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Die kurdischen Sprachen (Eigenbezeichnung کوردی kurdî) gehören zur nordwestlichen Gruppe des iranischen Zweigs der indogermanischen Sprachen. Sie werden hauptsächlich in der östlichen Türkei, im nördlichen Syrien, im Norden des Irak und Nordwesten und Westen des Irans gesprochen. Durch Migrationen in den letzten Jahrzehnten gibt es auch zahlreiche Sprecher kurdischer Sprachen in Westeuropa, vor allem in Deutschland. Es gibt drei kurdische Sprachen oder Hauptdialektgruppen: Kurmandschi (Nordkurdisch), Sorani (Zentralkurdisch) und Südkurdisch.

Kurdische Sprachen
زمانی کوردی Zimanê kurdî

Gesprochen in

Armenien Armenien
Aserbaidschan Aserbaidschan(Republik Arzach )
Georgien Georgien
Iran Iran
Irak Irak ( Autonome Region Kurdistan)
Israel Israel
Libanon Libanon
Syrien Syrien ( Rojava)
Turkei Türkei
Sprecher 20 bis 40 Millionen[1][2]
Linguistische
Klassifikation

Indogermanisch

Indoiranisch
Iranisch
Nordwestiranisch
  • Kurdische Sprachen
Besonderheiten Arabisches Alphabet in Irak und Iran, Kurdisch-lateinisches Alphabet in der Türkei, Syrien und in Armenien, Kyrillisches Alphabet in Teilen Russlands und weiteren kaukasischen Staaten
Offizieller Status
Amtssprache in Irak Irak
  • Autonome Region Kurdistan

Syrien Syrien

  • Rojava
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Armenien Armenien[3]
Aserbaidschan Aserbaidschan
Iran Iran[4]
Sprachcodes
ISO 639-1

ku

ISO 639-2

kur

ISO 639-3

kur

Kurmandschi (Nordkurdisch)
Sorani (Zentralkurdisch)
Südkurdische Sprache (Südkurdisch)
Zaza-Sprache
Gorani
gemischt
  • Kurmandschi (Nordkurdisch)
  • Sorani (Zentralkurdisch)
  • Südkurdische Sprache (Südkurdisch)
  • Zaza-Sprache
  • Gorani
  • gemischt
  • Die kurdische Sprache in Nachbarschaft mit anderen modernen iranoarischen Sprachen: Kurdisch
Persisch
Gorani
Zazaki
    Die kurdische Sprache in Nachbarschaft mit anderen modernen iranoarischen Sprachen:
  • Kurdisch
  • Persisch
  • Gorani
  • Zazaki
  • Zazaki und Gorani werden heute von der Forschermehrheit als eigenständige Untergruppe des Nordwestiranischen betrachtet und sprachwissenschaftlich nicht zu den kurdischen Sprachen gerechnet (siehe auch Zaza-Gorani), obwohl diese Sprachen unter den historisch und herkömmlich als „Kurden“ bezeichneten Bevölkerungsgruppen Verwendung finden oder fanden und daher unter kulturellen Aspekten als „kurdisch“ bezeichnet werden bzw. wurden.


    Kurdische Sprachen



    Kurmandschi (Nordkurdisch)


    Kurmandschi (Nordkurdisch, kurdisch Kurmancî oder Kirmancî) ist die am weitesten verbreitete kurdische Sprache. Sie wird in der Türkei, in Syrien, Irak und Iran sowie in Armenien, im Libanon und in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken von etwa acht bis zehn Millionen Menschen gesprochen. Nordkurdisch wird seit den 1930er Jahren vorwiegend im kurdisch-lateinischen Alphabet geschrieben und durchläuft gerade einen Prozess des Sprachausbaus.

    Dabei wird versucht, den Dialekt Botani aus Botan in Cizre zur Standardsprache zu entwickeln. Dieser Dialekt wurde von Kamuran Bedirxan in den 1920er Jahren als Grundlage für sein Buch über die kurdische Grammatik benutzt. Auch werden viele türkische und arabische Lehnwörter durch kurdische Wörter aus anderen Hauptdialekten ersetzt.

    Beispiele dafür sind z. B. jiyan Leben (urspr. vom Sorani-Verb jiyan leben), zanist Wissenschaft (aus Südkurdisch zanist-in wissen) und wêje Literatur (von Südkurdisch wişe Wort; Gesagtes adaptiert). Die echten Kurmandschi-Kognate zu diesen Wörtern wären jîn/jiyîn, zanîn und bêj-.

    Dialekte:


    Sorani (Zentralkurdisch)


    Sorani (Zentralkurdisch) wird im Süden der Autonomen Region Kurdistan und im Westiran von etwa fünf Millionen Menschen gesprochen. Zur Schreibung des Zentralkurdischen wird meist die arabische Schrift mit persischen Sonderzeichen verwendet, zunehmend aber auch das kurdisch-lateinische Alphabet. Es gibt eine umfangreiche literarische Produktion.

    Die Ausbreitung des Sorani ist eng mit der Herrschaft der Baban-Dynastie von Sulaimaniyya verbunden. Die wirtschaftliche Kraft der Stadt verbreitete das Zentralkurdische in der Region und verdrängte somit das ältere Kelhuri und Gorani. Heute wird das Zentralkurdische auch als Quelle für Wortschöpfungen des Nordkurdischen benutzt.

    Dialekte und Mundarten:


    Südkurdisch


    Das Südkurdische weist viele Eigentümlichkeiten auf und ist lautlich in vielerlei Hinsicht älter als die anderen kurdischen Sprachen. Möglicherweise kann man im Südkurdischen die Spuren einer älteren kurdischen Sprachschicht erkennen. Südkurdisch wird im Westiran (Ilam und Kermānschāh) und im Osten des Nordiraks (Süd-Chanaqin, Kirind und Qorwaq), in den lurischen Gebieten, in Aleschtar, Kuhdescht, Nurabad-e Dolfan und Chorramabad von etwa vier Millionen Menschen gesprochen. Durch den Kontakt mit dem Persischen wurde das Südkurdische erheblich beeinflusst. Die Sprecher des Südkurdischen sind überwiegend Schiiten; viele gehören zur Religionsgemeinschaft Ahl-e Haqq.[5]

    Dialekte:


    Klassifikation


    Obwohl sich die drei kurdischen Sprachen einigermaßen unterscheiden, gibt es eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen, durch die sie sich von anderen iranischen Sprachen abheben. So gibt es laut D. N. Mackenzie den Übergang vom postvokalen und intervokalen altiranischen *-m- zu -v-/-w-, den Verlust des ersten Konsonanten in den Konsonantengruppen *-gm-, *-xm- und die Wiedergabe des altiranischen *x- im Anlaut durch k'- oder k-.[6] Allerdings bleibt im Südkurdischen /x/ erhalten (z. B. Kurmandschi und Sorani ker. aber Südkurdisch (Kelhuri und Leki) xer „Esel“; Kurmandschi kanî. aber Südkurdisch xanî. „Brunnen“).

    Innerhalb der indogermanischen Sprachen nehmen die kurdischen Sprachen folgende Position ein:

    Zur umfassenden Klassifikation vergleiche man den Artikel Iranische Sprachen.


    Geschichte


    Ungefähr 1000 v. Chr. wanderten iranische Stämme in den Bereich ein, der jetzt Iran und Kurdistan genannt wird, unter ihnen auch die Meder, Sprecher einer nordwestiranischen Sprache. Im Verlauf der nächsten Jahrhunderte vermischten sich die einwandernden iranischen mit ansässigen nicht-arischen Völkern; das kennzeichnete auch den Anfang der Entstehung der Kurden als Volk.[7] Welche Sprachen als Ursprünge für die Vorgängersprache des heutigen Kurdischen gewirkt haben, ist nicht geklärt. Diskutiert wurden unter anderem die medischen Sprachen und die parthische Sprache[8] oder ein hurritischer Ursprung.[9] Die besonders nahe Verwandtschaft des Kurdischen mit den zentraliranischen Sprachen deutet auf einen Ursprung in der Region Fars oder sogar Zentraliran hin, nach einer anderen Hypothese im Gebiet von Kermanshah. Von dort breitete sich das Kurdische in den folgenden Jahrhunderten nach Nordmesopotamien und Ostanatolien aus. Lehnwörter aus dem Armenischen deuten darauf hin, dass der erste sprachliche Kontakt im 11. Jahrhundert n. Chr. stattgefunden hat.[6]

    Über das Kurdische der vorislamischen Zeit ist kaum etwas bekannt. Vom 15. bis 17. Jahrhundert entwickelten klassische kurdische Dichter und Autoren eine literarische Sprache. Die berühmtesten kurdischen Dichter aus dieser Periode sind Mulla Ehmed (1417–1494), Elî Herîrî (1425–1490), Ehmedê Xanî (1651–1707), Melayê Cezîrî (1570–1640) und Feqiyê Teyran (1590–1660). Bedingt durch mehrere Faktoren bildete sich aber keine kurdische Einheitssprache aus.


    Sprachverbote und rechtliche Lage


    Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts belegten die Staaten mit kurdischen Bevölkerungsgruppen die Kurden und ihre Sprache mit Beschränkungen, um deren Sprecher an die jeweilige Nationalsprache zu assimilieren. Dadurch verlor ein Teil der Kurden seine Muttersprache. Einige dieser Repressionen sind inzwischen aufgehoben, sodass mittlerweile im Irak Kurdisch die zweite Amtssprache ist. In der Türkei war es vor wenigen Jahren noch verboten, auf Kurdisch zu publizieren oder kurdischsprachige Kurse abzuhalten.[10] Kurdisch als Privatkurs an Schulen ist gesetzlich zugelassen. Teilweise gibt es aber immer noch Schikanen bis hin zu juristischer Verfolgung.[11]

    Politikern mit kurdischer Herkunft wie Aysel Tuğluk und Ahmet Türk ist es seit 1983 durch das türkische Gesetz Nr. 2820 über die politischen Parteien verboten, im Wahlkampf und im Parlament kurdisch zu sprechen.[12] Die Nichteinhaltung des Kurdischverbotes wurde im Wahlkampf vor der Parlamentswahl im Juni 2011 erstmals toleriert bzw. weder unterbunden noch verfolgt.


    Schrift


    Die Kurden haben das jeweils in ihrer Heimat vorherrschende Alphabet benutzt. So benutzten sie im Mittelalter das arabische Alphabet in den osmanischen und persischen Variationen. In der Neuzeit und speziell nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich das. In der Türkei wurde parallel zum neuen türkisch-lateinischen Alphabet ein kurdisch-lateinisches Alphabet entwickelt, dessen Verwendung jedoch erst 2013 erlaubt wurde.[13] Im Iran und im Irak wird in arabischer Schrift geschrieben, in Syrien teils die arabische, teils die lateinische Schrift verwendet. In der ehemaligen UdSSR benutzten die Kurden das kyrillische Alphabet.

    Die drei wichtigsten Schriftsysteme sind unten aufgeführt:

    Nordkurdisch Kyril-
    lisch
    Zentral-
    kurdisch
    Trans-
    literation
    Aus-
    sprache
    Beispiel
    A a А а ئا ـا ا a a Lang wie Bahn
    B b Б б ب ـبـ ـب بـ b b Deutsches b
    C c Щ щ ج ـج ـجـ جـ c Wie Dschungel
    Ç ç Ч ч چ ـچ ـچـ چـ ç tʃʰ Scharf wie deutsch
    existiert nicht, entspricht tsch Ч’ ч’ existiert nicht ç̱ tʃˁ Unaspiriertes tsch mit verengtem Rachen
    D d Д д د ــد d d Deutsches d
    E e Ә ә ە ـە ئە e ε Kurzes e wie in Ecke
    Ê ê Е е ێ ـێ ـێـ ێـ ئێـ ê e Lang wie Esel
    F f Ф ф ف ـف ـفـ فـ f f Deutsches f
    G g Г г گ ـگ ـگـ گــ g ɡ Deutsches g
    H h Һ һ هـ ـهـ h h Deutsches h
    Ḧ ḧ Һ’ һ’ ح حـ ـحـ ـح ħ Siehe IPA-Zeichen, fehlt im Deutschen
    I i Ь ь existiert nicht i ɪ Kurz wie in bitte
    Î î И и ى ئى ـيـ يـ î i Lang wie Ziel
    J j Ж ж ژ ـژ j ʒ Wie Journal
    K k К к ک ـک ـکـ کــ k aspiriertes K
    existiert nicht, entspricht ck К’ к’ existiert nicht Wie franz. Cafe unaspiriert mit verengtem Rachen
    L l Л л ل ـل ـلـ لــ l l Deutsches l
    existiert nicht, entspricht doppeltem l Л’ л’ ڵ ـڵ ـڵـ ڵــ ɫˁ Siehe IPA-Zeichen
    M m М м م ـم ـمـ مــ m m Deutsches m
    N n Н н ن ـن ـنـ نــ n n Deutsches n
    O o О о ۆ ـۆ ئۆ o o Lang wie Ofen
    P p П п پ ـپ ـپـ پــ p Aspiriertes P
    existiert nicht, entspricht doppeltem p П’ п’ existiert nicht Wie franz. Peine unaspiriert mit verengtem Rachen
    Q q Ԛ ԛ ق ـق ـقـ قــ q q Guttural
    R r Р р ر ـر r ɾ Gerolltes r
    existiert nicht, entspricht doppeltem r Р’ р’ ڕ ـڕ Gerolltes r mit verengtem Rachen
    S s С с س ـس ـسـ ســ s s Wie wissen
    Ş ş Ш ш ش ـش ـشـ شــ ş ʃ Wie Schule
    T t Т т ت ـت ـتـ تــ t Aspiriertes T
    existiert nicht, entspricht doppeltem t Т’ т’ ط ـط ـطـ طــ Wie franz. Tu unaspiriert mit verengtem Rachen
    U u Ö ö و ـو ئو u ʊ oder ʉ Kurzes u
    Û û У у وو ـوو û u Lang wie suchen
    V v В в ڤ ـڤ ـڤـ ڤـ v v Wie wollen
    W w Ԝ ԝ و ـو w w Wie Engl. Well oder warm
    X x Х х خ ـخ ـخـ خـ x χ Wie Bach
    Ẍ ẍ Ѓ ѓ / Г’ г’ غ ـغ ـغـ غـ ɣ g als Reibelaut
    Y y Й й ى ئى ـيـ يـ y j Wie Ja oder Yes
    Z z З з ز ـز z z Wie Rose
    existiert nicht, entspricht ä Ə’ ə’ ع عـ ـعـ ـع ʿ / e̱ ʕ Stimmhafter Kehlenpresslaut, fehlt im Deutschen

    (*) Die Transliteration gibt ausschließlich die Transliteration einer Vorlage in arabischer Schrift an, nicht einer kyrillischen oder armenischen.


    Aussprache


    Der kurdischen Akademie für Sprache folgend wird die kurdische Phonetik folgendermaßen beschrieben.

    Von den 31 Buchstaben, deren Aussprache weitgehend mit der Schreibung übereinstimmt, sind acht Vokale (a e ê i î o u û) und 23 Konsonanten (b c ç d f g h j k l m n p q r s ş t v w x y z). Kleinbuchstaben: a b c ç d e ê f g h i î j k l m n o p q r s ş t u û v w x y z
    Großbuchstaben: A B C Ç D E Ê F G H I Î J K L M N O P Q R S Ş T U Û V W X Y Z
    Daneben gibt es noch den Digraph Xw.

    Im Kurdischen werden lediglich die Wörter am Satzanfang und Eigennamen großgeschrieben.

    Konsonanten
    Bilabial Labiodental Alveolar Postalveolar Palatal Velar Uvular Glottal
    Stops p b t d k g q
    Frikative f v s z ʃ ʒ ç h
    Affrikate ʧ ʤ
    Nasale m n ŋ
    Laterale l ɫ
    Flaps ɾ
    Vibrant r
    Approximante ʋ j
    Vokale
    vorne zentral hinten
    kurz lang kurz lang kurz lang
    geschlossen ı ʉ u
    mittel e ə
    offen

    Die Vokalpaare /ı/ und /iː/, /e/ und /eː/ sowie /u/ und /uː/ unterscheiden sich von ihrer jeweiligen langen und kurzen Aussprache voneinander. Kurze Vokale sind u, i und e und lange Vokale werden mit Zirkumflex ( ^ ), wie û, î und ê geschrieben.

    Gewöhnlich werden kurdische Wörter auf der letzten Silbe betont. Eine Ausnahme bilden die Endungen, die an Tätigkeitswörter (Verben) und Hauptwörter (Substantive) treten. Verben werden auf der Silbe vor der Endung betont (außer mit den Vorsilben bı-, ne-/na-/m. und me-, die die Betonung auf sich ziehen). Hauptwörter werden auch auf der letzten Silbe vor der Endung betont (bis auf die Mehrzahl-Endung des 2. Falls, -a(n), die die Betonung auf sich zieht)

    Bei der Aussprache sollte man besonders beachten:

    Weitere Besonderheiten zum Lautsystem:

    Es sollte beachtet werden, dass im Kurmandschi ein Dialektkontinuum vorherrscht. Das bedeutet, dass die zahlreichen Mundarten in diesen beiden Dialektgruppen fließend ineinander übergehen. Für die Nordwestmundarten ist kein Alphabet vorhanden. Die meisten Sprecher dieser Sprechart des Kurmandschi weichen im Schriftverkehr auf die türkische Sprache aus.


    Grammatik



    Nomen und Pronomen



    Kasusbildung

    Nordkurdisch unterscheidet wie viele andere iranoarische Sprachen nur zwei Fälle, nämlich den Subjektfall (Casus rectus) und den Objektfall (Casus obliquus) und verfügt damit über eine Zweikasusflexion. Zentral- und Südkurdisch kennen wie das Persische die Unterscheidung zwischen Kasus und Genus bei Substantiven und Pronomina nicht.

    Der Casus rectus entspricht dem deutschen Nominativ, während der Casus obliquus Funktionen übernimmt, die in anderen Sprachen üblicherweise mit dem Genitiv, dem Dativ, dem Akkusativ und dem Lokativ ausgedrückt werden. Im Kurdischen existiert neben dem Casus rectus und dem Casus obliquus auch der Vokativ.

    Die Endungen der primären Kasus sind wie folgt verteilt:

    Kasus Nordkurdisch Zentralkurdisch Südkurdisch
    sg.m. sg.f. pl. sg. pl. sg. pl.
    Rectus-an-an/-gel
    Obliquus-an-an-an/-gel

    Die regelmäßige Deklination im Kurdischen:

    KasusPräpos.NordkurdischPräpos.ZentralkurdischPräpos.Südkurdisch
    sg. m.sg. f.pl.sg. m.sg. f.pl.sg. m.sg. f.pl.
    Rectus.bira-Øjin-Økarker-Ø.bira-Øjin-Økarker-an.bira-Øjin-Økarker-gel
    Obliquus.bira-y-îjin-êkarker-an.bira-Øjin-Økarker-an.bira-Øjin-Økarker-gel

    Definitheit

    Im Zentralkurdischen und Südkurdischen existiert wie in Gorani[14] eine Art Artikelsystem, im Nordkurdischen haben definite Nomina wie im Persischen keine besondere Kennzeichnung. Der Artikel im Zentralkurdischen wird suffigiert (angehängt). Endet das Wort auf einen Vokal, wird ein Hiatustilger eingeschoben (meistens -y-, bei gerundeten Vokalen auch -w-). In der kurdisch-arabischen Schrift wird der Hiatustilger allerdings nicht immer geschrieben, vgl. xanû-w-eke = „das Haus“: خانوووه‌که bzw. خانووه‌که.

    Nordkurdisch Zentralkurdisch Südkurdisch
    definit indefinit definit indefinit definit indefinit
    roj-Øroj-ekroj-ekeroj-êkroj-ekeroj-êk
    roj-Ø roj-in roj-ekan roj-an roj-ekan roj-an/-gel

    Man kann das zentralkurdische rojeke mit „der Tag“ und rojêk mit „ein Tag“ übersetzen.

    Der suffigierte Artikel steht nach Wortbildungssuffixen und vor Enklitika wie den enklitischen Personalpronomina, z. B. ker-eke-m = „mein Esel“ (auf Gorani zum Vergleich her-eke-m) oder xanû-w-eke-t = „dein Haus“. Er wird nicht gesetzt bei eindeutigem Bezug, also bei Wörtern wie Mutter, Vater, Name usw., z. B. naw-it çî-ye? = „Wie heißt du?“ (wörtl.: ‚Name-dein was-ist‘).


    Personalpronomen

    Im Zentral- und Südkurdischen sind viele Pronomina im Laufe der Zeit obsolet geworden, im Nordkurdischen hingegen ist im Vergleich dazu eine große Vielfalt an Pronomina erhalten geblieben. Zum Beispiel hat das Pronomen „ez“ für „ich“ eine alt-nordwestiranische Wurzel. Im Jung-Avestischen war es als „azǝm“[15] vertreten, im Parthischen als „az“[16] welche von der urindogermanischen Wurzel *eǵh2óm[17] palatalisiert sind. Im Zentral- und Südkurdischen verwendet man stattdessen den Obliquus-Fall „min“, was eigentlich ursprünglich „mein, mich“ bedeutet hat (urindogermanisch *me-[18]), aber in der heutigen Form „ich“. Denselben Prozess machte auch das Neupersische durch.

    Eine weitere Differenz zwischen dem Kurmandschi und den anderen kurdischen Sprachen zeichnet sich dadurch aus, dass das Kurmandschi das alte Pronomen „hûn“, das von einer Form wie avestisch „yūšma-“[19] stammt (bezeugt wird dies durch den archaischen Leki-Kognat „hûme“[20]) und im Parthischen sowie im Mittelpersischen „ašmā“[21] lautete, besitzt. Das Pendant dazu ist das „šumā/šomā“ in Persisch und „şıma“ in Zazaki. Man kann im Kurmandschi von einer älteren Basisform mit „ş“ ausgehen, woraus durch die typische /ş/ > /h/-Konvertierung wie in „çehv“ (Auge, Persisch: čašm) und „guh“ (Ohr, Persisch: gūš) „hun“ entstanden sein dürfte. Bemerkenswert ist, dass das Kurmandschi die uralten indogermanischen Formen *tú[22] (du. modernes Englisch: thou, Altenglisch: þū) und *te[23] (dich. modernes Englisch: thee, Altenglisch: þē) in ihren ursprünglichen Formen im Wesentlichen bis heute konservieren konnte.

    Pers/NumKurdischPersischZazakiTalisch[24][25]Bedeutung
    NordZentralSüd
    Casus rectus
    1.sg.ezminminmanezāzich
    2.sg.tutotutu/todu
    3.sg.m.ewewewū, ānoəver/es
    3.sg.f.ewewewū, ānaəvsie
    1.pl.emêmeîmemaəməwir
    2.pl.hûnêweîwešumā/šomāşımaşıməihr
    3.pl.ewewanewanišān, ānhāêəvonsie pl.
    Casus obliquus / Ergativ
    1.sg.min(min)(min)(man)mı(n)mı, mınimein(s), mir, mich
    2.sg.te(to)(tu)(tu)/(to)totı, tınidein(s), dir, dich
    3.sg.m.(ew)(ew)(ū), (ān)eyəy, əvisein(s), ihm, ihn
    3.sg.f.aeihr(s), ihr, ihr
    1.pl.me(ême)(îme)(mā)maəmə, əməniunser(s), uns, uns
    2.pl.we(êwe)(îwe)(šumā)/(šomā)şımaşımə, şımənieuer(s), euch, euch
    3.pl.wan(ewan)(ewan)(işān), (ānhā)inanəvon, əvoniihre(s), ihnen, sie pl.

    Demonstrativpronomen

    Die beiden Demonstrativpronomen haben in den kurdischen Dialekten eine Unterscheidung zwischen nah und fern, die mit denen der englischen this und that vergleichbar sind. Die 3. Pers. Sing. des Personalpronomens wird für das Demonstrativpronomen benutzt. Das jeweils vor dem Schrägstrich stehende gibt nah an und das jeweils auf den Schrägstrich folgende gibt fern an.

    Demonstrativpronomen
    FormKurdischPersischZazakiBedeutung
    NordZentralSüd
    Rectus
    maskulin, feminin, pluralev/eweme/ewe
    emane/ewane (Plural)
    eye/ewe
    eyane/ewane (Plural)
    īn/ānno, na, nêdieser, diese, diese pl.
    Obliquus
    maskulinvî/wîeme/eweeye/eweīn/ānneydiesen, diesem
    femininvê/wêeme/eweeye/eweīn/ānnaediese, dieser
    pluralvan/wanemane/ewaneeyane/ewaneīnān/ānānninandiese, diesen

    Fragepronomen

    DeutschNordkurdisch ZentralkurdischSüdkurdisch
    Wer
    Wasçi çîçe
    Wieçawan/çawa/çer çonçûn/çün
    Warumçima/çire bo (çî)erra (çe)
    Woku/kudê kwêkûre/kû
    Wannkengî keykey
    Welcher, Welche, Welcheskîjan kamkam
    Wie vielçend çendçend

    Pronominalsuffixe

    Im Zentralkurdischen und im Südkurdischen sind auch Pronominalsuffixe wie im Persischen vorhanden. Sie werden an das Ende eines Wortes gebunden und erfüllen die Funktion der Personalpronomina. Diese enklitischen Personalpronomina waren auch im Altiranoarischen enthalten und beruhen möglicherweise auf einem Einfluss von isolierten Vorvölkern. Beispiel:

    DeutschZentral- und SüdkurdischPersisch
    Namenawnâm
    Mein Name nawimnâmäm

    Die Proniminalsuffixe:

    DeutschZentral- und SüdkurdischNach VokalPersisch
    mein-im-m-äm
    dein-it-t-ät
    sein-î & -ê-y-äş
    unser-man-man-emân
    euer-tan-tan-etân
    deren-yan-yan-eşân

    Beispiele im Singular:

    DeutschZentral- und Südkurdisch
    Mein SohnKurrim
    Dein SohnKurrit
    Sein/Ihr SohnKurrî & Kurrê
    Unser SohnKurrman
    Euer SohnKurrtan
    Ihr Sohn pl.Kurryan

    Der Vokal -i- der ersten und zweiten Person fällt nach Vokal und kann bei den Pluralformen nach Konsonant gesetzt werden. Die enklitischen Personalpronomina können für alle Satzglieder mit Ausnahme des Subjekts stehen (beachte die Besonderheit bei transitiven Verben in der Vergangenheit, s. u.), also für Possessivpronomina, für das indirekte Objekt, für Komplemente einer Präposition und im Präsens auch für das direkte Objekt.

    In der Vergangenheit transitiver Verben fungieren sie als Agensmarker und können nicht für das direkte Objekt stehen. Sie kongruieren also mit dem Subjekt.

    Eine weitere Besonderheit ist ihre Position. Sie stehen generell auf der zweiten Position ihrer Phrase. Fungieren sie als Possessivpronomina, werden sie direkt an das Bezugswort gehängt. Stellen sie ein von einer Präposition regiertes Komplement dar, so können sie direkt an die Präposition angehängt werden (z. B.: legel-im-da = „mit mir“) oder sie erscheinen am Wort vor der Präposition (z. B.: agireke dûkel-î lê-heldestêt. = „Rauch steigt aus dem Feuer“; wörtl.: das Feuer, Rauch-ihm aus-hochsteigt, wobei das enklitische Personalpronomen -im von der Präposition regiert wird).

    Ist der einzig mögliche Träger im Satz das Verb selbst, so hängen die enklitischen Personalpronomina entweder an verbalen Präfixen (z. B.: na-t-bînim = „Ich sehe dich nicht.“) oder an der Verbalendung.


    Izafe

    Wenn ein Wort näher bestimmt wird, so wird das Wort im Kurdischen wie in anderen iranoarischen Sprachen über eine Izafe (auf Arabisch: Hinzufügung) mit dem Bestimmungswort verbunden. Beispiel:

    Deutsch Kurmandschi Sorani Südkurdisch
    Haus Mal Mal Mal
    Mein Haus Mala min Malî min Mali min

    Bei der Izafe gibt es im Singular für männlich und weiblich jeweils eine Form und im Plural eine gemeinsame Form für beide Geschlechter. Darüber hinaus gibt es auch einen Casus rectus und einen Casus obliquus der Izafe. In Sorani und Südkurdisch existiert bei der Izafe-Konstruktion keine Geschlechtsunterscheidung.

    Izafe-Formen in Kurdisch:

    Kurmandschi Sorani Südkurdisch
    Kasus sg.m. sg.f. pl. sg.m. sg.f. pl. sg.m. sg.f. pl.
    Rectus und Obliquus-a-ên / -êt-anî-i-i-ani/ geli

    Dazu folgende Beispiele in Kurmandschi (ker „Esel“, cîran „Nachbar“; das Verbindungssuffix ist fett gedruckt):

    Kasus Form mit Izafe Bedeutung
    Rectusker-ê cîran-îder Esel des Nachbarn
    .ker-a ciran-îdie Eselin des Nachbarn
    .ker-a cîran-êdie Eselin der Nachbarin
    .ker-ên cîran-îdie Esel des Nachbarn
    .ker-ên cîran-andie Esel der Nachbarn
    Obliquusker-ê cîran-îden Esel des Nachbarn
    .ker-a cîran-îdie Eselin des Nachbarn
    .ker-a cîran-êdie Eselin der Nachbarin
    .ker-ên cîran-îdie Esel des Nachbarn
    .ker-ên cîran-andie Esel der Nachbarn

    Verbum



    Ergativ

    Kurmandschi und Sorani sind zwei der wenigen indogermanischen Sprachen, die den Ergativ benutzen. So steht im Kurmandschi bei der Vergangenheitsbildung das Agens bei transitiven Verben nicht im Casus rectus, sondern im Casus obliquus (vgl. auch Zazaki). Das Patiens hingegen, das im Deutschen durch ein Akkusativ-Objekt dargestellt wird, steht im Casus rectus. Im Sorani, das keine Fallunterscheidungen mehr kennt, beziehen sich die Pronominalsuffixe, die nie ein Agens sind, auf transitive Verben und markieren den Patiens. Man stellt sie, falls möglich, an das Wort vor dem Verb. Südkurdisch kennt keinen Ergativ; hier steht das Agens im Casus rectus und das Patiens im Casus obliquus. Casus rectus und Casus obliquus lauten bei den in den nachfolgenden Beispielsätzen verwendeten Personalpronomina „ich“ und „du“ in beiden Sprachen allerdings gleich.

    Beispiele:

    DeutschKurmandschiSoraniSüdkurdisch
    Ich sah dichMinCasus obliquus tuCasus rectus dîtîMinCasus obliquus toCasus rectusmPronominalsuffix (tom) dîtîtMinCasus rectus tuCasus obliquus dîm

    (Der Vergangenheitsstamm des Verbes ist auf Südkurdisch „dî-“ und nicht wie bei den anderen beiden „dît-“.)

    Aber:

    DeutschKurmandschiSoraniSüdkurdisch
    Ich kamEzCasus rectus hatimMinCasus rectus hatimMinCasus rectus hatim

    Hier steht das Agens in Kurmandschi und Sorani im Casus rectus, weil „kommen“ ein intransitives Verb ist. Intransitive Verben haben kein Patiens. Im Südkurdischen, das keine Ergativsprache ist, steht das Agens in beiden Beispielen im Casus rectus.


    Präsens


    Indikativ und Kontinuativ

    Das Indikativ Präsens wird im Kurdischen durch das Voranstellen eines Präfixes (de-, me-) plus der Personalendung (-im) gebildet. Im Südkurdischen ist das Präfix „di-“ bei den meisten Verben weggefallen.

    Beispiel: „gehen“, dessen Stamm im Kurdischen -ç- ist, im Indikativ-Präsens:

    Num/PersKurmandschiSoraniSüdkurdischLekiBedeutung
    1.sg. ez diçim min eçim min çim min meçim ich gehe
    2.sg. tu diçî to eçît tu çîd tu meçîd du gehst
    3.sg. ew diçe ew eçêt ew çûd aw meçûd er geht
    1.pl. em diçin ême eçîn îme çîm îme meçîm wir gehen
    2.pl. hûn diçin êwe eçin îwe çîn îwe meçîn ihr geht
    3.pl. ew diçin ewan eçin ewan çin ewan meçin sie gehen

    Der Kontinuativ wird gebildet, indem man ein Suffix -e (nach einem Vokal: -ye) an die Indikativ-Form anhängt. In der Umgangssprache ist der Kontinuativ im Präsens selten anzutreffen; er wird vor allem in der akademischen Sprache benutzt. Im Deutschen wird er durch „ich gehe gerade“ übersetzt.

    Num/PersKurmandschiSoraniSüdkurdischEnglischBedeutung
    1.sg. ez diçime I am going ich gehe gerade
    2.sg. tu diçîye you are going du gehst gerade
    3.sg. ew diçeye he is going er geht gerade
    1.pl. em diçine we are going wir gehen gerade
    2.pl. hûn diçine you are going ihr geht gerade
    3.pl. ew diçine they are going sie gehen gerade

    Konjunktiv und Imperativ

    Konjunktiv und Imperativ Präsens werden im Kurdischen wie in allen anderen iranoarischen Sprachen mit der Vorsilbe bi- gebildet. Zuerst kommt die Vorsilbe bi-, dann der Verbstamm und schließlich die Personalendung.

    Beispiel für den Konjunktiv Präsens:

    Num/PersKurmandschiSoraniSüdkurdischBedeutung
    1.sg. ez biçim min biçim min biçim (dass) ich gehe
    2.sg tu biçî to biçît tu biçîd du gehest
    3.sg. ew biçe ew biçêt ew biçûd er/sie/es geht
    1.pl. em biçin ême biçîn îme biçîm (dass) wir gehen
    2.pl. hûn biçin êwe biçin îwe biçîn ihr gehet
    3.pl. ew biçin ewan biçin ewan biçin (dass) sie gehen

    Beispiel für den Imperativ Präsens:

    Num/PersKurmandschiSoraniSüdkurdischBedeutung
    2.sg. (tu) biçe! (to) biçe! (tu) biçû! geh!
    3.sg. ew biçe ew biçêt ew biçûd er/sie/es soll gehen!
    1.pl. em biçin! ême biçîn! îme biçîm! gehen wir!
    2.pl. (hûn) biçin! (êwe) biçin! (îwe) biçin! geht!
    3.pl. ew biçin ewan biçin ewan biçin sie sollen gehen!

    Futur

    Das Futur existiert als Tempus ausschließlich im Kurmandschi-Dialekt. Für das Futur wird anstatt di- das Präfix bi- benutzt. Darüber hinaus wird es durch eine Partikel gekennzeichnet, die etwa dem Personalpronomen unbetont angehängt wird. Oft ist es , im Schriftkurdischen werden und bevorzugt, die getrennt geschrieben werden.

    Beispiel:

    Num/PersKurmandschiBedeutung
    1.sg. ez dê biçim ich werde gehen
    2.sg. tu dê biçî du wirst gehen
    3.sg. ew dê biçe er/sie/es wird gehen
    1.pl. em dê biçin wir werden gehen
    2.pl. hûn dê biçin ihr werdet gehen
    3.pl. ew dê biçin sie werden gehen

    Kurdischer Wortschatz


    Kurdisch gehört zu den wenigen iranischen Sprachen, die trotz der Islamisierung im Großen und Ganzen ihren originalen Wortschatz bewahren konnten, wenn es auch viele arabische Lehnwörter gibt (darunter z. B. fehm kirin „verstehen, begreifen“, fikirîn "denken", zêde „mehr, zu sehr“, qet „gar nicht, je“, zilam „Mann“). Persisch wurde als wichtige Amts- und Kultursprache stärker vom Arabischen beeinflusst als das Kurdische, eine Sprache, die in den gebirgigen Regionen einen natürlichen Schutz hat.

    Die indoeuropäische Herkunft des im äußersten Westen des Verbreitungsgebietes der iranischen Sprachen gesprochenen Kurdisch zeigt sich noch heute in vielen Wörtern. Beispiele für Wörter, die keinen großen Lautverschiebungen ausgesetzt worden sind.

    Proto-IndoeuropäischKurdischDeutsch
    *bhréh2tēr (*bʰrā́tēr)biraBruder
    *bher-birin / birdin(bringen)
    *h3bhruH (*obhrū-)birû(Augen)braue
    *h1nḗh3mṇ (*enṓmn̥)nav, nawName
    *néwosnû, nev, newneu
    *swéḱsşeşsechs
    *h2stḗr (*astḗr)stêrk, estêreStern

    Beispiele für Wörter, die sich durch Lautverschiebungen deutlich von der ur-indoeuropäischen Form entfernt haben:

    Proto-Indoeuropäisch AltiranischKurdischDeutschHeutige Bedeutung in Kurdisch
    *lewk-e-s "Licht"rauč-a-h „Licht, Tageslicht“rojleuchten, LichtTag, Sonne
    *septṃ "sieben"hapta- „sieben“heftsiebensieben
    *ss-or "Schwester"hvah-ar „Schwester“xweh
    xweşk, xwişk, xweyşik

    (~ *xweh-çik „Schwesterchen“, Sorani: xweyşk)

    SchwesterSchwester
    *ǵeme- "Hochzeit"zāmā-tar „Bräutigam“zava, zawa (Sorani)(Bräutigam)Bräutigam
    *ǵneh3- (*ǵnō-) "können, wissen"zānā- „wissen“zanînkönnenwissen

    Siehe auch



    Literatur



    Kurdisch-Deutsch Wörterbücher



    Kurdisch-Englisch Wörterbücher




    Wikipedia auf Kurdisch
    Portal: Kurdistan – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kurdistan

    Institute



    Wörterbücher



    Einzelnachweise


    1. Only very rough estimates are possible. SIL Ethnologue gives estimates, broken down by dialect group, totalling 31 million, but with the caveat of ‚Very provisional figures for Northern Kurdish speaker population‘. Ethnologue estimates for dialect groups: Northern: 20.2M (undated; 15M in Turkey for 2009), Central: 6.75M (2009), Southern: 3M (2000), Laki: 1M (2000). The Swedish Nationalencyklopedin listed Kurdish in its Världens 100 största språk 2007 (The World's 100 Largest Languages in 2007), citing an estimate of 20.6 million native speakers.
    2. https://www.britannica.com/topic/Kurdish-language
    3. Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, Regional- und Minderheitensprachen in Europa
    4. https://www.ethnologue.com/language/kmr
    5. Südkurdische Sprache
    6. Garnik Asatrian: Die Ethnogenese der Kurden und frühe kurdisch-armenische Kontakte. In: Iran & the Caucasus. 5, 2001, S. 41–74.
    7. A. Arnaiz-Villena, J. Martiez-Lasoa, J. Alonso-Garcia: The correlation Between Languages and Genes: The Usko-Mediterranean Peoples. In: Human Immunology. 62, No. 9, 2001, S. 1057.
    8. Gernot Windfuhr: Isoglosses: A Sketch on Persians and Parthians, Kurds and Medes. Monumentum H.S. Nyberg II (Acta Iranica-5), Leiden 1975, S. 457–471.
    9. A. Arnaiz-Villena, E. Gomez-Casado, J. Martinez-Laso: Population genetic relationships between Mediterranean populations determined by HLA distribution and a historic perspective. In: Tissue Antigens. 60, 2002, S. 117. doi:10.1034/j.1399-0039.2002.600201.x
    10. Weil er Tourismusbroschüren auf Kurdisch verteilt hat, soll ein Bürgermeister in Diyarbakr ins Gefängnis. Eine Reise in den Südosten der Türkei, wo die Justiz nicht nur Menschen jagt, sondern auch die Buchstaben. In: Die Zeit. Nr. 49/2007.
    11. Für ein paar Brocken Kurdisch. In: Der Spiegel. Nr. 10, 2009, S. 92 (online).
    12. Gesetz Nr. 2820 vom 22. April 1983 über die politischen Parteien, RG Nr. 18027 vom 24. April 1983; Deutsche Übersetzung von Ernst E. Hirsch In: Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart (Neue Folge). Band 13, Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 1983, S. 595 ff.
    13. Caleb Lauer: The competing worlds of written Turkish. In: The National. 12. Dezember 2013, abgerufen am 20. März 2015 (englisch).
    14. Iranica Online: Gurāni. https://iranicaonline.org/articles/gurani.
    15. Christian Bartholomae: Altiranisches Wörterbuch. K. J. Trübner, Strassburg 1904, S. 225.
    16. David Neil MacKenzie: A concise Pahlavi dictionary. Oxford University Press, London/ New York/ Toronto 1971, S. 15.
    17. Manfred Mayrhofer: Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen (EWAia). Heidelberg 1986–2001, S. 155.
    18. Manfred Mayrhofer: Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen (EWAia). Heidelberg 1986–2001, S. 284.
    19. Christian Bartholomae: Altiranisches Wörterbuch. K. J. Trübner, Strassburg 1904, S. 1302.
    20. Karim, Kiani Kolivand: Farhang-e Vāženāme-ye Lakī. Intishārāt-i Sīfā, 2011. S. 1268.
    21. Mary Boyce: A Word-List of Manichaean Middle Persian and Parthian. In: Textes Et Memoires. Tome II, Suppl. Leiden 1974, S. 16.
    22. Manfred Mayrhofer: Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen (EWAia). Heidelberg 1986–2001, S. 682.
    23. J. P. Mallory, D. Q. Adams: The Oxford introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European world. 2006, S. 416–417.
    24. Wolfgang Schulze: Northern Talysh. Lincom Europa, 2000, S. 35.
    25. Aboszodə, Müəllifi Fəxrəddin: Talışca Türkçe Luğət. Bakı. 2011.

    На других языках


    - [de] Kurdische Sprachen

    [en] Kurdish languages

    Kurdish (Kurdî, کوردی) is a language or a group of languages spoken by Kurds in the geo-cultural region of Kurdistan and the Kurdish diaspora. Kurdish constitutes a dialect continuum,[12] belonging to Western Iranian languages in the Indo-European language family. The main three dialects or languages of Kurdish are Northern Kurdish (Kurmanji), Central Kurdish (Sorani), and Southern Kurdish (Xwarîn).

    [es] Idioma kurdo

    El idioma kurdo[4] (autoglotónimo Kurdî) es una lengua indoirania hablada en la región llamada Kurdistán, que incluye poblaciones kurdas en partes de Irán, Irak, Siria y Turquía. Lo hablan entre 25 y 40 millones de personas, aunque los datos no son exactos. Es lengua oficial en Irak, mientras que en Siria su uso está prohibido pues no se permite publicar material en kurdo. Antes de agosto de 2002, el gobierno turco puso restricciones severas al uso del kurdo, prohibiendo la lengua en medios de educación y de difusión. El alfabeto kurdo todavía no es reconocido en Turquía, y el uso de las letras kurdas X, W, Q, las cuales no existen en el alfabeto turco, ha conducido a la persecución judicial en 2000 y 2003. En Irán, aunque se utiliza en los medios y los periódicos locales, no se permite que sea enseñado en las escuelas. Consecuentemente, muchos kurdos iraníes han marchado a Irak, donde pueden estudiar en su idioma nativo.

    [fr] Kurde

    Le kurde (en kurde : kurdî) est une langue indo-européenne appartenant à la branche des langues iraniennes occidentales. Il est parlé par les Kurdes (environ 44 millions de personnes), qui peuplent une vaste région appelée Kurdistan et divisée entre la Turquie centrale et surtout orientale, le nord-ouest de l'Iran, notamment occidental, l'Irak septentrional et la Syrie septentrionale[2].

    [it] Lingua curda

    Le lingue curde (Kurdî, Kurdí, کوردؽ[1]) non costituiscono un'unica entità linguistica standardizzata, si tratta invece di un continuum di varietà linguistiche strettamente legate tra loro, parlate in Asia Occidentale. Generalmente la lingua curda viene distinta in tre sottogruppi: la varietà settentrionale (Kurmancî), varietà centrale (Sorani) varietà meridionale (Pehlewani) e Laki[2], anche se non mancano suddivisioni differenti. Le lingue Zaza-Gorani sono altresì parlate da diversi milioni di curdi, tuttavia non sono linguisticamente appartenenti al continuum curdo.[3]

    [ru] Курдский язык

    Ку́рдский язы́к (Zimanê Kurdî, زمانێ كوردی) — язык курдов, относящийся к северо-западной иранской подгруппе арийской ветви индоевропейских языков[1][2][3].



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