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Franz Johann Evangelista Boll (* 1. Juli 1867 in Rothenburg ob der Tauber; † 3. Juli 1924 in Heidelberg) war ein deutscher Klassischer Philologe, Astrologie- und Astronomiehistoriker und Bibliothekar.

Franz Boll, um 1910
Franz Boll, um 1910
Grabstein des Astronomiehistorikers Franz Boll und seiner Frau Ida auf dem Friedhof im Heidelberger Stadtteil Neuenheim
Grabstein des Astronomiehistorikers Franz Boll und seiner Frau Ida auf dem Friedhof im Heidelberger Stadtteil Neuenheim

Leben


Franz Boll war Sohn eines Richters und studierte ab 1885 in Berlin und ab 1887 in München, unter anderem bei Wilhelm von Christ, Rudolf Schöll und Michael Bernays. 1894 wurde er mit einer Arbeit über Claudius Ptolemaeus promoviert. Ab 1891 war Boll in der Handschriftenabteilung der Hof- und Staatsbibliothek in München tätig, ab 1898 als Leiter. 1903 wechselte er in die Universitätslaufbahn und wurde Professor für Klassische Philologe in Würzburg, ab 1908 in Heidelberg.

Boll beschäftigte sich vor allem mit der antiken Astronomie und Astrologie. Er erforschte, gestützt auf Handschriftenstudien, das astronomische Weltbild vom alten Orient über Griechen und Römer bis zur Neuzeit sowie die Geschichte der Sternbilder und der Astrologie. Seit 1909 stand er in enger Verbindung mit dem Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg, auf den auch Bolls Exlibris mit dem Motiv eines sinnenden Astronomen zurückgeht und dessen Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg die Neubearbeitung durch Wilhelm Gundel und wiederholte Neuausgaben des von Boll zusammen mit seinem Freund Carl Bezold zuerst 1917 veröffentlichten Buches Sternglaube und Sterndeutung. Die Geschichte und das Wesen der Astrologie veranlasste.[1]

Er war Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Heidelberg, München, Göttingen (ab 1917)[2] und Bologna sowie Ehrendoktor der Universität Padua. Zu seinen akademischen Schülern zählte unter anderem Helene Homeyer (Promotion 1922).


Schriften



Literatur




Wikisource: Franz Boll (Philologe) – Quellen und Volltexte

Belege


  1. Vgl. Helga Gärtner: „Finsternisse“ und die Heidelberger Klassische Philologie: Franz Boll. In: Helga Köhler, Herwig Görgemanns, Manuel Baumbach (Hrsg.): „Stürmend auf finsterem Pfad ...“ Ein Symposium zur Sonnenfinsternis in der Antike. Winter, Heidelberg 2000, S. 89f. mit Anm. 26.
  2. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 44.
Personendaten
NAME Boll, Franz
ALTERNATIVNAMEN Boll, Franz Johann Evangelista (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Altphilologe und Bibliothekar
GEBURTSDATUM 1. Juli 1867
GEBURTSORT Rothenburg ob der Tauber
STERBEDATUM 3. Juli 1924
STERBEORT Heidelberg



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