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Hanswilhelm Haefs (* 11. November 1935 in Berlin; † 24. Februar 2015 in St. Vith) war ein deutscher Publizist, Übersetzer und Forscher.


Leben


Hanswilhelm Haefs ist der ältere Bruder von Gisbert Haefs und Gabriele Haefs sowie ein Vetter des Germanisten Wilhelm Haefs. 1945 floh seine Mutter mit ihm nach Wachtendonk, von wo aus er bis 1953 auf das Gymnasium Thomaeum in Kempen ging. Dann zog die Familie nach Bad Godesberg, wo er bis zum Abitur das Aloisiuskolleg besuchte. In den Jahren 1955–1958 studierte er in Bonn, Zagreb und Madrid Slawistik, Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft, Völkerkunde und Vergleichende Religionswissenschaft.

1958 trat Haefs in die Redaktion des Siegler-Verlags in Königswinter ein, wo er bis 1964 als Redakteur, von 1964 bis 1980 als Chefredakteur für die wöchentliche Dokumentation aus Politik und Wirtschaft Archiv der Gegenwart, sowie für die Zeitschriften Weltgeschehen und Europaforum arbeitete. Er betreute die Dokumentation der Deutschlandfrage und die Dokumentation zu Abrüstung und Sicherheit bis zu ihrem Abschluss 1983.

Ab 1958 erschienen die Auflagen 3 bis 12 von Politische, wirtschaftliche, militärische Zusammenschlüsse und Pakte der Welt, wobei jede Auflage von Haefs völlig überarbeitet und erheblich erweitert wurde. Von 1961 bis 1964 stellte er jeweils jährlich die Chronik des vergangenen Jahrs zusammen, die dann eingestellt und durch die von 1964 bis 1979 erscheinenden Vierteljahreshefte Weltgeschehen – Dokumentarische Berichte für Unterricht und Studium abgelöst wurde. Ferner veröffentlichte er regelmäßig im Welt-Forum.

Ab 1980 lebte Haefs als freier Publizist und Übersetzer. Von 1980 bis 1985 gab er den Fischer Weltalmanach heraus. Zahlreiche Reisen führten ihn in nahezu alle europäischen Länder westlich der Sowjetunion; Kanada und die USA mit Mexiko; Israel, die arabischen Golfstaaten, Indien, China. Er veröffentlichte Hunderte von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, zum Beispiel in Sprachforum – Zeitschrift für angewandte Sprachwissenschaft, Innere Kolonisation, Vorwärts, Das Parlament. 1975 wurde er aufgrund seiner China-Berichte im Archiv der Gegenwart eingeladen, der Deutschen China-Gesellschaft beizutreten. Er veröffentlichte dort Beiträge über Meldungen der chinesischen Tagespresse beziehungsweise von chinesischen Zeitschriften und Publikationen. 1984 wurde er Mitglied der Karl-May-Gesellschaft, in der er ebenfalls zahlreiche Beiträge veröffentlichte.

Aus ungezählten Lesefrüchten aus ca. 30 Jahren entstand dann das Handbuch des nutzlosen Wissens, das in 5 Bänden erschien, von denen Band 1 bereits 18 Auflagen erreichte. 1945 begann Haefs, Ortsnamen zu sammeln als „Taufurkunden der Orte“, und 1948 auch deren Deutungen als „Übersetzungen der ältesten Berichte über Gründer und Gründerzeit, Gründerrechte und Gründungszwecke“. Die Beschäftigung mit Ortsnamen und ihrer Deutung im Sinne einer Siedel- wie Besiedlungsgeschichte führte einerseits zum Handbuch deutschsprachiger Ortsnamen in den Grenzen des Alten Reichs von ca. 1300, und andererseits zu einer Reihe von Bänden mit den Ortsnamen der Region, ferner zu einer Reihe völkerkundlicher Studien.

Hanswilhelm Haefs lebte in Atzerath im deutschsprachigen Teil Belgiens.


Kritik an der Übersetzertätigkeit


Haefs übersetzte alle Father-Brown-Geschichten  Gilbert Keith Chestertons.
Haefs übersetzte alle Father-Brown-Geschichten Gilbert Keith Chestertons.

Der unerwartet große Erfolg von Haefs’ deutscher Übersetzung des Romans Lemprière’s Wörterbuch von Lawrence Norfolk veranlasste im Dezember 1992 elf Übersetzer, einen offenen Brief an den Knaus Verlag zu richten, in dem sie Haefs Unkenntnis sowohl der englischen als auch der deutschen Sprache und dem Verlag Betrug am Publikum vorwarfen. Mit dem sogenannten „Übersetzerstreit“ befassten sich zahlreiche Rezensenten in diversen Periodika.[1]

Haefs sonstige Übersetzungen (z. B. die Chesterton-Übertragungen der Father-Brown-Geschichten) wurden nicht beanstandet.


Werke



Übersetzungen



Ortsnamen- und völkerkundliche Studien



Sonstige Werke



Literatur





Notizen


  1. Liste der Kritiken an der Übersetzung im Lemma Lawrence Norfolk
Personendaten
NAME Haefs, Hanswilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist, Übersetzer und Forscher
GEBURTSDATUM 11. November 1935
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 24. Februar 2015
STERBEORT St. Vith



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