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Hans Jakob Polotsky (geboren am 13. September 1905 in Zürich; gestorben am 10. August 1991 in Jerusalem; auch Hans Jacob Polotsky) war ein israelischer Orientalist und Linguist, Professor für semitische Sprachen und Ägyptologie.


Leben


Als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Zürich geboren, wuchs Polotsky in Berlin auf und studierte an der Universität Berlin und an der Universität Göttingen Ägyptologie und Semitistik (Dissertation mit dem Titel Zu den Inschriften der 11. Dynastie bei Hermann Kees). Während seines Aufenthalts in Göttingen bearbeitete er von 1926 bis 1931 als Mitarbeiter des Septuaginta-Unternehmens griechisches, koptisches, syrisches und arabisches Material. Diese Texte brachten ihn in Kontakt mit Turksprachen und iranischen Sprachen. Vom Frühjahr 1933 bis Ende 1934 arbeitete er in Berlin an der Edition manichäischer Texte, doch wurde er in der Publikation als Jude nicht erwähnt. Offenbar im Frühjahr 1935 floh er aus Deutschland und fand eine Anstellung an der neu gegründeten Hebräischen Universität Jerusalem. Dort vertiefte er unter anderem sein Interesse an äthiopischen Sprachen (Altäthiopisch, Amharisch, Gurage, Tigre und so weiter) und wurde 1948 zum Professor ernannt. 1965 erhielt er den Israel-Preis für Geisteswissenschaften, 1982 den Harvey-Preis. 1959 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Israelischen Akademie der Wissenschaften. 1968 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften[1] und 1969 zum korrespondierenden Mitglied der British Academy[2] gewählt.

In Jerusalem begegnete er Sprechern der neuostaramäischen Sprache, die als Forschungsgebiet lange vernachlässigt worden war. Da er unter anderem auch Russisch beherrschte, konnte er wichtige russische Beiträge in diesem Bereich verwenden. Bahnbrechend für die Erforschung des koptischen Satzbaus, aber auch des gesamten älteren ägyptischen Verbalsystems („Standardtheorie der ägyptischen Verbalsyntax“) waren seine Études de syntaxe copte (1944). Im Bereich der Linguistik war er mit den Theorien von Noam Chomsky vertraut, tendierte aber eher zur Schule von Ferdinand de Saussure. Seine Collected Papers wurden 1971 von der Hebräischen Universität Jerusalem veröffentlicht.


Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. KNAW Past Members: Hans Jakob Polotsky. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 19. Juli 2020.
  2. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 19. Juli 2020.
Personendaten
NAME Polotsky, Hans Jakob
ALTERNATIVNAMEN Polotsky, Hans Jacob
KURZBESCHREIBUNG israelischer Orientalist und Linguist, Professor für semitische Sprachen und Ägyptologie
GEBURTSDATUM 13. September 1905
GEBURTSORT Zürich
STERBEDATUM 10. August 1991
STERBEORT Jerusalem

На других языках


- [de] Hans Jakob Polotsky

[en] Hans Jakob Polotsky

Hans Jakob Polotsky (Hebrew: הנס יעקב פולוצקי; also Hans Jacob Polotsky, Hans Jakob Polotzky; 13 September 1905 – 10 August 1991) was an Israeli orientalist, linguist, and professor of Semitic languages and Egyptology at the Hebrew University of Jerusalem.

[ru] Полоцкий, Ханс

Ханс Полоцкий (Хаим Полоцкий, Хаим Яков Полоцкий, можно встретить также Яков Полоцкий или Яков Хаим Полоцкий), (ивр. ‏יעקב חיים (הַנס) פּוֹלוֹצקי‏‎), (нем. Hans Jacob Polotsky) (13 сентября 1905, Цюрих - 10 августа 1991, Иерусалим) — видный израильский лингвист и востоковед, профессор семитских языков и египтологии Еврейского университета в Иерусалиме.



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