Johann Christian Felix Bähr (* 13. Juni 1798 in Darmstadt; † 29. November 1872 in Heidelberg) war ein deutscher Klassischer Philologe und Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg.
Bähr war der Sohn des badischen Prälaten Johannes Bähr. Er studierte ab 1815 an der Universität Heidelberg und konnte dieses Studium 1819 mit einer Promotion erfolgreich abschließen. 1821 wurde Bähr a.o. Prof. der Altphilologie und zwei Jahre später o. Prof. in derselben Disziplin.
1832 beförderte man Bähr zum Oberbibliothekar und damit zum Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg. Ab dieser Zeit fungierte Bähr, zusammen mit Georg August Muncke und Friedrich Christoph Schlosser, als Herausgeber der Heidelberger Jahrbücher der Literatur.
Als Friedrich Creuzer 1845 seine Ämter niederlegte, berief man Bähr als dessen Nachfolger für die Leitung des philologischen Seminars. 1846 erfolgte die Ernennung zum Geheimen Hofrat.
Christian Bähr verstarb im Alter von 74 Jahren am 29. November 1872 in Heidelberg.
Als Bährs Hauptwerk gilt seine überaus detailreiche „Römische Literaturgeschichte“, deren drei Bände er später noch um einen Band „christlicher Schriftsteller und Geschichtsschreiber“ ergänzte. Auch seine Übersetzungen von Herodot, Ktesias von Knidos und Plutarch galten Bährs Zeitgenossen (auch der Kommentare wegen) als vorbildlich.
Erster Lehrstuhl: Friedrich Creuzer (1800–1845) | Leonhard Spengel (1841–1847) | Hermann Köchly (1864–1876) | Kurt Wachsmuth (1877–1886) | Erwin Rohde (1886–1898) | Otto Crusius (1898–1903) | Albrecht Dieterich (1903–1908) | Franz Boll (1908–1924) | Otto Regenbogen (1925–1935) | Hildebrecht Hommel (1937–1945) | Otto Regenbogen (1945–1959) | Franz Dirlmeier (1959–1970) | Herwig Görgemanns (1972–1997)
Zweiter Lehrstuhl: August Boeckh (1807–1811) | Heinrich Voß (1809–1822) | Johann Christian Felix Bähr (1823–1872) | Uvo Hölscher (1962–1970) | Albrecht Dihle (1974–1989) | Glenn W. Most (1991–2001) | Jonas Grethlein (seit 2008)
Dritter Lehrstuhl: Karl Ludwig Kayser (1863–1872) | Otto Ribbeck (1872–1877) | Fritz Schöll (1877–1918) | Otto Weinreich (1918–1921) | Karl Meister (1921–1949) | Viktor Pöschl (1950–1976) | Hubert Petersmann (1981–2001) | Gerrit Kloss (seit 2003)
Vierter Lehrstuhl: Michael von Albrecht (1964–1999) | Jürgen Paul Schwindt (seit 2000)
Lehrstuhl für Papyrologie: Dieter Hagedorn (1981–2001) | Andrea Jördens (seit 2004)
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.
Personendaten | |
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NAME | Bähr, Johann Christian Felix |
ALTERNATIVNAMEN | Bähr, Christian; Baehr, Johann Christian Felix |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Klassischer Philologe und Bibliothekar |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1798 |
GEBURTSORT | Darmstadt |
STERBEDATUM | 29. November 1872 |
STERBEORT | Heidelberg |