deutschen Buchhändlerschule in Leipzig. Von 1852 bis 1890 arbeitete er am Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm mit. Auf Empfehlung seines ehemaligen Professors Haupt, wurde er 1852 Korrektor. Im Jahr 1856 wurde er mit der Gestaltung des Buchstaben K des fünften Bands beauftragt. Nach dem Tod von Wilhelm Grimm 1859 widmete er sich auch dem Buchstaben G, des vierten Bands in der ersten Abteilung. Zusammen mit Karl Weigand aus Gießen wurde er schließlich nach dem Tod des anderen Bruders Jacob 1863 Herausgeber. Vor seiner fast vollkommenen Erblindung 1890 stellte er seine Arbeit am Wörterbuch ein.

Hildebrand verfasste nach dem Tod seiner Frau mehrere Sehnsuchtsgedichte; hier die vierte Strophe aus „Mein Weg durch die Welt“
Hildebrand verfasste nach dem Tod seiner Frau mehrere Sehnsuchtsgedichte; hier die vierte Strophe aus „Mein Weg durch die Welt“

Im Jahr 1867 gründete er den Germanistenzirkel „Vogelweide“ in Leipzig. 1868 wurde er außerordentlicher Professor für Deutsche Sprache und Deutsche Literatur an der Leipziger Universität. Er lehnte 1873 Rufe an die Universitäten Prag, Greifswald und Rostock ab. Ein Jahr später wurde er zum ordentlichen Professor für Neuere Deutsche Literatur und Sprache vom 16. bis 19. Jahrhundert ernannt. Er setzte in seiner Lehre insbesondere einen Schwerpunkt im Nibelungenlied, in Werken von Walther von der Vogelweide, Johann Wolfgang von Goethe, den Minnesang, dem Volkslied der deutschen Grammatik und Etymologie und der Wort- und Sprachforschung. Die Forschung widmete er zudem Meier Helmbrecht, Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Gottfried Herder, Kudrun, Friedrich Schiller, der Sprachgeschichte, Wortschatzforschung und dem Deutschunterricht. In Leipzig gründete er das erste Germanische Institut. Wegen Erkrankung an Gicht konnte er seine Vorlesung ab 1888 nur noch von zu Hause aus halten. Hildebrand verlor mit zunehmendem Alter sein Sehvermögen und starb 1894 im Alter von 70 Jahren in Leipzig.

Er war mit dem österreichischen Schriftsteller Franz Michael Felder befreundet.


Ehrungen



Schüler


Zu seinen Schülern zählten Georg Berlit, Wilhelm Braune, Konrad Burdach, Otto Lyon, Gustav Roethe und Karl Wolfskehl.


Werke



Korrespondenzen



Autobiographien



Selbstständige Publikationen



Publikationsorgane für Aufsätze



Publikationsorgane für Rezensionen



Herausgeberschaft Zeitschriften



Herausgeberschaft



Editionen



Editionen (fachbezogen)



Literatur



Artikel/Nachrufe (Auswahl)



Monographie/Sammelbände



Festschriften



Nachschlagewerke




Commons: Rudolf Hildebrand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Hildebrand, Rudolf
ALTERNATIVNAMEN Hildebrand, Heinrich Rudolf (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist
GEBURTSDATUM 13. März 1824
GEBURTSORT Leipzig
STERBEDATUM 28. Oktober 1894
STERBEORT Leipzig



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии