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Moshe Lifshits (hebräisch משה ליפֿשיץ, jiddisch מוישע ליוושיץ Moyshe Livshits, russisch Мойше Лифшиц,[1] deutsch: M[oses]. Liwschitz; geboren 18. Mai 1894 in dem Stetl Bila Zerkwa im Gouvernement Kiew (Ansiedlungsrayon des Russischen Reiches), heute Ukraine; gestorben 12. April 1940 in Tel Aviv, Palästina, heute Israel) war ein mehrsprachiger Journalist, Übersetzer, Dramaturg und jiddischer Dichter.

Moshe Lifshits um 1937
Moshe Lifshits um 1937

Leben



Kindheit und Jugend


Über Lifshits’ Herkunft, Kindheit und Jugendjahre ist wenig bekannt. In einem Trauungs-Zeugnis aus dem Jahr 1939 sind als Eltern Feige, eine geborene Moschkowna und Elie Liwschitz, ein Kojdanower Chassid und Melamed, vermerkt. Vom Vater wurde er im Cheder unterrichtet, bis er auf ein Gymnasium wechselte. Anlässlich des Todes von Theodor Herzl soll er als Zehnjähriger in russischer Sprache zu dichten begonnen haben.[2] Vor 1910 wird er erstmals in einem politischen Straflager (a politisher tfise) interniert. Die Jahre von 1910 bis 1912 verbrachte er, um der Rekrutierung in die zaristische Armee zu entgehen in Warschau, wo er Sekretär von Jizchok Leib Perez war. Bis Ende Frühjahr 1913 scheint er sich in Kowel aufgehalten zu haben, da ihm seine Genossen einen Baum zum Andenken an seine Abreise von dort stifteten.[3] Als Dichter soll er um 1914 im Lemberger Interesante blat debütiert haben.[4]


Erster Weltkrieg


Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs zog er nach Wien, wo er zusammen mit Abraham Mosche Fuchs und dessen Frau bei Melech Rawitsch wohnte.[4] Nachdem Lifshits 1918 Amalia Neumann (1894–1981) geheiratet hatte, wurden 1919 der erste Sohn Valentin Jeheskiel[5] und 1920 der zweite Sohn Alexander (gest. 2013) geboren. Lifshits schrieb als Literaturkritiker für Kritik (קריטיק) und veröffentlichte in Sch. J. Imbers Nayland (נײַלאנד, Neuland), dem Sammelband Toyt-tsyklus (טויט ציקלוס, Todeszyklus) und andernorts erste Gedichte. Die Kriegsjahre hatte er, obwohl er beabsichtigte, gegen das zaristische Russland in den Krieg zu ziehen, im Interniertenlager Thalerhof verbringen müssen. Während seiner Internierung entwickelte er eine russophil-prosowjetische Haltung und begann sich in der Poale Zion zu engagieren, weswegen er 1919 „als lästiger Ausländer“ aus „Deutschösterreich abgeschafft“ wurde. Im Bericht der Polizeidirektion an das deutschösterreichische Staatsamt des Innern vom 2. Mai 1919 (Akt 16355-19) ist zu seiner Person und dem Anschluss der „Poale Zion“ an die Kommunistische Partei folgendes vermerkt:

„Nach den der Polizeidirektion zugekommenen Informationen hat sich die Gruppe der Poale-Zionisten in Wien zufolge eines am 25. April 1919 mit Stimmenmehrheit gefassten Beschlusses der KP angeschlossen. Führer der Gruppe ist gegenwärtig ein gewisser Lifschitz, der erst kürzlich von einer Reise nach Russland nach Wien zurückkehrte […] Die gemäßigten Mitglieder der Gruppe Sokal, Rudel und Mendel Singer haben sich der neuen Richtung nicht angeschlossen und sind im Begriffe, eine neue Partei zu gründen. Sie wollen darauf hinwirken, dass der kommunistische Flügel den Namen Poale-Zionisten ablegt. In den zionistischen, wie überhaupt in den jüdischen bürgerlichen Kreisen, hat es auch große Beunruhigung hervorgerufen, dass an dem am 1. Mai 1919 von der KP veranstalteten Umzug auch eine Gruppe von Poale-Zionisten teilnahm.“[6]

In einer Anlage wird ergänzt: Moses Liwschitz, Redakteur der „Jüdischen Morgenpost“, 1894 in der Ukraine gebürtig und dorthin zuständig, mosaisch, wurde am 4. Mai 1919 der Polizeidirektion zwecks Perlustrierung vorgeführt. Bei seiner Einvernahme gab er an, radikaler Poale-Zionist zu sein, verweigerte aber jede Auskunft über seine politische Tätigkeit. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden kommunistische Werbeschriften vorgefunden. Liwschitz wurde nunmehr aus Deutschösterreich abgeschafft.[6]


Die 1920er Jahre


In den frühen 1920er Jahren verliert sich Lifshits’ Spur, sodass unklar ist, was zwischen seiner Abschiebung nach Bila Zerkwa bzw. zu der zuständigen Behörde in Malyn und seinem Erscheinen 1922 in Riga tatsächlich geschehen ist. Zunächst hatte er seine junge Frau und die kleinen Kinder verlassen müssen, dann taucht er um 1920 in der Musterkolonie Malachowka in der Nähe von Moskau wieder auf, wo er als Lehrer für jüdische Waisenkinder, deren Eltern vorwiegend den zaristischen Judenpogromen von 1904 bis 1906 zum Opfer gefallen waren, arbeitete. Malachowka galt damals als eine Art Labor für neue Konzepte moderner Kindererziehung, in dem gleichzeitig mit Literatur, Lyrik und Malerei experimentiert wurde. Hier unterrichtete er neben weiteren jüdischen Künstlern und Intellektuellen wie Der Nister, Dovid Hofstein, Leib Kvitko, Marc Chagall und anderen. 1922 gehört er zu der avantgardistischen Kiewer Gruppe Vidervuks (ווידערוואוקס, Nachtrieb/Schößling).[7] Bald darauf lernt er Lilja Brik kennen und stellt sich ganz in den Dienst der Revolution. Laut Porat stieg er nun gemeinsam mit Wladimir Majakowski, Ossip Brik, Roman Jakobson[8] und anderen „in die sowjetische Propagandaschlacht ein“. Rawitsch hielt ferner fest, dass Lifshits ein Verbindungsagent des sowjetischen Auslandsdienstes gewesen sei und Gold und Brillanten besessen hätte (un hot epes gehat arum zikh gold un brilyantn un gelt, gevezn a farbindungs-agent fun di demolt nokh nisht kristalizirte sovyetishe oyslendishe agenturn). Des Weiteren scheint er Kurierdienste für die Briks, Majakowski und andere besorgt zu haben. Nach der Revolution wird er jedenfalls als Kulturattaché der Sowjetunion nach Riga geschickt. Als die Verfolgung Trotzkis und seiner Anhänger begann, verließ Lifshits die Kommunistische Partei und ließ sich mit seiner Familie in Berlin nieder.[9] Zwei Jahre später zog es ihn wieder nach Wien, wo er sich dem jüdischen Kulturleben, insbesondere der jiddischen Lyrik widmete. Wegen politischer und familiärer Probleme kehrte er 1927 nach Berlin zurück und fand dort Anschluss an linke kulturelle Kreise.[10]


Die 1930er Jahre


Ob Lifshits zu jenen zählt, die Piscator nach dem sogenannten Volksbühnenkrach an den Nollendorfplatz folgten oder neu hinzustieß; ist ungewiss. Zweifelsohne zählt er aber „unter ferner liefen“ zu der Gruppe Becher, Brecht, Döblin, Mehring, Mühsam, Toller und Tucholsky.[11]

Zu Lifshits’ Arbeit in Piscators dramaturgischem Kollektiv finden sich Informationen in Sami Feders Durkh 12 geyhinom fayern (Durch zwölf Höllenfeuer), worin dieser festhält, dass er mit dem Schreiber Lifshits zusammenarbeitete und auch von der Arbeit an Der Kaufmann von Berlin (Walter Mehring / Erwin Piscator) berichtet. Laut Feder stammte die Idee die Hauptrolle mit Paul (Ben-Zwi) Baratow (1872–1951)[12] zu besetzen, der hierfür aus New York nach Berlin anreiste, von Lifshits.[13] Auch an der Inszenierung von Ernst Tollers Hoppla, wir leben! scheint er mitgewirkt zu haben. Die 1931 für Alexander Granach angefertigte jiddische Version Hopla, mir lebn! gelangte zwar nicht zur Aufführung, stattdessen jedoch die Übersetzung von Granachs Paraderolle in Georg Kaisers Von morgens bis mitternachts sowie Auszüge aus Uriel Acosta.[14] Die Jahre 1930/31 sind mit den Publikumserfolgen Uriel Akosta (Habimah / Granowski) und Hershele Ostropolyer (Vilner Trupe / Weichert) der Zenit von Lifshits’ Theaterschaffen. So erinnert sich beispielsweise Steffie Spira in ihrer Autobiographie Trab der Schaukelpferde an Lifshits: „Wir saßen in diesen Jahren [1930] auf den Proben der Habima, kannten den Dramaturgen Lifschitz und den Schauspieler Zwi Friedland, sahen uns Wachtangows und Meyerholds Aufführungen an, waren unentwegt mit Diskussionen beschäftigt, schmorten nie im eigenen Saft, waren stets von den verschiedensten Menschen umgeben […]“.[15] Kommende Erfolge, auch auf anderen deutschsprachigen Bühnen, so beispielsweise eine Zusammenarbeit mit Fritz Wisten, zeichneten sich bereits ab, blieben jedoch abgesehen von Manuskripten und Besetzungslisten unverwirklicht, bis er 1933 nach Paris emigrieren musste, wo er sich im Umfeld Leopold Lindtbergs[16] gesundheitlich wie materiell und „sans papier“ einer äußerst prekären Situation ausgesetzt sah.[17]

Auf Initiative Margot Klausners gelang es 1935 schließlich eine von Meir Dizengoff, dem ersten Bürgermeister Tel Avivs ausgestellte Einreisegenehmigung für Lifshits als Dramaturg der Habimah zu erwirken. Wegen Diskrepanzen mit der Theaterleitung betrieb er dann jedoch fortan ein Kibbuztheater mit der Max Reinhardt Elevin Schulamit Bat-Dori. Pazifistische Zeitstücke wie „Das Gericht“ und „Wenn ein einfacher Mensch, wie du …“ erhielten Aufführungsverbot. „Das Gericht“ wurde allerdings noch 1938 von Fritz Wisten und dem Jüdischen Kulturbund in Deutschland inszeniert, nachdem die eigentlich geplante Aufführung „Wenn der Narr nicht mein wär! Eine wunderliche Geschichte mit Herschel Ostropoler“ (aus dem Jiddischen übertragen von Leo Hirsch) wegen Lifshits’ politischer Vergangenheit aus dem Spielplan gestrichen werden musste. Doch auch mit Bat-Dori kam es zum Bruch, sodass diese Lifshits’ Namen aus all ihren Aufzeichnungen und Notizen strich. Die zahlreichen Liebesbriefe, die über ihr Verhältnis nähren Aufschluss geben könnten, gingen jedoch im Laufe der Zeit ebenso unwiederbringlich verloren wie viele seiner Stücke aus dieser Zeit. Acht Jahre nach Lifshits’ Tod kam es mit „Hershel The Jester“ (Hersch Ostropoler) zur bis dato wohl letzten Aufführung eines seiner Stücke,[18] durch Maurice Schwartz und das Jiddische Kunsttheater in New York.[19]

In den letzten Jahren vor seinem Tod lebte Lifshits im Haus des Dichters Alexander Penn und schrieb, teils unter Pseudonym, dem aramäischen Wort für „einsam“ (לחוד) als Kulturredakteur der Haschomer Hazair (1936 war er einer der Mitbegründer der „Sozialistischen Liga“ gewesen). Außerdem war er im Turim-Kreis um Avraham Shlonsky, Leah Goldberg, Israel Zamora, Jocheved Bat-Miriam, Rafael Eliaz und andere tätig. Letzterer bewunderte Lifshits’ Œuvre und widmete diesem sein Gedicht „Nach Mitternacht“. Aufgrund seiner optisch frappanten Ähnlichkeit mit Chaim Nachman Bialik wurde er im Turim-Kreis, nachdem ein Pressefotograf 1936 ihn für den, damals bereits verstorbenen Bialik hielt, scherzhaft nach diesem benannt. Lifshits’ dramaturgisches, poetisches wie politisches Schaffen in Tel Aviv ist bis dato weitestgehend unerschlossen. Selbst Goldberg entdeckte große Teile von Lifshits’ Werk erst nach seinem Tod für sich.


Tod und Nachwirken


Leah Goldberg erinnerte sich, dass der bereits von Krankheit stark gezeichnete Lifshits vor seinem Tod noch Bialiks „In meinem Garten“ deklamierte und dabei Wortspiele mit „cuor“ (Herz) und „dolor“ (Schmerz) machte. Am 12. April 1940 verstarb er aufgrund Herzversagens. Nachrufe schrieben Nathan Alterman, Avraham Shlonsky und andere. Am zwanzigsten Jahrestag seines Todes veröffentlichte Leah Goldberg in der Zeitung Al ha-Mischmar folgendes Gedicht in memoriam:

Dass der Tod vor seinen Fenstern stand כִּי מָוֶת יַעֲלֶה בְּחַלוֹנָיו
wussten wir: sein Blick schrie zum Himmel, יָדַענוּ: מַבָּטוֹ הַמִשְׁתַּוֵעַ
klar und kühl wie Traubenhaut. .הָיָה שָׁקוּף וְקַר כְּזַג עֵנָב
Durch die flackerte eine volle Welt וּבְעַד הַזָג הִבְלִיחַ וְקָרַב
gelb wie ein satter Tag, ,עוֹלָם גָדוּשׁ, צָהֹב כְּיוֹם שָׂבֵעַ
Städte, Flüsse auch, und vieler Frühlinge ,עָרִים, גַם נְהָרוֹת, גַם עֵרֶב-רָב
aufbrechender Blütenrausch. .שֶׁל אֲבִיבִים וּשְׁלַל פְּרִיחָה בוֹקֵעַ
Beladen bis an den Rand ging er, ,וְהוּא הָלַךְ עָמוּס עַד קְצֵה הַגְבוּל
so schleppt am Abend ein müder Stier כַּךְ שׁוֹר עָיֵף עִם יוֹם שׁוֹקֵעַ
die Ernte auf die Tenne.[20] .יוֹבִיל הַגֹרְנָה אֶת הַיְבוּל

Werke (Auswahl)



Gedichte



Theaterstücke



Parerga und Paralipomena



Journalist und Übersetzer

Lifshits schrieb und übersetzte für die Frankfurter Zeitung, die Jüdische Morgenpost,[28] die Jüdische Rundschau, den Simplicissimus, die Literarische Welt, Das Tage-Buch, Der Kunde, Das neue Russland, die Pariser Exilzeitung Tchisla (Числа, dt.: Zahlen),[29] Haynt (הײַנט, Heute), Vilner tog (װילנער טאָג, Wilnaer Tag),[30] Frimorgn (פֿרימאָרגן, Frühmorgens), Hashomer Hazair, Davar (auch Dawar, „Wort“); arbeitete für den S. Fischer Verlag und als dramaturgischer Berater von Erwin Piscator.


Nachdichtungen und Übersetzungen


Artikel und Beiträge von Lifshits


Artikel über Lifshits und sein Werk


Literatur (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. rujen.ru Ferner nutzte er das Pseudonym „Шарик“ Дубинский („Sharik“ (= kleine Kugel) Dubinski); vgl. Bengt Jangfeldt (Hrsg.): Love Is the Heart of Everything: Correspondence Between Vladimir Mayakovsky and Lili Brik 1915–1930: The Love Letters of Mayakovsky and Lili Brik. 1997 S. 74 et passim. (Bei der ersten Erwähnung handelt es sich nicht um Benedikt Livshits(!), da dessen Biographie zwar Kiew/St. Petersburg, aber nicht Riga abdeckt.)
  2. Vergleiche Reyzen, Zalman 1927: Leksikon fun der yidisher literatur: Prese un filologye. II, Wilna. Zalmen Zilbertsvayg, Jacob Mestel: Leksikon fun yidishen teater. Band II, 1934, Spalte 1130 ff. The Hebrew Actors Union of America. Warschau; Samuel Niger, Jacob Shatzky: Leksikon fun der nayer yidisher literatur. Band V, 1963, Sp. 220 ff. New York.
  3. vgl. Die Welt : Zentralorgan der zionistischen Bewegung 19 (09.05.1913) S. 607
  4. Die biographischen Skizzen von Rawitsch legen jedoch nah, dass Lifshits wegen Gedichten von Rawitsch, die er im „Interessanten Blatt“ gelesen hatte, nach Wien gekommen sei; vgl. hierzu: Melekh Ravitsh: Mayn leksikon. („Mein Lexikon“) Band III, 1958, S. 225 ff., Aroysgegebn fun a komitet in montreal. Montreal; Melekh Ravitsh: Dos mayse-bukh fun mayn lebn. Band II, 1963, S. 189 ff., Tsentralfarband fun yidn in argentine. Buenos Aires.; Melekh Ravitsh: (herausgegeben und übersetzt von Armin Eidherr): Das Geschichtenbuch meines Lebens. Otto Müller Verlag, Salzburg 1996. Eine ausführliche und lesenswerte Beschreibung von Lifshits’ Eintreffen in Wien usw. findet sich bei Armin Eidherr 1996, S. 44 f.
  5. Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 2: J–R. Hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 842f.; Y. Knobler: Professor Yecheskel Liwschitz. In Memoriam. In: Israel Journal of Chemistry. Vol. 9, Issue 2, 1971, S. 77–86.
  6. Zitiert nach dem Polizeibericht über Liwschitz aus dem Allgemeinen Verwaltungsarchiv Wien (AVA), heute Teil des Österreichischen Staatsarchivs; s. ferner Hans Hautmann: Die Anfänge der linksradikalen Bewegung und der Kommunistischen Partei Deutschösterreichs: 1916–1919. Europa-Verlag, Wien u. a. 1970, S. 105; ders.: Die verlorene Räterepublik: Am Beispiel der Kommunistischen Partei Deutschösterreichs. Europa Verlag, Wien u. a. 1971, S. 167.
  7. Vgl. Bikher velt, 1922, Band 2.
  8. Siehe auch Roman Jakobson, Bengt Jangfeldt (Hrsg.): My Futurist Years. Marsilio Publishers, 1997, S. 140, passim.
  9. William J. Chase: Enemies Within the Gates? The Comintern and the Stalinist Repression, 1934–1939. Yale U.P., London 2001, S. 165.
  10. Eine Brücke vom Jiddischen zum Deutschen (s. Weblinks).
  11. Heinrich Goertz: Erwin Piscator in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rororo, 1974, S. 55. Goertz führt aus, das deren Resultate kläglich gewesen seien. „Alle diese Autoren arbeiteten im Grunde für sich, suchten allenfalls Idee aufzuschnappen, Anregungen zu sammeln“. In der Tat fand Brecht dort wohl die Anregung für seine Kurzgeschichte „Die Bestie“ (1928), deren Quelle Lifshits zuvor in der Frankfurter Zeitung (Erstes Morgenblatt der Freitagsausgabe, in der Rubrik „Aus Welt und Leben“ auf S. 3) als Ein Wiedererkennen veröffentlicht hatte. Unklar bleibt jedoch die Rolle seiner Mitarbeit an A. M. Granowskis frühen Tonfilmen Das Lied vom Leben und Die Koffer des Herrn O. F. (Film auf archive.org) Möglich – aber bisher nicht belegbar – ist, dass Lifshits 1931 Erwin Piscator in die Sowjetunion folgte und dort aufgrund mangelnder Beschäftigung unter anderem an Alexander Medwedkins Kurzfilmen „Konveier“ (Fließbandarbeiter), Pis’mo kolkhoznika (Brief der Kolchosemitglieder) und anderen mehr mitarbeitete.
  12. vgl. Museum of Family History
  13. Wobei diese Besetzung bei Walter Mehring auf wenig Verständnis stieß.
  14. Vgl. Alexander Granach 2010: xviii (Vorwort von Herbert S. Lewis zu From the Shtetl to the Stage): The Odyssey of a Wandering Actor. Einer bisher nicht zu überprüfenden Quelle (Undzer yorbukh: ḳinder-ring, Band 26, Farayniḳṭer Arbeṭer-ḳomiṭeṭ, Philadelphia) zufolge soll es auch in den USA zu einer Festnahme Lifshits’ gekommen sein (S. 323).
  15. Steffie Spira: Trab der Schaukelpferde. Aufbau-Verlag, Berlin (DDR) 1984, S. 80. Für das Wachtangow-Theater hatte Lifshits u. a. die erste, jedoch nicht autorisierte Übersetzung Sojkas Wohnung von M. A. Bulgakow angefertigt.
  16. Nicole Metzger: Alles in Szene setzen, nur sich selber nicht: Der Regisseur Leopold Lindtberg. Braumüller. Wien 2002, S. 45 f.
  17. In Di ibergerisene tkufe: fragmentn fun mayn lebn hielt Siegmund Turkow fest, dass er in Paris Moshe Lifshits, dem gewesenen Ratgeber Erwin Piscators das Stück „Ivar Koyger“ über den schwedischen Zündholzmagnaten Kreuger zur Überarbeitung anvertraute, da dem Stück „Menschlichkeit“, Wahrscheinlichkeit und vor allem ein sozialer Hintergrund zur Diskreditierung seiner Machenschaften hinter den Kulissen fehlen würde. Das Stück sollte zu Turkows Debüt in Argentinien werden, verschwand dann jedoch wieder aus seinem Repertoire, wohingegen einige Solonummern aus Lifshits’ Feder zum festen Bestandteil seines Bühnenprogramms wurden.
  18. mschwartz/ok/ch36-39
  19. Billy Rose Theatre Collection photograph file: Hershel the Jester, by Mose Livshitz.
  20. Zitiert in der deutschen Übersetzung von Helene Seidler (MB „Yakinton“ Magazin der Jeckes-Nachkommen in Israel, 2011; siehe #Weblinks).
  21. S. 6 ff.
  22. S. 8.
  23. S. 9.
  24. S. 41–49. Bei Sdom („Sodom“) handelt es sich um eine jiddische Lyrik-Adaption der sowjetischen Fassung von Michael Curtiz’ österreichischem Monumentalfilm Sodom und Gomorrha (1922).
  25. 1937 wurden die Lieder: Zot Hi Ha-baladah („Das Leben geht weiter“), Al Admateinu („Auf dieses, unser gesegnetes Land“), Sim Shalom („Friede dem Baum“) und Hachayalim Ts‘u Lilchom („Wissend, wie man kämpft“) aus der Ballade vom unbekannten Soldaten (vertont durch Stefan Wolpe); vgl. Stefan Wolpe und M[oshe] Lifshits 1950: Zot hi ha-baladah: le-maḳhelah me’urevet. Ha-merkaz le-tarbut. Tel Aviv; Clarkson, Austin 2008: What is Jewish Music? In: Contemporary Music Review. Vol. 27, Issue 2–3: 179–192.
  26. Die deutschsprachigen Übersetzungen von Hersch Ostropoler und Uriel Acosta erschienen im Verlag S. Fischer.
  27. Uriel Acosta@1@2Vorlage:Toter Link/access.cjh.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; siehe auch Rogério Paulo da Costa Madeira: Ficção e história: A figura de Uriel da Costa na obra de Karl Gutzkow. (PDF; 23 MB) 2009, S. 7. Das für die Habimah geschriebene Stück Gzrs t’h, das in der Kurzbiografie vom Museum of Family History erwähnt wird, konnte bisher nicht eruiert werden.
  28. Melischek, Gabriele u. Josef Seethaler (Hrsg.): Die Wiener Tageszeitungen. Eine Dokumentation, Bd. 3: 1918–1938. Frankfurt/Main [u. a.]: 1992, S. 119, S. 204 et passim.
  29. Tatjana P. Buslakova: Russkij Pariž. Izdat. Moskovskogo Univ. Moskau 1998, S. 290 u. 433.
  30. Bibliyografishe yorbikher fun Yivo, Yidisher ṿisnshafṭlekher insṭiṭuṭ. Bibliyografishe tsenṭrale, Farlag kulturlige, 1926, S. 213.
  31. M. A. Bulgakow, Julie Curtis, Swetlana Geier: Manuskripte brennen nicht: Eine Biographie in Briefen und Tagebüchern. Fischer Verlag. Frankfurt am Main 1991.
  32. Simplicissimus (Jg. 33, Heft 10, S. 136 (4. Juni 1928)).
  33. Für die Übersetzung des jiddischen Artikels durch Thomas Soxberger, s. Brigitte Dalinger (Hrsg.): Quellenedition zur Geschichte des jüdischen Theaters in Wien. Walter de Gruyter, Berlin 2003, S. 73 f.
  34. Zahlreiche weitere hebräische Artikel Lifshits’ finden sich in „Davar“/„Turim“ (u. a. 27. April 1938, 17. August 1938, 6. Oktober 1938, 23. November 1938 usw. und in der Wochenzeitschrift „Hashomer Hazair“).
Personendaten
NAME Lifshits, Moshe
ALTERNATIVNAMEN Livshits, Moyshe; Liwschitz, Moses
KURZBESCHREIBUNG Journalist, Übersetzer, Dramaturg und jiddischer Dichter
GEBURTSDATUM 18. Mai 1894
GEBURTSORT Bila Zerkwa
STERBEDATUM 12. April 1940
STERBEORT Tel Aviv



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